Based on a true story… Fünf Worte, die Horrorfans in den Wahnsinn treiben. Die eine Hälfe glaubt was man ihnen erzählt und stürmt zum Händler, die andere Hälfte regt sich über die Lüge auf.
CARNAGE PARK ist jedenfalls keine wahre Geschichte, auch wenn es uns anders verkauft wird, der Fairness halber sei aber gesagt, dass man schon zwei Mal hinsehen muss, um diese Flunkerei zu enttarnen.
Story: Zwei Bankräuber sind gemeinsam mit ihrer weiblichen Geisel auf der Flucht. Einer von ihnen ist schwer verletzt und die Polizei sitzt den beiden im Nacken.
Um sich etwas Luft zu verschaffen biegen die Männer vom Highway ab und sind Ruckzuck im Nirgendwo der Wüste. Dort sind sie aber nicht die übelsten Typen in der Wildnis, denn ein irrer Vietnamveteran mit Scharfschützengewehr steht so gar nicht auf Besuch.
Zurück in die 70er
CARNAGE PARK spielt 1978 und gibt sich Mühe den Eindruck aufrecht zu erhalten. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Da als Kulisse meist nur staubige Straßen und sandige Landstreifen herhalten müssen, ist das nicht weiter komplex, die verwendeten Kleidungsstücke und Autos sehen älteren Baujahrs aus und über allem liegt ein Sepia-Filter.
Addiere einen gereiften Psychedelic Rock – Soundtrack hinzu (u.a. ein Stück von Oberwirrkopf Charles Manson) und schon leben die 70s auf. Das haut hin…. und trotzdem hat man den Eindruck, dass jeder Rob Zombie – Film (selbst die, die offensichtlich später spielen) mehr in diese Epoche passt.
Ob Regisseur Mickey Keating Zombies Filme oder auch Quentin Tarantinos Streifen ausdrücklich als Vorbild nahm, ist nicht überliefert, eine gewisse Nähe ist aber gegeben, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Die Geschichte um einen Serienmörder, der als Sniper durch die Wildnis ballert, erinnert zudem an die WOLF CREEK – Filme.
Gute Ansätze sind also vorhanden, was fehlt ist die letzte Konsequenz.
Das anfängliche Wer-ist-böse-und-wer-ist-noch-böser funktioniert gut und ist obendrein reichlich blutig, in der zweiten Filmhälfte wird daraus aber eine altbekanntes Katz-und-Mausspiel, was sogar in einem unspannenden Finale gipfelt.
Gute Schauspieler, aber…
Dass CARNAGE PARK nicht so recht zündet, kann jedoch nicht den Schauspielern zugeschrieben werden, die nicht nur Szeneveteranen sind, sondern ihre Sache generell gut machen.
Da ist etwa Ashley Bell, die man aus THE DAY oder den DER LETZTE EXORZISMUS – Filmen kennt, als Hauptfigur, Charakterkopf Larry Fessenden (BEN & MICKEY VS. THE DEAD, YOU’RE NEXT, HELLBENDERS) in einer Kleinrolle oder der starke Pat Healy (CHEAP THRILLS) als Psycho. Letzterem hätte man deutlich mehr Screentime gewünscht, zumal er teilweise unter einer Gasmaske steckt.
Meisterwerke sehen anders aus, wem aber ein vernünftiges Blutbad (der Film kommt ungeschnitten) und ein paar nette Ideen reichen, könnte schlimmeres sehen.
Halloechen,
interessanter Film, von dem ich natürlich wieder einmal nichts mitbekommen habe. Werd‘ ich mir merken.
Viele Grüße, Melli
Dafür hast du ja uns 🙂