Zugegeben, die Überschrift liest sich wie billiges Clickbait, ist diesmal aber zutreffend.
Schon gestern war bekannt geworden, dass Melissa Barrera (BED REST), die eine der beiden Carpenter-Schwestern in SCREAM 5 und SCREAM 6 verkörperte, aufgrund verschiedener kontroverser Social Media Posts gefeuert wurde.
Barrera, eine gebürtige Mexikanerin, hatte bereits vor einiger Zeit zum aktuellen Nahost-Konflikt Stellung bezogen:
„Auch ich komme aus einem kolonisierten Land. Palästina WIRD frei sein. Sie haben versucht, uns zu begraben, sie wussten nicht, dass wir Samen sind.“
und
„Der Gazastreifen wird derzeit wie ein Konzentrationslager behandelt. Alle werden zusammengepfercht, können nirgendwo hin, haben keinen Strom und kein Wasser. Die Menschen haben nichts aus unserer Geschichte gelernt. Und genau wie unsere Geschichte sehen die Menschen immer noch stillschweigend zu, wie das alles geschieht. DAS IST VÖLKERMORD UND ETHNISCHE SÄUBERUNG.“
Die Entlassung, die anfangs nur als Gerücht durchs Netz waberte, wurde später von der SCREAM 7 – Produktionsfirma Spyglass bestätigt:
„Wir haben null Toleranz für Antisemitismus oder die Aufstachelung zum Hass in jeglicher Form, einschließlich falscher Verweise auf Völkermord, ethnische Säuberung, Holocaust-Verzerrung oder alles, was die Grenze zur Hassrede überschreitet.“
Das wollte Barrera allerdings so nicht stehen lassen und äußerte sich (indirekt) in einem längeren Statement (das ihr in voller Länge ganz unten findet), worin sie Antisemitismus und Islamophobie verurteilt.
Auch Jenna Ortega ist weg
Nicht einmal 24 Stunden nach diesem Paukenschlag wurde auch bekannt, dass die zweite Carpenter-Schwester Jenna Ortega ebenfalls nicht dabei sein wird.
Ortegas Gründe sollen allerdings wo anders liegen. So habe man bereits vor dem Schauspielerstreik Terminkonflikte bei der vielbeschäftigten WEDNESDAY-Schauspielerin ausgemacht.
Ob die Entlassung ihrer Filmschwester nun das Zünglein an der Waage war, das Ortega die Entscheidung leichter machte? Man darf rätseln.
Wie geht es weiter mit SCREAM 7?
Klar ist hingegen, dass SCREAM 7 damit vor einem unerwarteten Problem steht. Denn dass der Film trotz der Autoren- und Schauspielerstreiks schnellstmöglich kommen soll, stand Anfang der Woche noch außer Frage.
Mit Christopher Langdon (HAPPY DEATH DAY) hat man auch bereits einen Regisseur gefunden, der das Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett der beiden Vorgänger ersetzen wird, steht nun aber ohne die Heldinnen der beiden letzten Filme da, hat einen der etablierten Heros (Spoiler: Dewey) ins Messer rennen lassen und war schon für SCREAM 6 nicht bereit, auf die Gehaltsforderungen von Neve Campbell einzugehen.
Sollte man doch noch mal bei Frau Campbell anfragen, werden deren finanzielle Vorstellungen nun garantiert nicht kleiner sein.
Wichtigstes verbleibendes Gesicht des Franchise ist damit Courteney Cox. Ob man im jugendversessenen Hollywood bereit ist, das Schicksal der Reihe in die Hände einer fast 60-jährigen zu legen?
Unsere Meinung:
Wir wissen, es ist nicht so einfach und es geht um viel Geld (die beiden Vorgänger spielten über 300 Mio $ ein), aber in einer perfekten Welt wäre es angebracht, das Projekt eine Weile ruhen zu lassen. Sowohl Teil 5 als auch 6 waren sehenswert und SCREAM 6 tat der Locationwechsel gut, es waren aber auch Verschleißerscheinungen zu bemerken. Die Auseinandersetzung der SCREAM-Reihe mit den Regeln und aktuellen Entwicklungen des Horrorfilms waren ausgetreten und die Täterbestimmung maximal an den Haaren herbeigezogen.
Nimmt man dazu noch die aktuellen Ereignisse und den Wechsel auf dem Regiestuhl, ist SCREAM 7 ein ziemlicher Blindflug.
Daher wäre es wünschenswert (wenn auch nicht wahrscheinlich), einfach mal ein paar Jahre die Füße ruhig zu halten und in 4-5 Jahren mit einem starken SCREAM VII zurückzukommen, statt nun einen Schnellschuß zu wagen.
Was Barreras Kommentare betrifft, so kann man jedem, der es schafft eindeutig Partei für eine Seite zu ergreifen nur gratulieren. Mir fällt es bei Tötungen von Zivilisten auf beiden Seiten maximal schwer jemandem die Daumen zu drücken.
Sorry, dass es im Artikel auch um Politik geht. Auch für uns sind Horrorfilme Eskapismus, aber wie man sieht, kann man nicht immer alles im Vakuum betrachten.
Hier Melissa Barreras volles Statement:
„Zuallererst verurteile ich Antisemitismus und Islamophobie. Ich verurteile Hass und Vorurteile jeglicher Art gegen jede Gruppe von Menschen.
Als Latina, als stolze Mexikanerin, fühle ich mich verantwortlich dafür, eine Plattform zu haben, die mir das Privileg gibt, gehört zu werden, und deshalb habe ich versucht, sie zu nutzen, um auf Themen aufmerksam zu machen, die mir am Herzen liegen, und um denen meine Stimme zu leihen, die in Not sind.
Jeder Mensch auf dieser Erde – unabhängig von Religion, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozioökonomischem Status – verdient die gleichen Menschenrechte, die gleiche Würde und natürlich auch die gleiche Freiheit.
Ich glaube, dass eine Gruppe von Menschen NICHT ihre Führung ist, und dass kein Regierungsorgan über Kritik erhaben sein sollte. Ich bete Tag und Nacht dafür, dass es keine weiteren Toten gibt, dass es keine Gewalt mehr gibt und dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Ich werde mich weiterhin für diejenigen einsetzen, die es am nötigsten haben, und mich für Frieden und Sicherheit, für Menschenrechte und Freiheit einsetzen.
Schweigen ist für mich keine Option.“