Der zweite Horrorfilm aus der neuen Welcome to the Blumhouse-Reihe wartet mit jungen Darstellern und alten Vampiren auf. Neues ist kaum zu erwarten, was nicht zwingend schlecht sein muss, aber für richtig gutes Kino ist definitiv noch viel Luft nach oben.
Story
Fünfzehn Jahre nachdem der Hurrikan Katrina New Orleans verwüstet hat, hinterlässt eine neue Bedrohung ihre Spuren in Form von Stichwunden an den Kehlen der verletzlichen vertriebenen Bevölkerung der Stadt. Als ihre drogensüchtige Mutter das jüngste Opfer der identifizierten Vampire wird, schwört die 15-jährige Shawna Rache. Gemeinsam mit drei Freunden schmiedet Shawna einen Plan, um in die Villa der Vampire im historischen French Quarter einzudringen, und ihren Anführer zu vernichten. Doch das Töten von Monstern ist keine leichte Aufgabe, und schon bald finden sich Shawna und ihre Freunde in einem jahrhundertealten Konflikt zwischen sich bekriegenden Vampirfraktionen wieder.
Shawna lebt mit ihrem Vater und dem Bruder in einer guten Gegend, Geld scheint offenbar kein Thema zu sein, wenn auch nicht vollkommen klar ist, woher es kommt. Ihre Freizeit verbringt die Eigenbrötlerin mit ihrem besten und scheinbar einzigen echten Freund Pedro. Wohin die Mutter des Mädchens verschwunden ist, erfahren wir recht schnell, denn Shawna und Pedro besuchen ein altes Wohnhaus, welches von Opfern des Hurrikans Katrina und sozial Schwachen bewohnt wird. In Mitten von Drogen und Gewalt haust ihre Mutter, selbst drogenabhängig, mit anderen Junkies zusammen. Wie wir später kurz erfahren, ist die Sucht das Resultat eines Traumas. Und damit haben wir schon die einzige Ernsthaftigkeit in BLACK AS NIGHT gefunden.
Heul leise
Dass wir im Jahr 2021 angekommen sind, wird hier wieder klar und eine gewisse Gruppe Zuschauer wird sich wieder arg beleidigt, bevormundet oder was auch immer, fühlen. Wer also ein Problem damit hat, dass Charaktere sowohl männliche als auch weibliche Züge haben, Rassismus eine Rolle spielt und auch sonst alles abgearbeitet wird, was nicht der verkorksten Norm entspricht, sollte BLACK AS NIGHT meiden. Der Streifen macht teilweise sogar den Eindruck, dass er genau diese Themen noch einmal überspitzten möchte. Shawnas Hautfarbe zum Beispiel, wird selbst von ihrem Bruder als abnorm dargestellt, worauf sich auch der Titel BLACK AS NIGHT bezieht.
Vampire
Die Story birgt keine Überraschungen, gebissen werden die, deren verschwinden nicht auffällt. Wie so oft sind das Obdachlose, nach denen keiner sucht. Shawna trifft es, nach dem sie allein nach Hause geht und in einen Angriff der Vampire hineinplatzt. Witzig daran ist, dass die junge Dame sofort weiß was zu tun ist, Horrorfilme und Vampir-Geschichten sind ihr nicht fremd, dementsprechend reagiert sie auf die spätere Situation und das macht Spaß.
Die mit typischen Zähnen bewaffneten Vampire sind dafür wenig spektakulär, ein paar Kontaktlinsen, Make-up, hier und da ein paar Effekte und wenn sie getötet werden, puffen sie wie eine Stinkmorchel im Herbst. BLACK AS NIGHT soll ohne Zweifel eine witzige Unterhaltung sein. Stellenweise gelingt das auch, allerdings ist der schmale Grat zum unnötig Lächerlichen wirklich schmal.
Welcome to the Blumhouse
Der zweite Ableger der Reihe ist wie sein Vorgänger eine Horror-Komödie. Die nächsten Beiden werden ernstere Töne anschlagen, was nun auch bitter nötig ist, denn auch wenn BINGO HELL und BLACK AS NIGHT keine totalen Ausfälle sind, reicht es dann mit der Lach-Schiene. Schließlich wollen Horrorfans auch ein Mindestmaß an Horror geboten bekommen.
BLACK AS NIGHT zeigt nichts, was unerwartet wäre, keine neuen Vampire oder sonstigen Überraschungen. Bietet aber trotz der mageren Story eine gute Umsetzung und zwei Hauptdarsteller, die ihre Arbeit gut machen. Für den kleinen Filmspaß zwischendurch durchaus schaubar.