The Franchise: FREITAG DER 13.

Franchise Freitag der 13. : Cover

Neben HALLOWEEN und A NIGHTMARE ON ELMSTEET gehört FREITAG DER 13. zu den großen Horrorfilmreihen und gilt als eines der erfolgreichsten Franchises in den USA. Das ist allerdings nicht unbedingt dem Erfolg der Filme geschuldet, sondern dass Jason Voorhees und seine ikonische Hockeymaske so sehr in die Popkultur eingewebt sind, dass es immer wieder Referenzen gibt. So tauchen diese beispielsweise in FAMILY GUY, DIE SIMPSONS oder dem ersten Teil von SCREAM auf.
Seit 1980 ist das Camp am Crystal Lake ein Ort des Blutvergießens und seit 1981 ist Jason Voorhees Star der Serie, während er im ersten Film geradezu beiläufig gezeigt wird. Die bisher letzte offizielle Erzählung zum maskentragenden Mörder ist von 2009, allerdings haben sich unter anderem mit JASON RISING und NEVER HIKE IN THE SNOW Fans sehr viel Mühe mit eigenen Produktionen gegeben.
Bis 2009 waren bis auf FREDDY VS. JASON und dem Remake alle Teile der Reihe in der ungeschnittenen Fassung in Deutschland indiziert. Erst nach und nach bekamen die Filme eine Freigabe und sind nun ohne den Umweg über Shops im Ausland oder Filmmessen zu erhalten, die Teile 3, 5 und 8 sind sogar ab 16 freigegeben.
Neben Sex, Drogen und nackter Haut ist FREITAG DER 13. ebenfalls für den relativ hohen Bodycount bekannt, weswegen wir neben der Bewertung des Films diesen auch angeben werden.

FREITAG DER 13. (1980)

Die Idee zum Film kam nach dem großen Erfolg von Carpenter’s HALLOWEEN und sollte neben angsteinflößenden Szenen das Publikum auch zum Lachen bringen. Die Mischung aus Grauen und Humor behalten die meisten Teile der Serie bei, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Regie hat Sean Cunningham geführt, der vorher gemeinsam mit Wes Craven an THE LAST HOUSE ON THE LEFT (1972) gearbeitet hat. Später hat er sich an den Filmen der Reihe nur noch als Produzent beteiligt.
Die Handlung ist simpel und wird sich mit ein paar Abwandlungen immer wiederholen: In einem Sommercamp werden die Betreuer*innen nach und nach umgebracht, bis es zum Showdown zwischen Final Girl und mordender Person kommt.
Zur Erscheinung kam der Film bei den Kritiker*innen wegen der drastischen Gewalt nicht besonders gut an, mittlerweile ist er unter Fans jedoch Kult und bietet einen recht starken Auftakt für die Filmreihe.

9.0

Bodycount: 10

Freitag der 13. : Pamela Voorhees

FREITAG DER 13. – JASON KEHRT ZURÜCK (1981)

Im zweiten Teil übernimmt Jason die Rolle des machetenschwingenden Mörders, trägt anstatt seiner Hockeymaske allerdings noch einen Sack mit Loch auf dem Kopf. Regie hat hier Steve Miner geführt, der beim ersten Teil bereits zum Produktionsteam gehörte. In den späten 90ern hat er die Regie zu HALLOWEEN H20 (1998) und LAKE PLACID (1999) übernommen.
Die Handlung des zweiten Films der Reihe ähnelt – wenig überraschend – sehr dem Vorgänger. Fünf Jahre nach den grausigen Morden wird erneut ein Sommercamp am Crystal Lake eröffnet und schnell rollen Köpfe.
Es gibt wenig Neues – abgesehen von dem ersten Auftritt von Jason, der interessanterweise im Titel Rückkehr genannt wird – dafür ein abwechslungsreiches Waffenarsenal und den Kopf von Pamela Voorhees.

7.5

Bodycount: 9

Jason kehrt zurück: Jason

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. (1982)

In diesem Part hat Jason seine Maske bekommen, die ihn seitdem während seiner Metzel-Ausflüge begleitet. Die Entscheidung für eine andere Maskierung fiel, da der Sack zu sehr der Maskierung des John Merrick aus DER ELEFANTENMENSCH ähnelte und man Vergleiche mit der ernsten Rolle vermeiden wollte. Der Film wurde in 3D gedreht, worauf eindeutig der Fokus lag. Für diese Filmtechnik wurde Anfang der 80er noch viel Licht benötigt, so dass nicht so wirklich gruselige Stimmung aufkommen will. Und wenn man sich das Ganze ohne 3D anschaut wirken viele Szenen lahm. Regie hat erneut Steve Miner geführt
Die Handlung setzt direkt nach FREITAG DER 13. – JASON KEHRT ZURÜCK ein. Diesmal wütet Jason nicht in einem Camp, sondern einer schönen Lodge am Wald, wo ein paar junge Leute trinken, kiffen, Sex haben – das Übliche. Neben einer erbosten Bikergang gibt es auch noch den nervigen Shelly zu sehen, über dessen Tod wohl niemand trauert. Der Film setzt auf einige lange Rückblenden, die immer wieder das Tempo aus der Handlung nehmen.

5.0

Bodycount: 12

Und wieder ist Freitag der 13. : Jason

FREITAG DER 13. – DAS LETZTE KAPITEL (1984)

Im vierten Teil der Reihe lernen wir Tommy Jarvis, hier gespielt von Corey Feldman, kennen, den man wohl am ehesten als einen ernstzunehmenden Widersacher für den Machetenkiller einordnen könnte. Die Regie hat Joseph Zito geführt, der mittlerweile vermehrt als Produzent im Filmgeschäft tätig ist.
Erneut greift der Film direkt das Ende des Vorgängers auf und Jason erwacht in einem Krankenhaus wieder zum Leben. Nachdem er einen lüsternen Rechtsmediziner und eine Krankenpflegerin recht brutal umgebracht hat, macht er sich auf den Weg in die heimatlichen Gefilde wo er auf leichtsinnige Collegekids und die Familie Jarvis trifft.
Interessant ist, dass dies der einzige Film der Reihe ist, in dem Jason tatsächlich stirbt – um später wieder aufzuerstehen und übermenschliche Kräfte zu haben. Alles davor kann anscheinend auch ein Durchschnittsmensch…

8.5

Bodycount: 14

Das letzte Kapitel: Jason und Tommy

FREITAG DER 13. – EIN NEUER ANFANG (1985)

Der fünfte Teil hat einen etwas anderen Ansatz, der beim Publikum allerdings nicht so gut ankam. Achtung Spoiler: es steckt nicht Jason Voorhees unter der Hockeymaske. Die Idee war, dass fortan in jedem Film eine andere Person unter der Maske brutale Morde begehen sollte, immerhin ist Jason im vierten Part getötet worden. Nachdem die Fans nicht begeistert waren, tauchte im nächsten Streifen wieder Herr Voorhees persönlich mit Machete auf. Die Regie hat hier Danny Steinmann übernommen, der danach nicht mehr im Filmgeschäft arbeitete.
Der Film beginnt mit einem Alptraum von Tommy Jarvis, der mittlerweile in einer psychiatrischen Einrichtung für Jugendliche wohnt. Kurz darauf geschehen jedoch echte Morde und Tommy ist überzeugt, dass sein Erzfeind zurück ist.
Der neue Anfang ist leider eher schwach, da können auch nervige Rednecks und romantische Szenen während des Klogangs nicht helfen. Dafür sind die Kills ganz okay und der Bodycount beachtlich.

5.5

Bodycount: 21

Ein neuer Anfang: Falscher Jason

FREITAG DER 13. TEIL VI – JASON LEBT (1986)

Spätestens hier wird eine gewisse Selbstironie in der Filmreihe sichtbar, was diesem und den folgenden Filmen wirklich gut tut. Diesmal stammen Regie und Drehbuch aus einer Hand, nämlich der von Tom McLoughlin. McLoughlin hat später an FRIDAY THE 13TH – THE GAME mitgearbeitet, wo man selbst entweder in die Rolle von Jason oder eines seiner möglichen Opfer schlüpfen kann. Der Titelsong wurde von Alice Cooper eingespielt und war in den USA recht erfolgreich.
Die Handlung beginnt mit Tommy Jarvis, der aus Versehen Jason wiederbelebt, während er sich von seinem Tod überzeugen möchte. Dank eines Blitzes hat der Mörder nun übernatürliche Kräfte und nicht einmal Kugeln halten ihn noch auf. Als Tommy dem örtlichen Sheriff warnen will, glaubt dieser ihm kein Wort und sperrt ihn ein. Jason macht sich derweil auf den Weg zu seinem See, der mittlerweile zu Forest Green Lake umbenannt wurde und natürlich wieder ein Sommercamp beherbergt. Und schon läuft der altbewährte Prozess ab. Am Ende stellt sich Tommy seinem Erzfeind und damit endet sein Auftritt in der Filmreihe.

8.5

Bodycount: 18

Jason lebt: Jason und ein abgetrennter Arm

FREITAG DER 13. TEIL VII – JASON IM BLUTRAUSCH (1988)

Auftritt Kane Hodder. Hodder ist der einzige, der Jason ganze vier Mal verkörpert hat. Für das Crossover FREDDY VS. JASON wurde er durch Ken Kirzinger ersetzt, da der Regisseur einen noch offensichtlicheren Größenunterschied zwischen Jason und Freddy darstellen wollte.

Für den nunmehr sechsten Teil der Filmreihe wurde John Carl Buechler als Regisseur engagiert, der vorher und nachher in seiner Karriere vor allem für Spezialeffekte gesorgt hatte – beispielsweise in HALLOWEEN IV (1988) oder NIGHTMARE ON ELMSTREET 4 (1988).
Die Handlung ist simpel und dient ausschließlich als Rahmen für die Kills. Tina ist telekinetisch begabt und befreit versehentlich Jason aus von seinen Fesseln, die ihm im Crystal Lake gehalten haben. Rein zufällig findet nebenan eine wilde Party von Jugendlichen statt und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Neben Telekinese, einer sehr zickigen Blondine und einem fragwürdigen Therapeuten, beinhaltet Teil sieben auch den beliebten Schlafsack-Kill, der später in JASON X und dem Remake von 2013 eine Hommage bekommt.

6.0

Bodycount: 16

Jason im Blutrausch: Jason

FREITAG DER 13. TEIL VIII – TODESFALLE MANHATTAN (1989)

Nachdem Jason soviel Zeit am Crystal Lake verbracht hat, schickt Regisseur und Drehbuchautor Rob Hedden den machetenschwingenen Star der Filmreihe nach New York.
Nachdem Jason mal wieder nur aus Versehen zum Leben erweckt wurde, klettert er an Bord eines Schiffes, auf dem sich zufällig eine Horde Jugendlicher befindet. Die Horde ist eine Schulklasse und als Abschlussfahrt auf den Weg nach New York. Ein gefundenes Fressen für Jason, der keine Zeit verliert und direkt beginnt brutal zu Morden.
Die Handlung wirkt recht konstruiert und dass Jason dem Final Girl immer wieder als Kind erscheint ist ziemlich kitschig.

5.5

Bodycount: 19

Todesfalle Manhattan: Jason in New York

JASON GOES TO HELL – DIE ENDABRECHNUNG (1993)

JASON GOES TO HELL ist der Teil der Filmreihe mit den schlechtesten Bewertungen. Und das ist nicht verwunderlich, wenn man den Film kennt. Adam Marcus gab hier sein Debüt als Regisseur und hat gemeinsam mit Jay Huguely das Drehbuch geschrieben. Danach kam nicht mehr viel in seiner Filmkarriere, außer das Drehbuch zu TEXAS CHAINSAW 3D (2013).
Jason Voorhees wird von einer Spezialeinheit des FBIs in die Luft gesprengt, damit er fortan nicht mehr wiederkehren und morden soll. Das Ganze geht schief und Jason versucht seinen Körper wiederzuerlangen, indem er in Form eines Wurmes in den Körper eines Familienmitglieds eindringt.
Die einzigen Lichtblicke in diesem Storytechnischen Chaos sind die Selbstironie und die letzte Szene, in der FREDDY VS. JASON angedeutet wird. Eindeutig der schwächste Teil der Serie, wobei der Ekelfaktor recht hoch ist.

3.0

Bodycount: 23

Jason goes to Hell: Jason mit erhobener Machete

JASON X (2001)

Um Jason mal wieder eine andere Umgebung zum metzeln zu geben, findet JASON X vorwiegend im Weltall statt. Mit ein paar Sci-Fi-Elementen und den ersten CGI-Effekten für die Kills in der Filmreihe sollte noch einmal etwas Leben in FREITAG DER 13. gebracht werden, immerhin war der letzte Film acht Jahre her. Die Regie hat James Isaac geführt, der etwas später noch PIG HUNT gedreht hat.
Jason wurde eingefroren, damit endlich Ruhe am Crystal Lake herrscht. In ferner Zukunft wird er jedoch von der Besatzung eines Raumschiffs gefunden und schon wieder aus Versehen zum Leben erweckt. In alter Tradition beginnt er sich durch die Crew zu morden und bekommt später noch ein Update für den Körper, wodurch er beinahe unbesiegbar wird.
JASON X ist wohl der trashigste Teil und polarisiert sehr. Die Kritiken waren mies und die Einspielergebnisse spiegelten das ebenfalls wieder, da hat auch der hohe Bodycount nicht geholfen. Positiv anzumerken ist, dass der Film sich selbst nicht ernst nimmt und mit abgeschaltetem Gehirn durchaus unterhaltsam sein kann.

5.0

Bodycount: 23

Jason X: Über-Jason

FREDDY VS. JASON (2003)

Zehn Jahre nach der Ankündigung war es endlich soweit: Freddy Krueger und Jason Voorhees treffen aufeinander. Es gibt jede Menge Kunstblut, eine dauerbekiffte Katharine Isabelle und natürlich den Showdown zwischen Jason und Freddy zu sehen. Regie hat Ronny Yu geführt, der vorher unter anderem CHUCKY UND SEINE BRAUT (1998) und viele Filme in seiner chinesischen Heimat gedreht hat.
Freddy fühlt sich vergessen und versucht durch Jason wieder Angst und Schrecken in der Elm Street zu verbreiten, damit er selbst wieder in die Träume der Leute eindringen kann. Allerdings macht sich sein Handlanger selbstständig und die beiden beginnen gegeneinander zu kämpfen. Eine Gruppe Jugendlicher versucht beiden zu entkommen und sie dazu zu bringen sich gegenseitig auszuschalten.
Objektiv gesehen ist die Handlung nur Entschuldigung um die beiden Killer so viele Personen wie möglich auf der Leinwand abzumurksen zu lassen. Dazu ist sie gerade ausreichend und treibt nebenbei die Regeln der Slasher-Filme ins Extreme. Für Fans von Freddy oder Jason ist der Film ein Fest, für andere wahrscheinlich einfach nur ein Slasher mit viel Blut.
Es war übrigens eine Fortsetzung angedacht, in der Freddy und Jason auf Ash von TANZ DER TEUFEL treffen sollten. Dazu kam es leider nie in Form eines Films, als Comic gibt es das Crossover allerdings.

8.0

Bodycount: 20

Freddy VS Jason : Jason

FREITAG DER 13. (2009)

Der bislang letzte Teil der Filmreihe kann als eine Art (erfolgloser) Reboot verstanden werden, da er ungefähr die ersten vier FREITAG DER 13.-Filme neuinterpretiert. Ursprünglich war eine Fortsetzung geplant, die aber wieder verworfen wurde. Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit den alten Filmen, jedoch auch eigene Ideen – so ist Jason deutlich schneller und wendiger als den meisten der älteren Teile. Regie hat Marcus Nispel geführt, der bereits für MICHAEL BAY’S TEXAS CHAINSAW MASSACRE (2003) dieselbe Rolle innehatte.
Ein junger Mann ist auf der Suche nach seiner Schwester, die in der Nähe des Crystal Lake verschwunden ist. Während seiner Recherchen trifft er auf eine Gruppe Studierender, die in einer Ferienhütte ein paar Tage mit Alkohol, Drogen und Sex verbringen wollen. Bald stößt auch Jason zur Party dazu und beginnt die Gruppe zu dezimieren.
Der Film hat einen ernsteren Ansatz als die vorherigen in der Reihe und versucht die Traditionen zu wahren, aber dennoch eigene Ideen einzubringen. Das klappt mäßig, ist aber doch ganz unterhaltsam.

6.5

Bodycount: 14

Freitag der 13. Reboot: Jason

Das war es dann auch „schon“ mit den Filmen im FREITAG DER 13.-Universum. Sie schwanken stark in der Qualität, sind aber zuverlässig blutig und mit einem Augenzwinkern gesehen immer unterhaltsam.

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