EXORZISMUS 2.0? Das klingt vielversprechend, denn trotz einiger Ausreißer wie SONG OF SOLOMON oder INCARNATE dreht sich das Exorzisten-Subgenre meist im Kreis und kann ein Update gut gebrauchen.
Und tatsächlich geht der Film im Rahmen der Möglichkeiten ein paar neue Wege und karikiert nebenbei das alte Geschäft der Fernsehprediger.
Wovon handelt EXORZISMUS 2.0?
Max und Drew führen ein ungewöhnliches Business. Sie führen Dämonenaustreibungen durch, die sie dabei live im Internet zeigen.
Die Show ist ein Erfolg und dass Priester Max kein echter Geistlicher ist, wissen die Zuschauer ebenso wenig, wie dass sämtliche Fälle erstunken und erlogen sind.
Doch auch für die nächste Sendung braucht es eine Besessene und die wird diesmal ausgerechnet von Drews Verlobter Lane gespielt.
Da wissen die Fake-Exorzisten aber noch nicht, dass sie es diesmal mit einem echten Dämon zu tun bekommen.
EXORZISMUS 2.0: Teufelsaustreibung im Live-Stream
Die Geschichte ist „mal was anderes“, oberflächlich aber auch nichts Besonderes, denn auch für vermeintlich unechte Exorzismen gelten die üblichen Regeln und spätestens wenn aus Spaß Ernst wird, ist alles wie immer.
Na ja, fast, denn da ist noch das Publikum, dem gefällt, was es sieht, obwohl es gleichzeitig enttäuscht ist, dass Max und Drew Betrüger sind. Die Zuschauer, die weltweit vor den Rechnern und Handys sitzen, werden in unterschiedlichsten Situationen immer wieder kurz gezeigt und ihnen kommt zum Finale auch noch eine Bedeutung zu.
Glücklicherweise nimmt sich EXORZISMUS 2.0, der im Original THE CLEANSING HOUR heißt, nicht zu ernst, was ihn ebenfalls von vielen seiner direkten Kollegen abhebt.
Dafür zeigt er sich recht brutal, was ihm eine FSK „ab 18“ einbrachte.
Blutiger Spaß also und man sollte sich vor Sichtung klarmachen, dass der Film nichts anderes sein möchte.
Das ist insgesamt unterhaltsam vorgetragen, obwohl man merkt, dass das Aufnahmestudio für eine anderthalbstündige Sendung zu eng wird. Sprich: hintenraus gehen die Ideen aus.
Vom Kurz- zum Langfilm
Dazu muss man wissen, dass Basis für EXORZISMUS 2.0 ein Kurzfilm war, der ebenfalls auf THE CLEANSING HOUR hört und auch vom gleichen Regie-/Autorenduo stammt, aber mit 19 Minuten Laufzeit naturgemäß deutlich kürzer ausfiel.
Ähnlich wie LIGHTS OUT, MAMA oder POLAROID zeigt auch EXORZISMUS 2.0, dass ein Short zwar eine klasse Basis sein kann, es aber nicht einfach ist, ein Drehbuch auf abendfüllendes Programm zu strecken.
Fazit zu EXORZISMUS 2.0
EXORZISMUS 2.0 ist kein übler Film geworden, sondert sammelt auch deswegen Punkte, weil er verschiedene Stile zusammenwirft und mit einer angenehmen Ungezwungenheit antritt.
Hier kannst du EXORZISMUS 2.0 anschauen
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