LIGHTS OUT war bereits berühmt, bevor er vor einigen Monaten ins Kino kam, denn den gleichnamigen Kurzfilm hatte jeder gesehen und sich über die simple und effektive Idee gegruselt.
Einer der sich das Video auf youtube ansah, war wohl auch James Wan (SAW, INSIDIOUS) und der weiß bekanntermaßen einen guten Jumpscare zu schätzen, weswegen er umgehend als Produzent einsprang.
Wer den Short kennt, weiß grundsätzlich auch schon, worum es im Langfilm geht: um eine schauderhafte Gestalt, die nur im halbdunkel sichtbar wird, aber bei genügend Licht verschwindet.
Das ist der Stoff aus dem Kinderalpträume sind und während sowohl Kurz- als auch Langfilm Schocks und Grusel für Erwachsene bieten, hätte ich wohl nie wieder geschlafen, wenn mir der Film als 10jähriger vor die Augen gekommen wäre.
Mehr ist nicht immer mehr
Was der lange LIGHTS OUT natürlich anders macht, ist….nun ja….dass er länger ist und während ein Zweiminüter ohne Rahmenhandlung und Erklärungen auskommt, versucht man hier eine vernünftige Geschichte zu häkeln, die die Gruselfigur (die auf den Namen Diana hört) einpackt.
Achtung leichte Spoiler:
Da es sich bei Diana einerseits um ein böses Kind handelt, das (theoretisch) lange tot sein müsste, andererseits als Manifestation einer psychischen Krankheit auftritt, werden Parallelen zu THE RING und BABADOOK deutlich. Letztere Anleihe verwundert deswegen, weil der Großteil des LIGHTS OUT – Zielpublikums den Babadook als „langweilig“ abstempeln dürften und BABADOOK-Fans LIGHTS OUT als undurchdacht einstufen mögen.
Tatsächlich sollte man nicht zu genau hinsehen.
Warum Diana bestimmten Personen nachstellt oder wie sie es schafft jederzeit an jedem beliebigen Ort auftauchen zu können, warum sie manchmal bei Licht verschwindet, manchmal aber auch dadurch verletzt wird, sind allesamt Fragen, die man für ein unbeschwertes Gruselereignis nicht stellen sollte.
Aber hey, wir haben auch nie gefragt, warum Freddy Krueger immer den gleichen Pullover trägt und warum dieser nicht verbrannt ist.
LIGHTS OUT liegt irgendwo zwischen Sterne-Restaurant und Frittenbude
Apropos NIGHTMARE, Co-Autor Eric Heisserer war sowohl für das lausige NIGHTMARE ON ELM STREET – Remake, als auch den hochgelobten ARRIVAL verantwortlich. Die Qualität seiner Arbeit an LIGHTS OUT liegt irgendwo dazwischen.
Man darf sich aber fragen, wie der Film wohl ausgesehen hätte, wenn nicht David F. Sandberg, von dem auch der zugehörige Short stammt, sondern James Wan als Regisseur gewirkt hätte. Oder wenn Wans Lieblingsautor Leigh Whannell das Buch getippt hätte.
Fazit zu LIGHTS OUT
So wie LIGHTS OUT geworden ist, haben wir es zwar mit einem effektiven Horrorfilm zu tun, der aber auch oberflächlich wirkt und damit gutes Fastfood bietet, aber auch nicht so richtig satt macht.
Hier kannst du LIGHTS OUT ansehen