Review: A CLASSIC HORROR STORY (2021)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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5.3/10 (4)

Darsteller: Matilda Anna Ingrid Lutz, Francesco Russo, Peppino Mazzotta, Will Merrick, Yuliia Sobol
Regie: Roberto De Feo, Paolo Strippoli
Drehbuch: Lucio Besana, Roberto De Feo, Paolo Strippoli, Milo Tissone, David Bellini
Länge: 95 min.
Land:
Genre: , , ,
Veröffentlichung: 14. Juli 2021 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Als Netflix verkündete, dass A CLASSIC HORROR STORY erscheinen wird, hofften Genre-Fans auf ein gelungenes Werk, welches Neues mit gutem Alten mixt. Ein gruseliges altes Hexehaus im Wald, Ein Kind, gefangen  in einer Kammer aus Ästen sowie eine Falle, die an bekannte Horrorstreifen erinnert, war im Trailer bereits zu bestaunen. Schauen wir mal, wieviel Klassik in der A CLASSIC HORROR STORY steckt und ob Netflix mit der reißerischen Ankündigung: Der italienische MIDSOMMAR  trifft auf das KETTENSÄGEN-MASSAKER in Texas, ins schwarze getroffen hat

Story

Mitfahrgelegenheiten werden gern genutzt und für die vier sich fremden Leute ist es eine günstige Gelegenheit durch Süditalien zu reisen. Inklusive des Fahrers begeben sich die Fünf auf eine Fahrt, die in der Nacht ein jähes Ende findet. Ein Wildtierunfall lässt die Gruppe gegen einen Baum fahren. Nachdem alle wieder zur Besinnung kommen, finden sie sich auf einer Lichtung wieder, ohne den Hauch einer Idee, wie sie dahin gekommen sind. Die Straße, auf der sie unterwegs waren, ist verschwunden und es gibt nur noch einen dichten, undurchdringlichen Wald und ein Holzhaus inmitten der Lichtung.

Beam me up, Scotty!

Unser Einstieg in A CLASSIC HORROR STORY beginnt bei Elisa, einer hübschen jungen Frau, die wie wir schnell erfahren, stärker unter der Fuchtel ihrer Eltern steht, als es Frauen in ihrem Alter sollten. Bald darauf startet die wilde Fahrt der Fahrgemeinschaft mit Elisa, Riccardo, Mark und Sofia, sowie dem Fahrer der Truppe, Fabrizio. Um sich bei Laune zu halten, wird ein Spiel via Handy gespielt, welches einem Quiz ähnelt. Da wir hier im Film A CLASSIC HORROR STORY sind, gehts auch im Quiz um Genre-Fragen wie zum Beispiel: von was ernährt sich Pennywise?

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Hier kann man getrost behaupten, dass es eine Hommage an Kings Werk darstellen soll und noch ein paar kleine Erinnerungen an andere Klassiker folgen werden. Der Fahrer Fabrizio filmt noch schnell ein paar Clips von der Gruppe um sie auf seiner Social-Media Plattform zu posten. Nebenbei verrät er, dass er gern ein Filmemacher werden möchte, dies in Italien aber schlichtweg unmöglich oder zumindest verdammt schwierig ist. Ein paar dümmliche Dialoge später geht alles ganz schnell. Ein Reh liegt auf der Straße, das Auto kommt von dieser ab und prallt gegen einen Baum. Mark wacht mit einer schweren Verletzung auf und auch die anderen wirken benommen, sind aber körperlich gesund.

Ab diesem Punkt beginnt die Story spannend zu werden, denn als die Truppe aufwacht, steht ihr Gefährt, ein Wohnwagen, mitten im Wald auf einer Lichtung. Wie es dahin kam, ohne dass es jemand bemerkt hat, gilt es nun herauszufinden.

Was soll das werden?

Klassisch sind schon mal die Charaktere, die wir aus zahlreichen Slashern kennen. Nervig, naiv und dümmlich in Allem was sie tun. Einzig die Atmosphäre und der gute Score lassen einen nicht abschalten. Die Hoffnung bleibt noch bestehen, einen guten neuen Horrorfilm zu sehen. Und das ist schon eine Leistung, wenn man bedenkt, dass einer der Plots schon früh zu erkennen ist und später nur noch für geringe Überraschung sorgt. Tatsächlich birgt die Story nun ein Geheimnis, welches wir ergründen wollen und bleiben dran.

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Osso, Mastrosso und Carcagnosso.

Nach und nach erfahren wir von einer Art Sekte, die Netflix wohl den Vergleich zu MIDSOMMAR entlockte. In A CLASSIC HORROR STORY wird die Sage um die drei Ritter allerdings etwas anders dargestellt, als sie tatsächlich war. Darüber muss man nicht verwundert sein, schließlich schauen wir einen Horrorfilm und Überlieferungen können von Ort zu Ort denselben Ursprung, aber gänzlich anders wiedergegeben werden. Unsere drei Ritter hier: Osso, Mastrosso und Carcagnosso sind böse. Auch wenn sie einst den Bauern Nahrung brachten, nahmen sie ihnen sogleich Alles.

Wie unsere dümmliche Gruppe in deren Fänge und vor allem wieder raus gelangt, sparen wir hier natürlich aus. Was wir aber sagen können ist, dass der Gewaltgrad enorm hoch ist. Fiese Fallen, brutale Schläge und abgetrennte Gliedmaßen inklusive. Zuweilen fühlt man sich an SAW oder HOSTEL erinnert, was gewissermaßen moderne Klassiker sind.

Die Stärken

Dass ein Kinderlied in unserem Genre meist wenig Gutes bedeutet, ist bekannt. Und auch in A CLASSIC HORROR STORY wird der kindliche Klang wieder zum Höllenritt, wenn auch mehr für die Charaktere als für uns. Ohne Mängel fällt sowohl die Kameraarbeit, als auch Licht und Farbe (wie arg eine Farbe ängstigen kann, wissen wir ebenfalls aus gewissen Filmen) aus. Der überaus bedrohliche Score schafft den Rest einer Atmosphäre, die den Nerv der Horrofans komplett trifft.

Als größte Schwäche fällt auf, dass das Drehbuch von vielen Händen geschrieben wurde. Das letzte Drittel von A CLASSIC HORROR STORY wirkt undurchdacht, fast so, als hätten fünf Autoren sechsundzwanzig Ideen gehabt und jede musste einfließen. So läuft auch die einzige eigene Story, die von Elisa, leider ins Leere.

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A CLASSIC HORROR STORY schickt uns durch einige Klassiker und solche, die diskutiert werden können, wohl aber ihren Teil im Genre erbracht haben. Wenn man sich zu Teilen auf einen Mix aus Slasher, Backwood Horror mit Okkultem und ein paar verweisen zu bekannten Horrorfilmen einlassen kann, wird man nichts Neues sehen, aber dennoch gut unterhalten. Für einen Abend mit Freunden im heimischen Kino ist A CLASSIC HORROR STORY ein gelungener Streifen.

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