Review: READY OR NOT? (2019)

READY-OR-NOT
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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7.6/10 (9)

Darsteller: Samara Weaving, Adam Brody, Mark O'Brien
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Drehbuch: Guy Busick, R. Christopher Murphy
Länge: 92 min
Land: ,
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Veröffentlichung: 06. Feburar 2020 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Twentieth Century Fox
FSK: ab 16

Dass die sagenumwobene Hochzeitsnacht nicht immer das ist, was man sich erhofft, ist bekannt.
Die normale Katastrophe dürfte aber meist so aussehen, dass ein Teil des Brautpaares zu viel getrunken hat und der andere Teil den Eimer hält.
Die Hochzeit von Grace und Alex sieht anders aus.

Zwar ist der Gatte attraktiv und schwerreich, seine Familie aber entsprechend exzentrisch und noch weiß Grace nicht, dass die erste Nacht als Mann und Frau ein Ritual bereit hält, bei dem es im schlimmsten Fall um Leben und Tod geht. Wie es das Unglück will, tritt genau das ein und plötzlich muss die junge Frau alleine gegen eine schwerbewaffnete Familie antreten.

READY OR NOT? – Die anderen Hochzeitsnacht

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Mit Menschenjagd-Streifen ist das ja oft wie mit Spielen auf Hochzeiten. Sie werden von grenzdebilen Menschen initiiert, die es gut meinen, einem damit aber den Abend versauen.
Wer aber keine Lust hat, einen Ast zu zersägen oder ein Betttuch zu zerschneiden, ist bei READY OR NOT? gut aufgehoben.

Dabei heißt das Partyspiel im Film „Hide & Seek“, weicht aber vom klassischen Versteckspiel durch den Einsatz von großkalibrigen Knarren ab und ist vermutlich die brutalste, aber auch lustigste Filmhochzeit seit REC 3. Dem konnte man noch vorwerfen, dass er nicht zu den restlichen Filmen aus der REC-Reihe passt, READY OR NOT? steht aber für sich alleine und macht seine Sache gut.

Natürlich sollte man besser nicht den Sinn dieses Hochzeitsbrauchs hinterfragen, das gilt aber auch für das Werfen von Reis oder dem Über-die-Schwelle-tragen. Trotzdem ist festzuhalten, dass es nicht gerade realistisch wirkt, wie unverblümt diese Familie von der gemeinsamen Zeremonie zum Morden übergeht und auch nicht allzu betroffen ist, wenn einer von ihnen getötet wird. Wer strikten Realismus benötigt, wird aber auch andere Wendungen hinterfragen.
Glücklicherweise nimmt READY OR NOT? aber nicht für sich in Anspruch sonderlich seriös zu sein und daher darf man darüber hinwegsehen.

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Samara Weaving auf dem Weg zur Scream Queen

Grace ist natürlich die Person, mit der man mitleiden soll und die im weißen Hochzeitskleid unschuldig genug ausschaut, damit das gelingt. Gespielt wird sie von Samara Weaving, die man aus THE BABYSITTER kennt. Zunächst denkt sie tatsächlich an ein harmloses Partyspiel, erfährt aber schnell, dass sie sich wehren muss, wenn sie die Nacht überstehen will. Sie ist keine toughe Amazone, aber eben doch deutlich mehr als einfältiges Opfer.
Auch ihr Ehemann (Adam Brody aus JENNIFER’S BODY und SCREAM 4), der zwischen Liebe und Familientradition steht, ist nicht zu beneiden.
Daraus ergeben sich in gutem Verhältnis skurrile und gewalttätige Situationen (oft genug auch beides).

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Das Herrenhaus wirkt edel, ist schick ausgeleuchtet, steckt voller schräger Charaktere und einiger Geheimnisse und Geheimgänge.
Die größte Überraschung bietet READY OR NOT? aber vielleicht dadurch, dass er dank des Settings in dem großen Anwesen und der guten Kameraarbeit eine Gemütlichkeit ausstrahlt, die in gewisser Weise fast schon wieder verspielt und romantisch ist.

READY OR NOT ist der erste Langfilm von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, die aber zusammen bereits Segmente zu V/H/S und SOUTHBOUND und diverse andere Kurzfilme drehten. Sofern man da noch von Unerfahrenheit reden kann, ist diese nicht zu bemerken.

Fazit:
Macht Spaß, tut weh….und der Beleg, dass man auch anmutig morden kann.

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