Review: CHERNOBYL DIARIES (2012)

chernobyl diaries - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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5.8/10 (37)

Darsteller: Jesse McCartney, Jonathan Sadowski, Olivia Taylor Dudley
Regie: Bradley Parker
Drehbuch: Oren Peli, Carey Van Dyke, Shane Van Dyke
Länge: 83 min
Land:
Genre: ,
Verleih/ Vertrieb: Warner
FSK: ab 16

Extrem-Tourismus ist ein Begriff, der in der Realität Nervenkitzel verspricht und sich dementsprechend auch als Rahmensituation für einen Horrorfilm bestens eignet.
Egal, ob illegale Klettersteige (HIGH LANE), rasante Bootsfahrten (BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE), Wanderungen durch Katakomben (URBAN EXPLORER) oder natürlich Höhlentouren (THE DESCENT). Es scheint als wäre kein Ort zu extrem und einer der extremsten Orte ist sicher Tschernobyl, ein Platz der wie wenige andere quasi über Nacht zu trauriger Berühmtheit gelangte und seither für eine enorme Katastrophe steht. Ein Ort auch, dem man seither aufgrund der atomaren Strahlung nicht zu nahe kommen möchte.
Seit einiger Zeit gibt es aber tatsächlich Touren, die nach Tschernobyl bzw. der angrenzenden Stadt Prypjat führen, die 1986 in aller Windeseile evakuiert wurde.

CHERNOBYL DIARIES filmkritik

Wovon handelt CHERNOBYL DIARIES?

Dort setzt auch CHERNOBYL DIARIES an, wo 6 Reisende in Kiew bei Ex-Soldat und Reiseführer Uri einen Ausflug nach Prypjat buchen.
Als man ihnen von offizieller Seite die Zufahrt verweigert, kennt Uri einen Schleichweg und bringt seine Schützlinge für einen kurzen Ausflug an einen Ort der völligen Verlassenheit, wo nur ein paar verwilderte Tiere leben und sich ansonsten die Natur ihren Anteil zurückgeholt hat.
Doch dann muss die Gruppe feststellen, dass Prypjat doch nicht so verwaist ist, wie es den Anschein macht.

Tschernobyl/Prybjat sorgt für Stimmung. Auch wenn Zocker von Computerspielen die Stadt inzwischen schon aus S.T.A.L.K.E.R oder einer Episode von CALL OF DUTY 4 kennen, ist die Location in filmischer Hinsicht unverbraucht und weckt sofort ein Gefühl der Trostlosigkeit. Daher macht es auch nichts, dass CHERNOBYL DIARIES zunächst auch für den Zuschauer kaum mehr ist, als ein interessanter Reisebericht. Was anfangs Unwohlsein verursacht, ist die Nähe zu einem strahlenden Reaktorblock, den man schnellstmöglich wieder im Rückspiegel sehen möchte.
Erst nach und nach häufen sich die Verdachtsmomente, dass dort noch eine greifbarere Gefahr lauern könnte.

Eine Location die Entzeit vermuttelt

CHERNOBYL DIARIES review

Oren Peli, der Schöpfer von PARANORMAL ACTIVITY, führte hier zwar nicht Regie, zeigt sich aber für Produktion und Drehbuch verantwortlich und obwohl zwischen den beiden Filmen inhaltliche Welten liegen, lassen sich andererseits Parallelen nicht verbergen. So ist CHERNOBYL DIARIES eigentlich kein Found Footage Film, nutzt aber eine wacklige Kamera und grobe Schnitte und scheut auch nicht davor zurück doch eine Szene in Ego-Perspektive unterzubringen. Auch sonst ist die Kamera immer nah an den Protagonisten und wirft uns als Betrachter mit ins Geschehen.

CHERNOBYL DIARIES stammt von den Machern von PARANORMAL ACTIVITY

Der ruhige, aber stetig die Daumenschrauben anziehende Aufbau erinnert ebenfalls an PARANORMAL ACTIVITY und in beiden Fällen geizt Peli damit zu früh zu viel zu zeigen. Auch wenn CHERNOBYL DIARIES physischer ist und auch mal ein paar hässliche Verletzungen ins Bild hält, steht die Spannung im Vordergrund, die eigentliche Bedrohung sehen wir hingegen stets nur so kurz, dass die Fantasie weiterarbeiten kann.

Andererseits muss man aber auch sagen, dass hier nichts grundlegend Neues geboten wird. Neben oben genannten Extrem-Tourismus Filmen bietet sich als Vergleich eine Reihe Backwood-Streifen, aufgrund der atomaren Basis aber wohl vor allem THE HILLS HAVE EYES an.
Was die personelle Besetzung angeht überzeugt Guide Uri von Anfang an (auch sein heruntergekommenes Büro und sein rostiger Van wirken authentisch), für die Gruppenmitglieder gilt das nur teilweise, da man es neben einem glaubwürdigen Backpacker-Pärchen mit einigen US-Touris zu tun hat, die schon in Sachen Kleidung etwas fehl am Platze wirken. Dieser Eindruck verwächst sich aber zunehmend und das Verhalten der Personen in kritischen Situationen ist vergleichsweise nachvollziehbar.

Fazit zu CHERNOBYL DIARIES

Dass das ein oder andere Klischee bedient wird, ist kaum zu vermeiden, dennoch ist CHERNOBYL DIARIES straff inszeniert und nicht einfallslos, vor allem aber nie langweilig.
Vermutlich wird der Film aufgrund bekannter Grundelemente eine recht geringe Halbwertszeit haben, für knapp 90 effektive Kinominuten und den einen oder anderen Scarejump reicht er aber definitiv.

Hier kannst du CHERNOBYL DIARIES anschauen
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