Review: WEREWOLVES (2024)

werewolves 2024 kritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 3.5

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2/10 (1)

Darsteller: Frank Grillo, Katrina LawI, lfenesh Hadera
Regie: Steven C. Miller
Drehbuch: Matthew Kennedy
Länge: 91 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 23. Januar 2023 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Capelight
FSK: ab 16

WEREWOLVES erhielt schon lange vor Veröffentlichung vergleichsweise viel Aufmerksamkeit. Man kann darüber sinnieren, ob das an der generellen Vorfreude auf einen neuen Werwolffilm lag, die in den letzten Jahren dünn wurden, ob es an Regisseur Steven C. Miller liegt, der schon diverse Horrorfilme gedreht hat oder aber an einer Nähe zur THE PURGE – Reihe, die sich schlecht verleugnen lässt.

Frank Grillo, der eine lange Karriere hat, die sich aber meist auf Nebenrollen beschränkte, konnte sich mit THE PURGE: ANARCHY und THE PURGE: ELECTION DAY einen größeren Namen machen und er ist auch Hauptdarsteller in WEREWOLVES. Damit enden die Parallelen aber noch nicht….

Wovon handelt WEREWOLVES?

Durch ein Supermond-Ereignis verwandelte sich vor einem Jahr jeder Mensch, der dem Mondlicht ausgesetzt war, in einen Werwolf. Die Folgen: Eine Nacht mit Unmengen an Toten.
Ein Jahr später tritt das astronomische Phänomen erneut auf und der Ex-Soldat / Wissenschaftler Wesley Marshall muss dafür nicht nur das Haus der Familie seines toten Bruders sichern, sondern gehört auch zum Team, das in dieser Nacht anhand eingesperrter Probanden erforschen will, wie sich das Problem lösen lässt.
Doch dann geht alles schief und Marshall muss sich den Weg durch die werwolfverseuchte Stadt bahnen, um seine Liebsten zu retten.

Auch wenn die THE PURGE – Reihe selbst einige inszenatorische Schwächen aufwies, die Idee zählt zu den besten der letzten 20 Jahre und es ist mehr als verständlich, dass man hier durch die Hintertür ein Sequel/Spinoff erdachte, das trotzdem weit genug entfernt ist, um juristischem Ärger aus dem Weg zu gehen.

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Aber WEREWOLVES ist auch in anderen Belangen weit entfernt.
Ja, Grillos Muskeln wurden gewissermaßen zum Gesicht des Purgens, aber in Teil 1 gönnte man sich noch das Talent eines Ethan Hawke. WEREWOLVES ist hingegen deutlich als B-Film zu erkennen. Bekanntester Darsteller neben Grillo ist Lou Diamond Phillips, dessen größter Auftritt in YOUNG GUNS mehr als 35 Jahre zurückliegt.

Auch Regisseur Miller ist bisher eher für Filme aus der zweiten Reihe bekannt, die gelegentlich Ansätze nach oben (AGGRESSION SCALE), aber auch nach unten aufweisen (SUBMERGED).

THE PURGE + Vollmond = WEREWOLVES

Für WEREWOLVES hielt er es für eine tolle Idee nahezu jede Szene mit aufdringlichen und künstlich aussehenden Lense Flare – Effekten „aufzuwerten“.
Ebenso aufdringlich sind die total irren Versuchspersonen im Labor oder der MAGA-Trottel von nebenan, der sich die US-Fahne in die Fresse schmiert und bereits mittags durch den Garten ballert.

Bei allem was getan wird, ist aber jeder maximal desorganisiert. Man bedenke: die Menschheit hatte immerhin ein Jahr Zeit, um sich vorzubereiten, aber während Grillo offenbar zumindest oft im Fitnessstudio (und beim Schönheitschirurgen) war, ist das Labor ziemlich ungesichert und anderenorts macht man sich erst mal eine Schüssel Popcorn…denn was soll schon passieren?

werewolves werwölfe 2024

Wes Schwägerin Lucy, die mit der kleinen Tochter alleine zuhause ist, ist da zwar vorsichtiger, greift aber auch erst zur Pumpgun, als die Wölfe quasi schon das Haus wegpusten, muss dann erst mal Patronen suchen, sieht aus, als hätte sie nie eine Waffe gehalten und ballert unmotiviert durchs Haus, auch wenn gar kein Ziel da ist.
Manchen Leuten wünscht man einfach den Tod.

Lense Flares und Gatlings

Apropos ballern: nicht nur Grillo, sondern auch die Gatling Kanone aus THE PURGE: ANARCHY darf hier wieder mit dabei sein und überhaupt dürfen sich Freunde simpler Action über lebhaftes Tun freuen. Klassische Silberkugeln sind jedoch nicht nötig, was das Überleben gegen die Wolfsmenge etwas einfacher macht.

Man kann WEREWOLVES daher nicht vorwerfen langweilig zu sein, er ist aber auch nicht spannend, gruslig oder auffällig brutal.
Die Wolfsverwandlungen sind -gemessen am Budget- technisch in Ordnung, aber nicht unheimlich und auch darüber hinaus merkt man immer wieder, dass Werwölfe nur ein Mittel zum Zweck waren, um die PURGE-Welle weiterzureiten.

werewolves grillo

Da die Wölfe keine Entscheidung von „denen da oben“ sind, ergeben politische Untertöne („Ich habe das Recht mein Haus zu verteidigen“) wenig Sinn, sind aber wie viel, viel Kitsch und Pathos dennoch da.

In diesem Kontext wird es primär weibliche Zuschauerinnen sicher freuen, dass sich Frank Grillo im Finale die Klamotten vom Leib reißt und den gestählten Körper präsentiert. Das ist aber so aufgesetzt wie alle andere.
Und da haben wir noch gar nicht über den omnipräsenten Dudel-Score gesprochen, der auch dann Dramatik verspricht, wenn diese nicht vorhanden ist.

Fazit zu WEREWOLVES

Es ist absolut nichts gegen einen Trash- / B-Film zu sagen, wenn man aber sieht, dass sowohl vom Budget, als auch Talent einiges mehr drin gewesen wäre, sich der Film viel zu ernst nimmt und die meiste Zeit selbst im Weg steht, macht ihn das so interessant wie der Schiss von Nachbars Dackel auf meinem Rasen.
Und trotzdem ist dies ein Film, der gute Chancen auf ein Sequel hat.

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