Waren die 70er nicht ein tolles Jahrzehnt für Horror? Regisseure wie Wes Craven und John Carpenter wurden groß, für das Slasher-Genre wurden Grundsteine gelegt und diverse zeitlose Klassiker stellen alles bis dahin dagewesene in den Schatten.
Großes Thema des Jahrzehnts war alles was mit Okkultismus zu tun hatte und das gilt auch für den weniger bekannten HEXENSABBAT.
Wovon handelt HEXENSABBAT?
Dort zieht die junge Alison (Cristina Raines) in ein Apartmenthaus. Auf den ersten Blick ist sie ein erfolgreiches Modell, das eine Beziehung zu einem Anwalt führt, doch sie hat bereits zwei Selbstmordversuche hinter sich, hat ihren Glauben an die Kirche verloren und sucht Unabhängigkeit.
Im Haus wohnt unter anderem ein blinder Priester, den Alison immer am Fenster unterm Dach sitzen sieht, doch besorgniserregender sind die anderen Ereignisse, die sich bald anhäufen.
Dass Alison zum Geburtstag einer Katze eingeladen wird, mag man gerade noch verstehen; dass eine ihrer Nachbarinnen vor ihr zu masturbieren beginnt, ist verstörend; absurd wird es aber als man ihr erzählt, dass fast alle ihrer Nachbarn ihrer Fantasie entspringen.
Worauf all das hinausläuft wird natürlich aufgeklärt (damals kümmerte man sich noch um ordentliche Geschichten), zwischenzeitlich wird es allerdings recht schräg. Man kann sich aber denken, dass sowohl Alisons Vorgeschichte, als auch der Priester damit zu tun haben.
HEXENSABBAT entstand ein Jahr nach DAS OMEN und vier nach DER EXORZIST. Auch wenn hier wieder Gut gegen Böse kämpft, die Kirche gegen den Teufel antritt, hat der Film seine Berechtigung. Parallelen finden sich am ehesten zu ROSEMARY’S BABY, was vor allem am Gebäude selbst und einigen Alpträumen liegt.
HEXENSABBAT…ein Kind seiner Zeit
Die Wohnung, in die Alison zieht, kostet eine Monatsmiete von 400$ und das in New York. Heute würde man dafür vermutlich das 20-fache zahlen und sinnbildlich steht diese Entwicklung auch für den Alterungsprozess des Films.
HEXENSABBAT war zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung wohl völlig hip, nicht nur was die Thematik, sondern auch die Optik angeht, aber wer besonders modern sein will, muss auch damit leben können, kurz darauf altmodisch zu sein und Schlaghosen sind inzwischen bereits zum zweiten Mal außer Mode. Das kann man sicher über jede ältere Produktion sagen, hier fällt es aber deutlicher auf.
Was Masken und Effekte angeht, würde man heute sicher auch einiges anders machen, besonders hervorzuheben sind aber die entstellten Menschen, die in einer Szene als Höllenbewohner auftreten.
Diese wirken real, weil es sich um wirkliche Entstellungen handelt. Heute würde das wohl an politisch korrektem Anspruch scheitern.
Andere Effekte/Masken wirken teilweise unecht oder allzu theatralisch.
Große Besetzung in Romanvorlage
HEXENSABBAT (im Original THE SENTINEL) basiert auf dem Roman von Jeffrey Konvitz. Besetzt ist der Film mit namhaften Akteuren seiner Zeit. Ava Gardner (ERDBEBEN), Chris Sarandon (FRIGHT NIGHT), John Carradine (DAS TIER) oder Eli Walach (DIE GLORREICHEN SIEBEN) tauchen in teils kleineren Rollen auf.
Fazit zu HEXENSABBAT
Der Film ist kein Allzeit-Klassiker und es ist verständlich, warum er weniger bekannt ist, als die „großen“ Filme seiner Zeit. Wer mit den 70ern aber grundsätzlich kein Problem hat, mag hier eine unterbewertete Perle (wieder-)entdecken.
Hier kannst du dir HEXENSABBAT ansehen