Body Horror…in den 80ern…in einer Forschungsstation…im ewigen Eis….Da kann man schon mal an DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT denken. Oder nun auch an SUPERDEEP.
Der stammt zwar nicht aus den 80er Jahren, spielt aber dort und weist einige weitere Parallelen auf.
Wovon handelt SUPERDEEP?
Als eine Forschungsstation auf der sowjetischen Halbinsel Kola eine unbekannte Krankheit meldet, reist eine kleine Gruppe Wissenschaftler und Militärangehöriger zu der entlegenen Anlage.
Die ist aber nicht nur in der Horizontalen fernab jeder Zivilisation, sondern liegt zudem weit, weit unter der Erde.
Alleine der Weg nach unten ist abenteuerlich und das, was das Team dort findet, sollte niemals nach oben gelangen.
Irgendwer wird sicher behaupten, dass SUPERDEEP auf Tatsachen beruht. Das ist natürlich wie so oft nicht der Fall, es existiert aber eine in Russland liegende Kola-Halbinsel im nördlichen Polarkreis und dort existierte auch in den 80ern eine Bohrung, die bis in 12.000m Tiefe reichte.
Diese Legendenbildung reichte so weit, dass man glaubte, die Hölle angebohrt zu haben, weil Audio-Aufnahmen aus der Tiefe wie menschliche Schreie klangen.
Diese Bohrung beherbergte aber nie eine wissenschaftliche Einrichtung und war nur einige Zentimeter breit.
DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT mag der offensichtlichste Vergleich sein, aber dass ein Rettungsteam in eine entfernte, futuristische Station kommt und sich einer unbekannten Gefahr konfrontiert sieht, kennt man auch aus ALIENS oder EVENT HORIZON.
Allesamt erstklassige Adressen des amerikanischen Kinos. Da darf man gespannt sein, ob der russische SUPERDEEP den Anschluss halten kann.
Um es abzukürzen: kann er nicht.
Sicherheitsmaßnahmen from hell
Das liegt nicht mal an den genannten Vergleichen. SUPERDEEP ist trotz allem eigenständig genug, stolpert aber öfters mal über die eigenen Füße.
Nimmt man beispielsweise eine Szene, in der die Mannschaft im Aufzug nach unten möchte und feststellt, dass dieser durch einen Code geschützt ist und nach drei Fehleingaben in selbstvernichtender Manier einfach abstürzen wird.
Klingt aufregend, aber eigentlich auch nur, wenn man jünger als 10 ist und gerne Cartoons schaut, denn ernstzunehmen ist das natürlich nicht. Nichts gegen Sicherheitsmaßnahmen, aber das ist als würde der Geldautomat explodieren, wenn du im Suff mal wieder die PIN vergessen hast.
Im Laufe des Films finden sich ähnlich an den Haaren herbeigezogene Sequenzen, dazu scheint es abwechselnd mal sehr wichtig zu sein einen Vollkörperschutzanzug zu tragen oder einfach leger durch die Labortunnel zu schlurfen.
Es ist vor allem diese Inkonsistenz, die dem Zuschauer zu schaffen macht, aber offensichtliche Plotlöcher, für die man keine wissenschaftliche Ausbildung benötigt um sie dumm zu finden (es ist nie gesund bei 200°C unterwegs zu sein), helfen SUPERDEEP auch nicht weiter.
Wer diese technischen Details gar nicht beachtet, sich aber auf Atmosphäre, ein Gefühl der Bedrohung und Isolation freut, wird vermutlich ebenfalls enttäuscht.
Viele Köche verderben den Brei
SUPERDEEP wirkt wie ein Film, auf den zu viele Menschen Einfluss nahmen, denen aber allesamt wenig an Sinn, Verstand oder Stimmung lag. Daher wirkt er zerrissen und oft unlogisch.
Alleine die Effekt-Spezialisten ließ man wohl ihre Arbeit machen.
Wenn der Film mit etwas punkten kann, ist es der handgemachte Body Horror. Davon gibt es zwar nicht so viel wie sich Fans dieses Subgenres wünschen, qualitativ ist das aber klasse gemacht.
Fazit zu SUPERDEEP
Mit seinen großen Vorbildern kann SUPERDEEP nicht mithalten. Auch auf nationaler Ebene zieht er hinter dem einigermaßen vergleichbaren SPUTNIK den Kürzeren.
Hier und da blitzt aber Talent in Form von schönen Effekten auf.
SUPERDEEP kannst du dir hier anschauen