Undergrounders: FLAMMENTOD

Flammentod

FLAMMENTOD (Originaltitel: PyroManiac) ist ein italienischer Independent-Film, der auf einer Geschichte des deutschen Horror-Autors Jean Rises (OGRISH) basiert und das Thema Pyromanie aufgreift.

Inszeniert wurde der Body-Horror von Domiziano Cristopharo (PHANTASMAGORIA), der mit diesem Film vorerst sein letztes Regieprojekt vorlegt. In einem Interview mit unserer Redaktion gibt er Einblicke in seine zukünftigen Pläne. Alles Wissenswerte zum Film und dessen Entstehungsgeschichte findet ihr in diesem Artikel.

Cristopharo erzählt, was ihn zum Film inspirierte: „Ich habe vor Jahren einen Mann kennengelernt, der unter schweren Verbrennungen und Narben leidet, und auch das Thema von Gesichtstransplantationen hat mich fasziniert und so nahm langsam das Konzept des ganzen Films Form in meinem Kopf an. Als ich anfing, Jean kennenzulernen und mit ihm zusammenzuarbeiten, war sein Roman FLAMMENTOD der perfekte Stoff, um ihn in einen Film zu verwandeln!

Wovon handelt FLAMMENTOD?:

Der Film folgt dem zurückgezogenen Ricky, der von quälenden Schmerzen und Albträumen geplagt wird. In seiner Verzweiflung entwickelt er eine unkontrollierbare Fixierung auf einen Fremden, die schließlich in einer obsessiven Besessenheit gipfelt. Ricky beginnt, seinem Objekt der Begierde nachzustellen, bis er es schließlich unter seine Kontrolle bringt.

Jean Rises erklärt: „Bereits früh war klar, dass das Hauptaugenmerk auf die Psyche der Hauptfigur liegt. Wie er denkt und fühlt, was ihn zu solchen Taten antreibt. Dabei hatten wir auch mit einem Psychologen und Arzt gesprochen, um die Thematik mit Verbrennungen, Traumata und Pyromanie realitätsnah zu erzählen. Natürlich wurde auch auf die expliziten Spezialeffekte geachtet, damit diese herrlich extrem sind.“

 

 

Informationen zum Release:

FLAMMMENTOD erscheint am 12. Januar 2025 unter dem Label Retro Gold 63 in einer aufwendig gestalteten Mediabook-Edition. Es werden fünf verschiedene Cover-Varianten angeboten, begleitet von einem 246-seitigen Booklet. Das Booklet enthält exklusiv den gesamten Roman von Jean Rises. Die Mediabooks des 60-minütigen Films wurden mit Spotlack veredelt und sind in limitierter Auflage erhältlich. Da das fünfte Cover noch unter Verschluss gehalten wird, habt ihr hier bereits die Möglichkeit, einen Blick auf die bestehenden vier zu werfen:

Flammentod_Cover

 

Hintergründe zur Produktion:

Die Produktion wurde von Cristopharo und Rises geleitet, während die Hauptrollen von José Luis Lemos Páez und Kevin Poblador Torres übernommen wurden.

Domiziano Cristopharo, der seit 2009 als Regisseur tätig ist, hat bereits zahlreiche Projekte realisiert, darunter PHANTASMAGORIA, FINAL CONTAGIUM und POERN. Die Zusammenarbeit mit Jean Rises basiert auf früheren gemeinsamen Projekten, bei denen Rises unter anderem als Synchronsprecher und Autor von Untertiteln oder Mediabook-Texten tätig war.

Jean Rises, bekannt für seine Horror-Romane und True-Crime-Sachbücher wie die OGRISH-Reihe, SNUFF.NET oder GERMANY’S WORST KILLERS, schwärmt von der Projektzeit: „Es war eine unglaublich positive Zusammenarbeit. Wobei wir immer dasselbe Ziel vor Augen hatten und mit Herzblut über jeden Darsteller, jeden Effekt und jeden Drehort nachgedacht haben. In jeder Zeile der schriftlichen Vorlage und jede Sekunde des Filmes ist unsere Leidenschaft für extreme Kunst und psychologischen Wahnsinn enthalten.“

Cristopharo beschreibt den kreativen Prozess: „Der Film wurde in knapp 2 Jahren gedreht, wir hatten es nicht eilig, denn gute Sachen brauchen ihre Zeit… und wie es leider oft aussieht, denken viele Regisseure im Indie-Bereich nur an Quantität statt an Qualität. Ich habe mit einer Super-8m-Kamera, einem VHS-Camcorder und einer modernen Digitalkamera gefilmt, nicht um cool zu sein, sondern eher um mich herauszufordern, einen anderen Stil und eine andere Herangehensweise zu verwenden und mich aus meiner Komfortzone zu begeben.

Beide sind stolz darauf mit Pyromanie ein Thema aufgegriffen zu haben, welches nicht so häufig verfilmt wird und so ist es ihnen schwer gefallen das Projekt die letzten 2 Jahre geheim zu halten. Cristopharo erzählt dazu: „Es gibt einige Regisseure, die, wenn ich einen neuen Film ankündige, sich darauf stürzen, etwas ähnliches zu machen, das von derselben Idee inspiriert ist, und hier war die Idee des Feuers zu originell und unverbraucht, als dass diese beiden Nachahmer es verderben und vor dieser Veröffentlichung billig nachmachen konnten. Es hat also funktioniert, denn jetzt, wo FLAMMENTOD angekündigt ist, gibt es nichts Vergleichbares.“

Screenshots Flammentod

 

Exklusiver Ausblick:

Cristopharo kündigt an, dass FLAMMENTOD sein vorerst letzter Beitrag im extremen Indie-Horrorgenre sein wird. Zukünftig möchte er wieder verstärkt als Schauspieler und Tänzer auf der Bühne stehen. Parallel dazu veröffentlicht er in Kürze PHALLACIES, ein Werk eines Künstlerkollektivs, das sich gegen soziale Medienzensur richtet und das männliche Genital in den Mittelpunkt stellt.

Jean Rises arbeitet derweil an neuen Projekten: „Aktuell arbeitet Domiziano an den FX für Tibor Astors FIST, welchen ich voller Stolz präsentiere und das Script und die Dialoge geschrieben habe. Das wird ein richtig extremer Film, der auf zwei realen True Crime Fällen basiert, welche sehr verstörend sind: dem Darkroom Murderer und dem Eunuch Maker – googlen auf eigene Gefahr. Ansonsten arbeite ich gerade an den Release von OGRISH 3 und der Umsetzung des Prequel Mangas OGRISH – LOST TAPES mit dem japanischen Künstler Kit zusammen.

Flammentod_Macher

 

Fazit:

FLAMMENTOD ist das ambitionierte Werk eines engagierten Teams, das innerhalb von zwei Jahren realisiert wurde. Der Film spricht insbesondere Fans des deutschen Independent-Horrors an, die Namen wie Jörg Buttgereit (NEKROMANTIK) oder Marian Dora (MELANCHOLIE DER ENGEL) schätzen.

Anders als eine bloße Gore-Compilation handelt es sich bei FLAMMENTOD um ein Drama, das zunehmend eskaliert. Der Fokus liegt auf der Hauptfigur, dessen Innenleben intensiv beleuchtet wird.

Unterstützt wird die düstere Atmosphäre durch klassische und elektronische Musik. Interessant ist zudem, dass der Film auf gesprochene Sprache verzichtet – Dialoge und Gedanken werden ausschließlich über Untertitel transportiert, die in deutsch und italienisch verfügbar sind. Der Film ist komplett in 8mm gedreht.

Mit expliziten Darstellungen von Wunden, Narben und Leichen erinnert der Film stellenweise an Buttgereits Werke, wobei dennoch gelegentlich Raum für ein augenzwinkerndes Schmunzeln bleibt. Die Kombination aus handgemachten und CGI-Effekten ist dabei gelungen.

 

 Hier könnt ihr den Teaser ansehen:

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