Erinnert ihr euch noch an Found Footage? Jene Filme mit wackligen Bildern in mieser Qualität, in denen es stets einen unvernünftigen Idioten gibt, der immer weiterfilmt und von denen man eigentlich dachte, dass sie vor kurzem ausgestorben sind.
AREA 407 ist ein solcher Film und wir können vorwegnehmen, dass er das eingeschlafene Genre nicht wachrütteln kann, obwohl nicht weniger als 6 (!!!) Drehbuchautoren verbraten wurden.
Im Film begleiten wir einige Reisende, die am Silvesterabend von New York nach Los Angeles fliegen. Kurz nachdem an Bord die Korken knallen, gerät die Maschine in schwere Turbulenzen und stürzt schließlich sogar ab. Die wenigen Überlebenden ahnen nicht, dass sie sich ausgerechnet in einem militärischen Testgelände befinden, wo noch eine schlimmere Gefahr lauert.
Es ist eigentlich überflüssig danach zu fragen, warum jemand während eines x-beliebigen Fluges permanent filmen sollte und nur weil andere Werke es vorgemacht haben, wird dieser Umstand nicht logischer. Schon gar nicht durch die banalen Begleitkommentare der Marke „Oh, ein Mann steigt ins Flugzeug ein“. Ist das etwa Filmmaterial, die man später mal seinen Enkeln zeigen möchte?
Die Zusammensetzung der Mitreisenden kennt man aus anderen Filmen. Das Bordpersonal besteht aus einer einzigen Stewardess, der dicke Unsympath darf nicht fehlen, ein Skymarshall gehört dazu und hier fehlt nur das Pärchen, das auf der Toilette dem Mile High Club beitritt.
Interessanter wird es freilich ab dem Moment des Crashs: Trümmer und Leichenteile liegen herum, das Geschrei ist groß und Verletzte müssen versorgt werden. Dabei fällt auf, dass jeder zweite eine identische Kopfwunde davontrug, aber verlieren wir uns nicht in Details…
Der Rest des Films zeigt die Dezimierung der ungleichen Gruppe. Das echsen-/dinosaurierartige Wesen, das auf dem Gelände sein Unwesen treibt, kommt dabei meist nur kurz ins Bild, was auch in Ordnung geht.
Grundsätzlich ist es nicht so, dass AREA 407 in irgendwelchen Bereichen besonders schwach wäre, es ist nur so, dass er weder irgendwas besonders gut macht, noch irgendwelche Neuerungen bietet.
In Machart und Inhalt erinnert der Film etwas an EVIDENCE, der ebenfalls in diesem Jahr erschien und wie dieser austauschbar daherkommt.
So ist AREA 407 wirklich nur für Fans von Found Footage Filmen geeignet, wobei weiterhin die Frage im Raum steht, warum recht gelungene und originelle Werke wie MEGAN IS MISSING oder HOME MOVIE nie in Deutschland veröffentlicht wurden, während man uns mit solcher Durchschnittsware unterhält.