Review: CANDYMAN (2021)

candyman 2021 review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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5.9/10 (9)

Darsteller: Yahya Abdul-Mateen II, Teyonah Parris, Nathan Stewart-Jarrett
Regie: Nia DaCosta
Drehbuch: Jordan Peele, Win Rosenfeld, Nia DaCosta
Länge: 87 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 06. Januar 2022 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Universal
FSK: ab 16

Candyman, das ist für die meisten automatisch Tony Todd. Der in Deutschland als CANDYMAN’S FLUCH erschienene Film von 1992 erreichte Kultstatus und verschaffte seinem Bösewicht eine lange Karriere im Horrorbusiness.
Zieht man die Parallelen zu A NIGHTMARE ON ELM STREET, ist es keine gute Idee ein Remake mit neuem Hauptdarsteller zu kreieren. Allerdings ist Jordan Peele an dem Projekt beteiligt, also jemand, der das schwarze Horrorkino in den letzten Jahren umkrempelte.

Story:
Der Maler Anthony McCoy ist auf der Suche nach neuer Kreativität. Als der Bruder seiner Freundin die Candyman-Legende erzählt, bei der dieser erscheint, wenn man 5x seinen Namen vor einem Spiegel sagt, beginnt Anthony sich näher mit dem Mythos zu beschäftigen. Durch weitere Nachforschungen erfährt Anthony nicht nur immer mehr gruslige Details, sondern muss auch feststellen, dass sich der Candyman auf Rache sinnend manifestiert.

 

candyman peele - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)

 

CANDYMAN will gerne auf allen Hochzeiten tanzen

Der neue CANDYMAN ist ein recht vielseitiger Film geworden, was bedeutet, dass er sich breit aufstellt und den Zuschauer an verschiedenen Fronten abholt. Egal, ob es sich um Retro-Schauer handelt, die sich darüber freuen, dass Tony Todd auch noch mal mitmachen darf; um Gruselfreunde, die die grausame Entstehung des Fluchs bewundern oder um Anhänger von Blutfontänen. CANDYMAN hat alles und dazu noch ein paar soziale Kommentare.

Wie erwähnt ist Jordan Peele (GET OUT, WIR) involviert und zwar als Drehbuchautor und Produzent. Nun ist eine Story, die Rassismus zum Inhalt hat, nicht mehr so ungewöhnlich wie 1992, passt aber (paradoxerweise?) trotzdem perfekt zu jemanden, der mal in einem Interview sagte, dass er keine weißen Hauptrollen vergeben wird.
2021 hat sich die Uhr aber gesellschaftlich in verschiedenen Bereichen weitergedreht und so finden neben gleichgeschlechtlichen Paaren mit unterschiedlicher Hautfarbe auch Themen wie die Gentrifizierung von Stadtteilen statt. Candyman-2021 kritik

Dennoch ist CANDYMAN aber kein tristes Sozialdrama, sondern eben einfach ein Horrorfilm geworden und schaut man den Film einfach nur für seine Showwerte, enttäuscht er nicht. Die Hintergrundgeschichte des Rächers ist tragisch-grausam (auch wenn hier die grafischen Details nur stilisiert als Scherenschnitte vorgetragen werden) und die Kills sind zahlreich.

Allerdings konnten sich die insgesamt drei Autoren nicht so recht auf eine Linie einigen und so geschieht es, dass Anthony einerseits selbst zum Candyman zu mutieren scheint, wofür ein banaler Bienenstich der Auslöser ist, andererseits hat er nichts mit den fünf austauschbaren High School – Girls zu tun, die auf die dämliche Idee kommen, auf dem Schulklo den Namen fünf Mal auszusprechen und dafür umgehende bestraft werden.

Anders ausgedrückt, ist nur ein Teil des Gezeigten wirklich in die Story eingebunden, der Rest soll eben etwas hermachen. Letztlich ist das für beide Seiten von Nachteil.
Positiv ist andererseits hervorzuheben, dass der Film nicht die gesamte Handlung auf Schülerniveau herabbricht, sondern zu erahnen ist, dass Teile des Autorenteams um ein ernsthaftes Skript bemüht waren. Ob es aber wirklich drei Autoren brauchte, die offenbar in verschiedene Richtungen steuerten?candyman rezension

Vielleicht sollten wir uns noch darüber unterhalten, ob wir hier ein Remake, ein Sequel, ein Reboot oder was auch immer sehen. Wie das in den letzten Jahren öfters der Fall war (z.B. BLAIR WITCH) konnte man sich auch in diesem Punkt nicht auf eine Vorgehensweise einigen und so greift CANDYMAN einerseits die Storyline von 92 auf, erklärt dafür aber zu viel und variiert dann doch Teile der Geschichte. Nennen wir das Ding also wieder Semake, schlachtentscheidend ist das aber nicht.

Fazit: Man kann nicht behaupten, dass der Film komplett daneben liegt. Qualität ist eindeutig da und eigene Wege auch, sodass er den Vergleich mit dem alten Film nicht scheuen muss. Wer aber nicht nur oberflächlich hinschaut, wird merken, dass hier nicht alles stimmig ist.

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