Für gewöhnlich läuft es im Haunted House – Business so:
Eine Familie zieht in ein altes Haus, knarrende Türen erschrecken die Kinder, Geisterjäger schauen vorbei…ihr kennt das Spiel.
MOTHER OF DARKNESS ist so innovativ von dieser Formel abzuweichen und alleine dafür möchte man 5 Punkte vergeben.
Inhalt:
Als Madison erfährt, dass das Haus in dem sie aufwuchs, abgerissen werden soll, bricht sie kurz vorher mit Freund Jake und Cousine Izzy dort ein, um ein paar Erinnerungsstücke zu retten.
Doch die Erinnerungen, die das Haus selbst hervorruft, überschatten die positiven Eindrücke und Madison muss sich den Schrecken ihrer Kindheit erneut stellen.
Keine Geister also, sondern ein böses Haus und einziehen will dort auch niemand.
Trotzdem kommen Freunde von POLTERGEIST, SINISTER oder CONJURING auf ihre Kosten, wenngleich man sagen muss, dass MOTHER OF DARKNESS trotz ein paar „neuer“ Ansätze im gleichen Teich angelt, aber ein kleineres Boot besitzt als die großen Kollegen.
Soll heißen, die Basis ist da und der nötige Grusel auch, die letzte Konsequenz lässt der Film aber vermissen.
So sehen die beiden Damen aus, als kämen sie gerade frisch vom Friseur, das seit 20 Jahren leerstehende Haus hat nur äußerlich etwas Graffiti abbekommen, wirkt im Inneren aber immer noch auffallend wohnlich und selbst das bekannte gelbe Polizeiabsperrband flattert im Wind, als wäre es gestern gewesen.
Die Figuren sind sich nicht ganz grün, was die Frage aufwirft, warum sie dann zusammen losziehen andererseits wollen Madison und Jake dann doch mal ihr altes Kinderzimmer „einweihen“.
Ungeachtet dieser lieblosen Details weckt die Geschichte um Madisons Mutter aber auch Erinnerungen an OCULUS, entfernter sogar an „Höllenfilme“ wie HELLRAISER oder EVENT HORIZON. Einen Hauch TANZ DER TEUFEL, gibt es -nicht zuletzt wegen eines Auftritts von Ted Raimi- mit dazu.
Auch hier hinken die Vergleiche und das liegt mal wieder am schmalen Budget, das nicht für aufwändige Effekte, sondern nur ein paar schwarze Kontaktlinsen und ein bisschen Kunstblut reichte.
Regisseur Austin Reading tritt sonst meist als Produzent für TV-Serien und -Filme auf und dort sollte man auch MOTHER OF DARKNESS einordnen.
Autor Vikram Weet schrieb vor einigen Jahren DEVIL’S PASS, aber bekanntermaßen hatte auch der so seine Probleme.
Dass MOTHER OF DARKNESS neben anderen Kritikpunkten recht lange benötigt, bis er Fahrt aufnimmt, obwohl weder Story noch Figuren komplex angelegt sind, tut ihm sicher auch keinen Gefallen, denn wer schon oberflächlichen Horror sehen will, will nicht länger warten, als die Zubereitungszeit einer Fertigpizza dauert.
Fazit: Was der Film mit einer Oetker-Pizza gemein hat, ist die Austauschbarkeit. Im Ansatz solide, durchaus genießbar, aber auch austauschbar.
PS: wer nennt einen Film, der im Original schlicht DARKNESS RISING heisst, MOTHER OF DARKNESS – DAS HAUS DER DUNKLEN HEXE???