18 Jahre ist es her, dass Jean Reno und Vincent Cassel in DIE PURPURNEN FLÜSSE auf Mörderjagd gingen. Der Film war dunkel, mysteriös, hart und führte die Polizisten in elitäre Universitätskreise, die frostige Schönheit der Alpen und die Geheimnisse eines Klosters.
Einige Jahre später rückte ein zweiter Teil nach, der nicht ganz so überzeugte, aber in die gleiche Kerbe schlug.Inzwischen sind Serien populärer denn je und dieser Trend ist auch an Frankreich nicht vorbeigegangen, daher wundert es nicht, dass inzwischen eine Serie entstand, die sich ähnlichen Themen widmet. Zu beachten ist allerdings, dass sich jeweils 2 der insgesamt 8 Episoden zu einem eigenständigen Film zusammensetzen.
Gemein haben die wiederum das Ermittlergespann Pierre Niémans und Camille Delaunay, die aus Paris stammen, aber überall in Frankreich nicht alltäglichen Morden nachgehen müssen, die besondere Maßnahmen erfordern.Nicht nur beginnt der erste dieser Filme mit einer Verfolgungsjagd mit einem Mönch, die an eine Szene aus DIE PURPURNEN FLÜSSE 2 erinnert, er deutet damit natürlich auch an, was der Zuschauer zu erwarten hat.
In MELODIE DES TODES, TAG DER ASCHE, KREUZZUG DER KINDER und DIE LETZTE JAGD geht es um Morde in einem Kloster, eine Sekte in einem Weinanbaugebiet, Missbrauchsfälle in einem Kinderheim und eine tödliche Treibjagd, bei dem ausnahmsweise einer der reichen Jäger ausgeweidet wird.
Allerdings ist auch klar, dass diese fürs Fernsehen produzierten Werke große Fußstapfen zu füllen haben und, um es kurz zu machen, nur selten füllen.
Jean Reno, übernahm in den beiden Kinofilmen die Rolle des Pierre Niémans und Reno ist zu recht ein Weltstar. Angeblich wollte man ihm „seine“ Rolle erneut anbieten, entschied sich aber dagegen. Olivier Marchal, der in der Serie / den TV-Filmen seinen Part einnimmt, ist kein schlechter Schauspieler, hat aber eher das Format eines spröden TATORT-Ermittlers.
Leider ist das auch der Charme, der vom Rest des Materials ausgeht. Nüchtern, unaufgeregt, mit wenigen Highlights. Die abgründigen Themen sind da, die Umsetzung entspricht einem stabilen Fernsehkrimi, doch die Extravaganz und Finsternis der Reno-Filme ist hier nirgendwo zu finden.
Auch wenn eine FSK-Freigabe keine Aussage über die Qualität trifft, lässt sich doch zumindest festhalten, dass der grüne “ab 12“-Aufkleber ins Bild passt.
Fazit:
Die Fernsehfilme wurden bereits im Montagabendprogramm des ZDF gezeigt und betrachtet man sie als vier Streifen, die den härtesten Tag der Woche ausklingen lassen, kann man damit gut leben.
Erwartet man aufgrund des Titels hingegen eine würdige Fortsetzung, ist eine Enttäuschung naheliegend.