Seit Anfang des neuen Jahrtausends ist die Rat Pack Filmproduktion aktiv und hat seitdem zahlreiche TV- und Kinoproduktionen auf den Markt gebracht. Da wir uns in Deutschland befinden, bewegte man sich bisher meist im Komödiengenre (DER WIXXER, FACK JU GÖHTE), wagte aber auch vereinzelte Ausflüge in dunklere Gefilde (WIR SIND DIE NACHT, DAS KIND).
STUNG liegt dazwischen und ist eine ansehnliche Horrorkomödie geworden.
Die Story von STUNG
Während einer Gartenparty auf einem abgelegenen Anwesen, werden die Teilnehmer von Wespen belästigt. Das kennt man von Zuhause, die Viecher in STUNG sind aber nicht nur auffällig groß, sondern verwandeln auch jeden gestochenen selbst in ein Insekt.
Nun müssen die Servicekräfte Paul und Julia nicht nur für kalte Drinks, sondern auch fürs Überleben der feinen Gesellschaft sorgen.
Die Vorbilder sind erkennbar
Man kann STUNG leicht vorwerfen, dass er seine Ideen bei anderen Filmen zusammenklaut, aber das hat hier Methode. Kult-Schauspieler Lance Henriksen ist beispielsweise nicht zufällig im Cast, sondern arbeitet hier einen Teil seiner ALIENS-Vergangenheit auf, die besonders deutlich wird, wenn die Überlebenden die Wespenkönigin kennenlernen. Henriksen darf sogar eine seiner Textzeilen, die er schon als Android Bishop verwendete, recyceln.
Betrachtet man die Wespenmonster, die es von Etwas-größer-als-normal bis verflucht-groß zu bewundern gibt, liegt eine gewisse Verwandtschaft zu den insektenhaften Wesen aus den ALIEN-Filmen ohnehin auf der Hand, aber auch Fans von DIE FLIEGE werden Gründe finden, sich auf angenehme Weise zu ekeln.
Die Effekte sind dabei naturgemäß wichtig und hinterlassen einen guten Eindruck.
Wie erwähnt setzt STUNG auch auf Humor, was grundsätzlich Sinn macht, aber zu einer zwiespältigen Angelegenheit wird. Während die Situationskomik funktioniert, geht der Wortwitz größtenteils unter, was an der Unerfahrenheit des Drehbuchdebütanten Adam Aresty liegen mag.
Etwas befremdlich wirkte auf mich der Mischmasch aus deutschen und amerikanischen Anteilen, was sich zwar dadurch erklären lässt, dass STUNG nun mal eine Koproduktion beider Länder ist; warum aber ganz offensichtlich ein fast ausschließliches amerikanisches Ensemble in Deutschland unter der Leitung des deutschen Regisseurs Benni Diez dreht und dabei so tut, als wäre man in Bundesstaat New York, erschließt sich mir nur bedingt. Um an Fördergelder zu kommen oder andere finanzielle Vorteile zu nutzen mag das Sinn ergeben, authentisch sieht es aber nicht immer aus.
Zumindest sollte man sich nicht wundern, wenn ein Film, der zu keiner seiner Identitäten steht, auf beiden Seiten des Atlantiks kritisch beäugt wird.
Fazit zu STUNG
Im Gesamtkontext nagt das zwar am etwas stimmigen Bild, sollte aber auch nicht überbewertet werden, denn STUNG ist ein unterhaltsames Creature Feature mit reichlich Körperflüssigkeiten geworden.