Die Karrieren von Sam Raimi und Peter Jackson haben gezeigt, was alles geschehen kann, wenn man für die ersten Filme die Monstermasken im heimischen Backofen herstellt.
Auf diesem (auch kommerziellen) Level bewegen sich Sonny Laguna und Tommy Wiklund bis heute nicht, doch nach dem grausigen Frühwerk MADNESS und dem allenfalls als dröge zu bezeichnenden BLOOD RUNS COLD (hier führte Laguna alleine Regie), brachten die beiden Schweden letztes Jahr den sehenswert-brutal-lustigen PUPPET MASTER – DAS TÖDLICHSTE REICH auf den Markt, der die Frage aufwarf, ob man sich nicht doch nochmal mit dem Duo beschäftigen sollte.
CABIN OF THE DEAD hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist aber genau das Bindeglied, das man erwarten konnte.
CABIN OF THE DEAD erinnert schwer an einen Klassiker
CABIN OF THE DEAD oder auch WITHER handelt von einigen Freunden, die zu einer abgelegenen Hütte in den Wäldern fahren, um dort gewaltig den Affen zum Radeln zu bringen. Die acht Mann/Frau starke Truppe begegnet schon bei der Anreise einem eigenartigen Waldbewohner, aber der ist auch schnell wieder vergessen. Größere Probleme treten auf, als eine der Urlauberinnen etwas im Keller findet.
Dass der Name Sam Raimi im ersten Satz dieses Textes steht, ist kein Zufall, denn CABIN OF THE DEAD ist nichts anderes als ein schwedischer Abklatsch von TANZ DER TEUFEL. Dazu kommt, dass die Jugendliche-fahren-in-eine-Waldhütte weiß Gott abgegriffen ist und der deutsche Titel ist wohl von CABIN IN THE WOODS inspiriert. Der erschien auch 2012, allerdings wurden dort all die platten Klischees, die CABIN OF THE DEAD rausposaunt, smart hinterfragt.
Smart ist hier wenig. Dies ist keine Kunst, sondern Handwerk. Die Story ist nicht originell, die Kameraführung lausig und die Schauspieler als Schauspieler zu bezeichnen ist schon übertrieben.
Die erste halbe Stunde enthält etliche Dialoge, die man sich nur schöntrinken kann, wer das aber aushält, erfährt feine handgemachte, brutale Effekte. Das mag man ebenfalls mit TANZ DER TEUFEL vergleichen und ganz falsch ist das nicht:
Das Budget war knapp, die Hütte im Wald muss danach dringend renoviert werden.
Tatsächlich wirkt der Film so billig, dass man sich immer vorstellt, wie das Regiegespann nach dem Dreh feucht durchfeudelte.
Hier geht’s um Gewalt…sonst gar nichts
Zwar überzieht CABIN OF THE DEAD weniger als sein Vorbild, was bedeutet, dass Blut, Eiter und andere Flüssigkeiten weniger exzessiv verschossen werden, trotzdem ist das Ganze am Ende eine große dreckige Sauerei und man möchte keinen der Darsteller gerne umarmen. Hier zeigen die Macher dann ihr Potential, das vielleicht nicht über simple, effektive Masken und Make Up hinausgeht, das aber Spaß macht.
Fazit: wem das EVIL DEAD – Remake zu glatt, zu professionell war, findet mit hiermit amateurhaften Ersatz.