Review: LUCKY DAY (2019)

lucky day kritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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Darsteller: Luke Bracey, Nina Dobrev, Crispin Glover
Regie: Roger Avery
Drehbuch: Roger Avery
Länge: 98 min
Land: ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 14. September 2023 (Kino)
Verleih/ Vertrieb: Busch Media Group
FSK: ab 16

Roger Avery mag nicht der bekannteste Name sein, aber war mehr oder weniger umfangreich an zahlreichen Kultfilmen beteiligt.
Bei TRUE ROMANCE, RESERVOIR DOGS und PULP FICTION arbeitete der Tarantino-Buddy am Drehbuch mit, den unterbewerteten KILLING ZOE drehte er sogar selbst.

Das waren aber die 90er und seitdem war abgesehen von einem SILENT HILL-Skript, das in seinem Lebenslauf etwas aus der Reihe fällt, nicht mehr viel von Avery zu sehen.
LUCKY DAY hingegen steht in der Tradition der genannten Gangster-Filme und verbindet Skurriles mit Brutalem.

Wovon handelt LUCKY DAY?
Nach 2 Jahren Haft wird Safeknacker Red endlich aus der Haft entlassen und darf zu seiner Frau und kleinen Tochter zurückkehren. Er strebt ein ruhigeres Leben an, auch mit dem Wissen, dass Kumpel Leroy die Beute eines früheren Raubzugs für ihn aufbewahrt hat.
Doch Reds Vergangenheit holt ihn umgehend ein, denn ein französischer Killer ist ihm auf den Fersen.

LUCKY DAY nimmt mit zurück in die 90er

LUCKY DAY ist ein Film, der nicht nur als inoffizielles Sequel von KILLING ZOE gilt, sondern sich auch in anderer Hinsicht gegen den Lauf der Dinge stemmt.
Auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass er in jüngerer Vergangenheit abgedreht wurde (tatsächlich aber schon 2019), wirkt er mal wenigstens zeitlos. Würde mir jemand sagen, dass Avery das Drehbuch bereits 1994 getippt hat, wäre auch das nicht verwunderlich.

LUCKY DAY review - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)

Denn LUCKY DAY ist zwar kein ausschweifender Film, der mit irgendetwas neue Maßstäbe setzt, kümmert sich aber auch nicht um übervorsichtige politically correctness.
Hier und da wird’s blutig, wir haben zwei Sexszenen (eine relativ angezogen, die andere nur akustisch) und geflucht wird auch.
Wurde KILLING ZOE noch für seine Gewalt kritisiert, kümmert das heute niemanden mehr, aber garantiert findet sich 2023 ein Kritiker, der sich von ein paar Verhaltensweisen und Worten schrecklich angegriffen fühlt, aber Realität nicht von Film trennen kann.

Dabei steht LUCKY DAY aber auf die Stirn geschrieben, dass man ihn nicht allzu ernst nehmen sollte. Dass drückt schon Killer Luc aus, der im O-Ton mit einem maßlos überzogenen französischen Akzent und ebenso maßlosem Verhalten einen Psycho Deluxe im feinen Zwirn gibt.
Spoiler: Da wird der Typ, dem er den Muscle Car stiehlt schon mal überrollt, mit einem Lowrider wird im 45 Grad-Winkel gecruist und wenn Luc die Freundin des Waffenhändlers gefällt, wird sie eben auf dem Klo genommen und anschließend getötet, um post-koitalen Plausch zu vermeiden. Spoilerende.
Gespielt wird dieser Luc von Crispin Glover, dem Vater von Marty McFly in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT.

Lucky-Day rezension

Crispin Glover gibt den Psychokiller

Gegenspieler Red ist hingegen ein angenehmer Zeitgenosse, dem man samt Familie das Beste wünscht. Dass er natürlich den Gegenpol zu Luc darstellt, ist klar. Sein Family Life mit der hübschen Frau und der süßen Tochter wirkt aber fast zu glatt für einen Film, der auf dieser Seite des Spektrums mehr Dirt hätte brauchen können.

Es ist nur eine Vermutung, aber LUCKY DAY erweckt den Eindruck, als sei eine wilde Idee im alten Jahrtausend geboren wurden, bevor Roger Avery als ruhigerer Familienvater den Gedanken zu Ende brachte.
Und so sehen wir explodierende Körper, coole Karren und Knarren, schmierige Typen in abgeranzten Bars, einen schmissigen Soundtrack, aber auch eine happy family, die zu französischen Chansons tanzt.

lucky day roger avery

Aprops: KILLING ZOE spielt in Paris, LUCKY DAY in den USA, der französische Einfluss ist aber auch hier gegeben. Nicht nur Luc ist Franzose, auch Reds Tochter will nur noch französisch sprechen und Kumpel Leroy möchte gerne Le Roi (franz: der König) genannt werden.
An Avery ist also scheinbar ein Franzose verloren gegangen. Vielleicht liegts aber auch daran, dass dies eine kanadisch-französische Co-Produktion ist.
Gedreht wurde aber übrigens in Kanada und zwar nicht mal im französischen Teil.

Fazit:
LUCKY DAY ist aus der Zeit gefallen und nicht wirklich stimmig, in Teilen aber durchaus unterhaltsam und wenn man den Stock aus dem Arsch nimmt, genau deswegen, weil er nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt.

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