Seit einiger Zeit produziert Netflix nicht nur Serien, sondern auch Spielfilme. Für I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE haben sie sich Elijah Wood und Melanie Lynskey geschnappt und sie in einen Film voller Skurrilitäten gesteckt. Beide Schauspieler haben bereits eine Menge Erfahrung und das zeigt sich in dem Netflix-Streifen. I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE ist das Regiedebüt von Macon Blair, der vorher als Schauspieler (GREEN ROOM (2015)) auf sich aufmerksam gemacht hat.
I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE hat beim Sundance Festival den Preis in der Kategorie Drama gewonnen.
Inhalt von I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE
Das Leben von Ruth ist eintönig. Sie arbeitet als Pflegerin in einem Krankenhaus, kommt Nachhause und sieht fern – tagein tagaus. Nachdem in ihr Haus eingebrochen wird und die Polizei ihrer Ansicht nach nicht genug tut, rumort es in Ruth. Gemeinsam mit ihrem merkwürdigen Nachbarn Tony macht sie sich auf die Suche nach dem Einbrecher. Dabei geraten die beide in einen gefährlichen Strudel aus Verbrechen und gescheiterten Existenzen.
Schlussbetrachtung von I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE
I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE ist die Art von Film, die man schlecht in ein Genre einordnen kann. Der Film ist ein Drama, wenn man sich das Leben von Ruth anschaut. Die Jagd auf den Einbrecher gehört in das Crime-Genre. Und dann gibt es die vielen Momente, die so absurd und lustig sind, dass sie als Comedy einzustufen sind. Es ist nicht klar, wo der Film von Macon Blair einzuordnen ist, aber eins ist sicher: er ist unterhaltsam.
Die Handlung des Films ist sehr schlüssig und gut aufgebaut. Zuerst wird Ruth gezeigt, die am Rande einer Depression zu stehen scheint (oder vielleicht auch schon mittendrin steckt) und man fragt sich, was passiere muss, damit sie aus ihrer Lethargie kommt. Das ist der Einbruch. Nach dem mehr oder weniger gewaltsamen Eindringen in ihr Haus, kommt eine Kette von Ereignissen ins Rollen. Obwohl viele der Situationen sehr skurril sind, bleibt es trotzdem die gesamte Zeit über glaubhaft.
I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE wirkt auf den ersten Blick wie ein Film, der sich hauptsächlich um die Probleme der Protagonistin Ruth drehen wird, ist aber alles andere als das. Was ein wenig wie das Porträt einer Frau mit Depressionen beginnt, entwickelt sich rasant zu einer Art abgedrehtem Buddy-Movie mit einer Menge seltsamer Charaktere. Gut ist, dass es in dem Film immer mal wieder Szenen gibt, in denen die Aufregung ein wenig zurückgefahren wird. Es handelt sich also nicht um einen reinen Adrenalintrip, was auf Dauer doch anstrengend werden kann.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg gut bis sehr gut und man kauft allen ihre Rolle ab. Elijah Wood zeigt auf ein Neues, dass er nicht nur unschuldige Hobbits darstellen kann. Seine Rolle in I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE ist wahrscheinlich die merkwürdigste, aber auch die, die für sehr viel Unterhaltung sorgt.
Und auch der technische Aspekt des Films lässt nicht zu Wünschen übrig. Die Szenen wirken alle harmonisch miteinander und wirken aufeinander abgestimmt. Es gibt ein paar Splattereffekte in dem Film und die sind ebenfalls hervorragend gemacht.
Für ein Regiedebüt hat Macon Blair einen überragenden Job geleistet und nicht umsonst einen Austin Film Award gewonnen.
Was zunächst wie ein weiterer seichter Netflix-Streifen wirkt, entpuppt sich als kleines Schätzchen in dem Wirrwarr des Streamingdienstes. I DON‘T FEEL HOME IN THIS WORLD ANYMORE hat zurecht Awards gewonnen und bietet hervorragende Unterhaltung.