Review: RABID (2019)

rabid review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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7.5/10 (4)

Darsteller: Laura Vandervoort, Benjamin Hollingsworth, Ted Atherton
Regie: Jen und Silvia Soska
Drehbuch: Jen und Silvia Soska, John Serge
Länge: 103 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 25. Oktober 2019 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Splendid
FSK: ab 18

Man muss nur das Wort „Remake“ in den Raum werfen und Menschen rasten aus, als hätte man eine Granate ins Zimmer gerollt.
Wenn wie hier mit RABID dann noch ein Klassiker von David Cronenberg angefasst wird, ist die Panik greifbar nahe.
Linderung verspricht immerhin die Tatsache, dass die Soska-Zwillinge für die Regie verantwortlich waren und immerhin schaffte es das RABID-Remake auch aufs Fantasy Filmfest.

rabid filmkritik
Story von RABID

Die zurückhaltende Rose arbeitet in einer Modefirma, wo sie gerne als Designerin aktiv werden würde. Als sie einen schrecklichen Unfall hat, ist die junge Frau aber schrecklich entstellt und ihre Karriere in der Welt der Schönen scheint weiter entfernt als je.
Hilfe verspricht eine neuartige Stammzellentherapie. Das Ergebnis ist beeindruckend, doch der Eingriff hat einen unschönen Nebeneffekt.

Das Positive zuerst: obwohl auch Cronenbergs Hauptfigur auf den Namen Rose hörte und einen Zweiradunfall hatte, hält sich das Soska-Remake nur lose an das Original und rückt die Oberflächlichkeit der Modebranche mehr in den Fokus. Während einerseits absurde Charaktere wie Modegott Gunter (offenbar ein Deutscher und eine Mischung aus Lagerfeld, Joop und jedem deutschen Designer der letzten 100 Jahre) für exzentrisches Vergnügen sorgen und manches Klischee bedient wird, besitzen die Soskas das nötige Fingerspitzengefühl im persönlichen Bereich nicht zu überziehen.

Dieser RABID ist leider schwächer als der alte RABID

rabid rose 2019
Zwar verkommt RABID nicht zum neuen ZOOLANDER-Streifen, folgt aber doch einer Formel, die einfach ist und auch in Komödien Anwendung finden könnte: einfaches Mädchen erleidet Rückschlag, sieht plötzlich toll aus, hat Erfolg und lernt in der Folge die Schattenseiten der neuen Existenz kennen.

Das Ungewöhnliche, das man aber aus dem Original kennt, ist die Seuche, die sich dank Rose, die zeitweise auf schreckliche Weise mutiert, überall ausbreitet. Spätestens hier macht dann auch der Filmtitel der auf Deutsch so viel wie „tollwütig“ bedeutet Sinn.
Somit erzählt RABID einerseits eine recht globale, andererseits eine persönliche Horrorgeschichte.

rabid soska
An der Masken- und Effektefront macht RABID dabei alles richtig und ist der Body Horror, den man erwarten konnte.
Die schauspielerische Arbeit ist ok, aber mehr nicht. Mit dabei sind in kleinen Rollen Stephen McHattie (PONTYPOOL), der in nahezu jedem kanadischen Film mitwirkt, sowie ein Cameo der beiden Soskas.
Schwach ist die Beleuchtung, die wie einige Locations nach weniger Budget aussieht, als tatsächlich vorhanden war (man spricht von 5 Millionen Dollar).

Fazit zu RABID

Die Regisseurinnen sind seit dem starken AMERICAN MARY von 2012 eine Marke, drehten aber neben diversen Kurzfilmen, seitdem nur die unterdurchschnittlichen SEE NO EVIL 2 und VENDETTA. So sehr es auch zu wünschen ist, dass mehr Frauen den Weg auf den Regiestuhl finden, auch RABID ist nicht der Paukenschlag, den manche erhofften.

Er ist auch nicht dem mehr als 40 Jahre alten Original überlegen, das in den Augen heutiger Zuschauer womöglich in die Jahre gekommen ist, aber einfach mehr Atmosphäre mitbrachte, die der Neuverfilmung fehlt.
Das bedeutet aber nicht, dass dieser RABID ein mieser Film wäre und dass nicht zu 100% abgekupfert wird, ist allemal löblich….allerdings fehlt zu oft das Gefühl hier mehr zu sehen, als eine Reihe guter Ekel-Effekte.

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