CURSED ist einer dieser Titel, bei dem man schnell durcheinandergeraten kann, denn es existieren eine ganze Reihe gleicher oder ähnlichnamiger Filme.
CURSED von 2005 mit Cristina Ricci oder THE CURSED von 2021 sind nur zwei Beispiele von diversen.
Der CURSED über den wir heute sprechen, heißt im Original THE ACCURSED, wurde im Jahr 2022 abgedreht und hier spielen Meg Foster (SIE LEBEN) und Mena Suvari (AMERICAN BEAUTY) mit.
Wovon handelt CURSED?
Krankenschwester Elly nimmt einen Job zur temporären Pflege einer bettlägerigen, alten Frau an. Die Location ist abgeschieden, Elly hat kein Auto, es gibt keinen Handyempfang, aber sie braucht das Geld.
Schnell muss sie feststellen, dass in dem Haus eigenartige Dinge vor sich gehen, der Sheriff glaubt, dass die alte Dame längst tot sei und seltsame Warnungen vor der Tür liegen.
CURSED ist schon seit zwei Jahren in verschiedenen Ländern auf dem Markt. Unabhängig vom Veröffentlichungsjahr, ergibt es aber Sinn den deutschen Release vor Halloween zu platzieren, der Jahreszeit, in der jeder Horrorfilme sieht, auch Leute, die leicht zu beeindrucken sind und beim Einsatz uralter Klischees nicht die Augen verdrehen, sondern diese vor Schreck weit aufreißen.
CURSED ist Malen nach Zahlen für Einsteiger
Diese Menschen werden sich sicher auch gewaltig gruseln, wenn im Prolog Meg Foster als Schrumpelhexe Ms. Ambrose unheilschwanger Dinge sagt wie „Du siehst wie die drei Finger des Dämonen herauskommen. Sie kommen aus dem Mund. Dem Mund des Verfluchten“.
Das ist zum einen schwülstig, aber dass schon im Trailer und dem Cover fünf statt drei Finger zu sehen sind, sollte als Warnung davor dienen, dass hier falsche Versprechen gegeben werden.
Wer sich so richtig erschreckt, wenn die alte Frau unter Zuhilfenahme lauter Musik die Augen aufschlägt (dies wird sogar mehrfach eingesetzt) oder ignorieren kann, dass Elly stets so aus dem Ei gepellt aussieht, als habe sie stets den Lockenstab in der Hosentasche und überhaupt jeder in einer dreckigen Umgebung sehr gepflegt und sauber daherkommt, wird CURSED mächtig gut finden.
Aber das alles hat allenfalls oberflächlichen Geisterbahnflair und wer mehr als zwei Horrorfilme im Jahr schaut, wird dem Werk vermutlich wenig Liebe entgegenbringen.
Und das beruht auf Gegenseitigkeit, denn auch der Film wirkt nicht liebevoll gestaltet, sondern eher so als habe man Meg Foster für Leute besetzt, die sie noch aus den 80ern kennen, Mena Suvari für Menschen, die zur Jahrtausendwende AMERICAN PIE / BEAUTY sahen und Elly-Darstellerin Sarah Grey für die junge Generation.
CURSED ist somit kalkuliert, aber nicht durchdacht.
Regisseur Kevin Lewis ist dementsprechend auch keiner, der in absehbarer Zeit mit einem Stern am Walk Of Fame rechnen muss, obwohl dessen letzter Film WILLY’S WONDERLAND in Ordnung war, was allerdings auch an dessen per se trashigen Charme lag, was mindestens ein Schmunzeln entlockte.
Die übertriebene Ernsthaftigkeit von CURSED ist hingegen nur unfreiwillig komisch. Dass manche Szenen, in denen z.B. jemand mit einer drohenden Gefahr in einem Zimmer eingesperrt ist, nicht ausgespielt werden, sondern man nach einem Szenenwechsel so tut, als wäre zuvor nichts gewesen, ist ebenso daneben, wie Teile der Handlung, die ins Nichts laufen oder Figuren, denen man ihr Tun zu keiner Sekunde abkauft.
Schauspielerisch hat man den Eindruck, dass es ein Teil des Casts nicht besser kann, während der andere an bessere Tage und Filme zurückdenkt und im Grunde keine Lust auf CURSED hat.
Und da haben wir noch nicht über die teils haarsträubenden Effekte gesprochen. Haarsträubend in diesem Fall aber aus den falschen Gründen. Da kann dann auch der eigentlich ansprechende Southern Gothic – Look nicht mehr viel retten.
Fazit zu CURSED
Unter all den CURSED-Filmen sollte man um diesen einen Bogen machen. Das ist zumindest die Empfehlung von und für jemanden, der viele Horrorfilme sieht.
Unkritische Einsteiger und oberflächliche Seltenseher könnten das aber anders sehen.
Hier kannst du CURSED anschauen