Review: THINGS HEARD & SEEN (2021)

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Redaktion: 4

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Darsteller: James Norton, Amanda Seyfried, Ana Sophia Heger, F. Murray Abraham
Regie: Robert Pulcini, Shari Springer Berman
Drehbuch: Robert Pulcini, Shari Springer Berman, Elizabeth Brundage
Länge: 121 min.
Land:
Genre: , ,
Veröffentlichung: 29. Mai 2021 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Mit Eigenproduktionen bei Netflix ist das so eine Sache. Während eine Handvoll der Horrorfilme gut inszeniert sind und den Horrorfan überzeugen, wirkt die Mehrheit der Horror-Streifen unrund oder aber beginnt stark, lässt im Verlauf aber nach. Wie es sich mit dem neuen Streifen THINGS HEARD AND SEEN, der auf dem gefeierten Roman von Elizabeth Brundange basiert verhält, haben wir uns angeschaut.

Story

In THINGS HEARD & SEEN geht es um die Künstlerin Catherine Claire. Sie zieht mit ihrem Mann George und Tochter Franny aus Manhattan in das kleine historisch Häuschen in Hudson Valley. Für die Familie soll nun ein ruhiges aber gut bezahltes Leben beginnen. Schon bald aber beginnt Catherine an dem neuen Heim zu zweifeln, als sie Geister sieht und Dinge über ihre scheinbar intakte Ehe erfährt, die sie an die finstersten Abgründe treiben.

Erster Schritt zur guten Ehe: Selbstaufgabe

Catherine, gespielt von Amanda Seyfried, ist von Beginn an in der Opferrolle. Von den Sorgen, die sie zuvor schon hatte, bekommen wir zwar wenig erzählt, allerdings kämpft Catherine noch mit den Folgen einer Essstörung, die auf ihre wenig glückliche Vergangenheit schließen lassen. Der Umzug in die neue Umgebung soll der jungen Frau Ruhe und Entspannung bringen. So ganz überzeugt scheint sie selbst davon aber nicht, denn ihre Mimik agiert vollkommen gegensätzlich zu ihren Worten. (Good Job Amanda)

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Der Mann, dem man nicht trauen sollte.

George ist Professor der Kunst und wird nun bald an einer neuen Universität Lehren. Ein smarter Typ, gutaussehend, der perfekte Vater und Ehemann, könnte man meinen. Doch von dem Gedanken verabschiedet man sich schnell.

Der schöne Schein verfliegt, wenn klar wird, dass der Herr des Hauses allein auf sein und nur auf sein Wohl bedacht ist. Dies wird an einem kleinen Beispiel klar: Tochter Franny leidet an Alpträumen. Die werden natürlich nicht besser, im neuen Heim. Als das Elternpaar noch etwas Zweisamkeit im Bett verleben möchte, schreit die kleine Tochter, erwacht aus einem vermeintlichen Alptraum. Anstatt sie in den Arm zu nehmen, wäre es George lieber der kleinen Schlafmittel zu verabreichen, als sie im Elternbett schlafen zu lassen. Wie viel Empathie von diesem Mann noch zu erwarten ist, weiß der Zuschauer also recht schnell.

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Ehedrama, Geister oder Haunted House?

Sowohl als auch, wäre die einfachste Antwort, aber so einfach ist es nicht. Das Drama steht ganz klar im Vordergrund, was auch funktioniert. Ebenso ist das Haunted House gegeben. Beides zusammen könnte gut funktionieren, leider ist das hier aber nicht der Fall. Das Drama liegt so schwer auf der Story, dass ein paar Geister nicht mehr ängstigen… was uns zur nächsten Frage bringt: Wo ist der Horror? Tja, den sucht man fast vergebens.

Wie glaubwürdig ist THINGS HEARD & SEEN ?

Auch hier ist es wieder so, dass das Ehedrama, für sich allein genommen, wohl in tausenden Haushalten ähnlich abläuft. Hier wird der Geister-Aspekt zum Problem. Die Frage nach Himmel und Hölle wird laut, die Reise ins Jenseits und das Leben nach dem Tod fließen in Form von Literatur und Kunst ein. All das wäre ein guter Einstieg gewesen, wäre da nicht die bedingungslose Akzeptanz der anderen Welt. Da werden nach einem 5-minütigem Besuch bei den Clairs, Geister gesehen und niemand stellt die Existenz in Frage. Eine Seance wird, wir ein Kaffeeklatsch, mal schnell durchgeführt und die Geister des Hauses erscheinen prompt. So funktioniert das nicht, selbst der größte Dödel hinterfragt oder erschrickt wenigstens, wenn ein Geist vor ihm steht.

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THINGS HEARD & SEEN erzählt die Geschichte einer Ehe, deren Dramaturgie gut durchdacht und geschauspielert ist, auf dem Weg zum Horror oder Mystery aber falsch abbiegt und dreimal überschlägt, um am Ende dann noch etwas im Wachkoma zu verweilen. Fans von dramatischen Beziehungen werden THINGS HEARD & SEEN lieben, Freunde von Horror und dessen kleinen Feinheiten werden nicht Froh damit.

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