Wenn sich jemand deinen Namen tätowieren lässt, ist es Zeit die Beziehung zu beenden. Das gilt ganz besonders dann, wenn die Person das Tattoo selbst ausführt und ein One Night Stand war. Genau das passiert Tara, die eine heiße Nacht mit Barkeeper Patrick verbringt. Dumm nur, dass Tara verlobt ist, die Hochzeit kurz bevor steht und Patrick zum aggressiven Stalker wird.
Als Michael Douglas vor fast 30 Jahren EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE mit Glenn Close hatte, war der Begriff „Stalking“ noch nicht geboren, das filmische Prinzip bleibt aber das gleiche, wenn auch mit vertauschten Geschlechterrollen.
Douglas und Close haben zusammen 8 Oscarnomminierungen, da kommen Wes Bentley und Jaimie Alexander, die hier das ungleiche Paar spielen, so schnell nicht hin.
EIN TÖDLICHES VERSPRECHEN ist noch lange keine verhängnisvolle Affäre
Das liegt neben der eigenen, gar nicht fürchterlichen Leistung, vor allem an einem höchst durchschnittlichen Film, der offenbar von „Schöner Wohnen“ und dem Kosmetikstudio um die Ecke gesponsert wurde. Hier wohnen schöne Menschen in schönen Häusern. Sie reiten, spielen Golf, sind perfekt frisiert und geschminkt und feiern Hochzeiten im Wert von mehreren Goldbarren…und haben ansonsten wenig zu bieten. Nicht einmal eine Erklärung, was denn dieses tödliche Versprechen sein soll, das der Film im Namen trägt.
Dies ist die Art Möchtegern-Film, die ein Paar zeigt, das sich offenbar die ganze Nacht lang die Seele aus dem Leib gevögelt hat, aber trotzdem am Morgen danach beschämt ein Bettlaken um sich hüllt.
So sehr Tara auch an ihrer misslichen Lage Schuld ist, man kann ihre Angst nachvollziehen, dass ihr Verlobter von ihrem Seitensprung erfährt, was das müde Drehbuch daraus macht, ist aber nur selten spannend.
Da steht der Stalker plötzlich unter Taras Dusche, als wäre es die normalste Sache der Welt und schleicht ansonsten recht unmotiviert um die Angebetete herum, macht Selfies mit der jüngerem Schwester, schreibt Liebesbriefe auf Hotelpapier (das Geheimnis der 3 Blöcke ist unerreicht), lässt sich einen Smoking schneidern, kriegt aber nichts beendet.
Soll heißen, EIN TÖDLICHES VERSPRECHEN enthält kaum ein Gefühl der Bedrohung, schon gar nicht einer physischen Bedrohung, was sich erst im Grand Finale ändert. Da ist das Kind aber schon vor Langeweile in den Brunnen gefallen und während in den letzten Filmminuten noch etwas Kunstblut angerührt wird, sollte man auch hier besser nicht nach Logik oder packender Inszenierung fragen.
Für EIN TÖDLICHES VERSPRECHEN spricht fast ausnahmslos die Hochglanzoptik, Substanz ist hier wenig zu finden. Als Alternativprogramm seien daher neben EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE weitere Stalker-Filme, wie KAP DER ANGST oder DIE HAND AN DER WIEGE empfohlen.