Es gibt Schauspieler, mit denen man kaum was verkehrt macht.
Und es gibt Namen, da weißt du, dass 90 Minuten eine lange Zeit sein können.
Casper Van Dien gehört zur zweiten Kategorie.
Damit wir uns nicht missverstehen, der Mann ist seit den 90ern regelmäßig in Film und Fernsehen zu sehen, ist ein attraktiver Kerl und vermutlich sogar ein guter Mensch, aber es ist lange her, seit er in STARSHIP TROOPERS in einem starken Film mehr als eine Nebenrolle begleitete.
Casper Van Dien, der ewige Johnny Rico
Daran wird sich auch mit DEAD WATER nichts ändern, wo er zwar einer der wenigen Hauptakteure ist, was aber nichts daran ändert, dass der Film dahindümpelt wie ein rostiger Frachter auf dem Ozean.
Story:
Kriegsveteran David hat psychische Probleme. Nach einer Schlägerei will ihm Kumpel John helfen und lädt ihn und seine Frau Vivian auf seine Luxusjacht ein.
Das Wetter ist toll, das Meer warm und das azurblaue Wasser um die Virgin Islands ein Traum.
Aber an Bord kommt es auch immer wieder zu kleineren Reibereien, die manchmal spielerisch versteckt sind (in einer Partie Wahrheit oder Pflicht), sich aber auch in neckischen Bemerkungen verstecken.
Wirklich brenzlig wird die Situation, als de Motor des Schiffs ausfällt und David mit dem Schlauchboot aufbricht, um Hilfe zu holen.
Was man aus drei Menschen auf einem Boot machen kann, zeigte uns einst TODESSTILLE.
Dort spielten aber Sam Neill (EVENT HORIZON, DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS) und Nicole Kidman (THE OTHERS).
Vor allem hatte er aber ein besseres Drehbuch. DEAD WATER – Autor Jason Usry macht mit seinem Skript erst den zweiten Gehversuch und ihm ist die Unerfahrenheit anzumerken, was auch für Regiedebütant Chris Helton gilt.
Auf den Spuren von TODESSTILLE
Zugegeben, die Urlaubskulisse vor der DEAD WATER spielt, ist gerade in Zeiten von Corona einladend, viel Thrill findet sich im gemütlichen Wellengang aber nicht.
So passiert im Film zunächst sehr wenig, dann nicht viel.
Wir erfahren von Davids Flashbacks, seinen Erektionsstörungen und neben den Spannungen zwischen den Männern, scheint auch die passive Vivian eine Rolle zu spielen, so wie auch das zweite Schiff, das sich in der Nähe des Trios aufhält, offenbar etwas mit der Handlung zu tun hat.
Ohne spoilern zu wollen:
Alle Zusammenhänge lösen sich so plump auf, dass man sich unwillkürlich fragt, ob denn eine Stunde voller Anbahnung und Andeutung nötig war, um das zu zeigen, was auch nach ein paar Minuten nicht überrascht hätte.
Zum Ende gibt es dann etwas Prügelaction und der Tod des Bösewichts ist je nach Sichtweise total originell oder denkbar umständlich konstruiert.
Fazit: das Filmcover spricht Bände. Nette Urlaubskulisse, wenig los.
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