Immer, wenn Eltern ausgehen, passiert etwas Schreckliches. Im echten Leben brennen partywütige Teenies die Hütte ab, im Film entpuppt sich entweder der Babysitter als boshaft oder aber es sind Fremde, die ins Haus eindringen und Übles im Schilde führen….so wie in MASQUERADE.
Olivia und Daniel sind Kunsthändler und wollen sich einen Abend ohne Tochter Casey gönnen. Der Babysitter ist organisiert und alles verläuft nach Plan. Dass man einen über den Durst getrunken hat, ist nicht weiter tragisch und glücklicherweise bietet eine Barkeeperin den beiden an, sie nach Hause zu fahren.
Doch daheim ist nichts wie es sein soll. Unbekannte wollen die Kunstwerke der Eltern rauben und auch Casey schwebt in Lebensgefahr.
MASQUERADE leidet unter einem konstrastarmen Bild
Sicher, das ist keine Geschichte, die nach immenser Innovation schreit. Wir sprechen hier über klassische Home Invasion – Themen, auch wenn wir den Eltern die meiste Zeit beim Abendessen und der Heimfahrt zusehen. Im Parallelstrang der Handlung ist schon mehr geboten, denn Casey macht den brutalen Kunstdieben das Leben schwer.
Die stellen sich aber auch reichlich dumm an. Warum sie den Strom kappen, weiß niemand so recht, es sollte sich aber auch in Diebeskreisen herumgesprochen haben, dass man ohne Licht wenig sieht. Die Filmemacher haben davon allerdings noch nichts gehört und das muss man als Zuschauer ausbaden. Weite Teile des Films bestehen aus Silhouetten-Raten. Zwar ist immer gerade genug zu erkennen, auf Dauer wirkt es aber ermüdend dunkle Schemen vor geringfügig hellerem Hintergrund herumschleichen zu sehen.
Stellenweise ist das noch spannend und immerhin haben wir als Spielwiese ein großes Haus zur Verfügung, doch ist das Katz- und Mausspiel neben den erwähnten Lichtproblemen auch schlicht zu gleichtönig und wirkt auf Dauer unnötig gestreckt.
Überhaupt gewinnt man schnell den Eindruck, dass MASQUERADE nicht gedreht wurde, weil hier ein Filmemacher eine Vision auslebte und echtes Herzblut in dem Werk klebt, sondern weil ein paar Dollar damit zu verdienen waren.
Der Filmtitel ist übrigens austauschbar. Zwar tragen die Einbrecher Masken (was zu erwarten war) und Caseys Eltern vergnügen sich auf einem Maskenball, nichts davon hat aber Gewicht.
Bella Thorne kanns nicht retten
Dass das Poster mit Bella Thorne (I STILL SEE YOU) wirbt, wertet das Erlebnis ebenfalls nicht auf. Frau Thorne ist zwar als Sängerin, Tänzerin, Modell und Schauspielerin ein Tausendsassa, hat aber noch keinen Film deutlich besser gemacht und schafft das auch hier nicht.
Und so treffen 0815-Mimen auf ein uninspiriertes Skript, das zwar am Ende noch mal alles geben möchte, aber dann leider unter „too little, too late“ fällt.
MASQUERADE ist trotzdem kein Film, den man komplett verachten müsste, er ist aber auch kein Werk, das man für teuer Geld direkt am Erscheinungstag zu sich holt und ihm einen Ehrenplatz in der beleuchteten Vitrine einräumt.