Review: THE CURSED – DER FLUCH DER BESTIE (2021)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 9.0

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8.3/10 (3)

Darsteller: Boyd Holbrook, Kelly Reilly, Alistair Petrie
Regie: Sean Ellis
Drehbuch: Sean Ellis
Länge: 111 min
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Wenn in einem Jahr eine vierstellige Zahl an Horrorfilmen auf den Markt kommt, ist es unmöglich alle zu sehen. Diejenigen, die von den angesagten Filmschmieden wie A24 oder Blumhouse stammen, genießen inzwischen aufgrund des Rufs einen Vorsprung, aber dann sind da Werke wie THE CURSED, den wohl weniger Menschen kennen, als er es verdient; ein Film, der weder Teen- noch Arthouse-Publikum abholt, aber alles hat, was das Horror-Herz begehrt.

Wovon handelt THE CURSED – DER FLUCH DER BESTIE?

Frankreich im Jahr 1881. Der brutale Baron Seamus Laurent veranstaltet ein Massaker an einem Roma-Clan, der sich auf seinem Land niedergelassen hat. Zwei von ihnen erleiden ein besonders grausames Schicksal.
Die Anführerin des Clans und ein männlicher Romani werden gefangen genommen. Letzterer wird zerstückelt und als Vogelscheuche aufgestellt, um anderen als Warnung zu dienen, während die Anführerin lebendig begraben wird.

Ein silbernes Wolfsgebiss, das die alte Frau zum Schutz bei sich trug landet mit in dem Grab, doch schon bald haben die beiden Kinder des tyrannischen Aristokraten schreckliche Alpträume von der Vogelscheuche und dem Gebiss. Und das ist erst der Anfang einer Reihe schrecklicher Vorfälle…

the cursed kelly reilly

Na sowas, es gibt sie noch: Geschichten.
THE CURSED hat nicht nur einen einfachen Aufhänger auf dem anderthalb Stunden lang herumgeritten wird, sondern beginnt im Prolog im 1. Weltkrieg im Jahr 1917, kommt dann zur Kernstory und es braucht eine Weile, bis wir als Zuschauer merken, dass hier eine Geschichte erzählt wird, die einerseits mit zahlreichen Klischees des Werwolffilms spielt.

Doch statt den Mond anzuheulen und eine Verwandlung zu zeigen, die sowieso nicht besser aussehen würde als die in AMERICAN WEREWOLF, wird hier eine alternative Mythologie aufgegriffen, die bewährtes enthält, aber die Puzzleteile neu zusammenfügt und Neues hinzufügt.

the cursed review

Regisseur Sean Ellis sagte, dass er einerseits die Bestie des Gévaudan (die auch Vorbild für PAKT DER WÖLFE war) als Vorbild nahm, aber auch den Klassiker DER WOLFSMENSCH. Dazu mischt er frische Elemente wie das Silbergebiss oder (SPOILER) dass die befallenen Menschen innerhalb einer bösartigen Hülle, die sich um sie legt, weiterexistieren SPOILERENDE.

Gute Tradition….aber weiterentwickelt

Nun, eine hübsche Geschichte ist nett, aber wie sieht’s denn mit Horror aus?
Den gibt es reichlich.
Angefangen von einem kurzen Einblick in ein blutiges Feldlazarett im Prolog, dann das Roma-Massaker, unheimliche Alptraumsequenzen und Body Horror–Augenblicke.

Dabei ist THE CURSED nicht mal ein Film, der draufhält, weil er es unbedingt will, sondern nur wenn es wirklich erforderlich wird. Der Überfall auf das Clanlager wird etwa zum Großteil in einer langen Einzelszene aus großer Distanz gefilmt, was sicher einigen Koordinationsaufwand erforderlich machte, aber zunächst nicht allzu explizit ist und erst als die Anführer hingerichtet werden, kommen grimmige Details zum Einsatz.

the cursed filmkritik

Nicht zu vergessen ist eine düstere Stimmung. Gefilmt wurde offenbar mit viel natürlichem Licht und daraus ergibt sich, dass jede Kerze oder Sonnenstrahl einen wohltuenden Farbklecks in einer kühlen, schattigen Welt bildet.
Dichte Wälder, hohes Gras, neblige Wiesen tun ihr Übriges.

Sucht man das Haar in der wohlschmeckenden Suppe, dann vielleicht dort wo die Kreaturen genauer gezeigt werden und hier und da CGI zu erkennen ist. Auch hier ist THE CURSED smart genug nicht zu lange zu viel zu zeigen, aber gerade in einem Film, der primär im späten 19. Jahrhundert angelegt ist, wirken diese Effekte wie Fremdkörper.

Ansonsten gibt es aber nicht viel zu meckern und während der zeitlich ausgelagerte Prolog und Epilog gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre, sind diese nette Details.

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Warum ist THE CURSED recht unbekannt?

Bleibt die Frage, warum THE CURSED (in Deutschland) vergleichsweise unbekannt ist.
Das mag daran liegen, dass der Film mal EIGHT FOR SILVER hieß, dann aber umbenannt wurde.
Das ist zum einen unübersichtlich, aber schaut man nach, wie viele Streifen ein „Curse“ im Titel tragen, wird rasch klar, dass das Wort oft genutzt wird und keinerlei Wiedererkennungswert hat.
Wichtiger dürfte aber sein, dass THE CURSED bislang nicht auf Scheibe zu haben ist, auf Prime nicht zu leihen, sondern nur zu kaufen ist (hier wieder unter dem Alternativtitel EIGHT FOR SILVER) und im Moment im Abo nur auf WOW gestreamt werden kann.

Die Möglichkeiten sind also eingeschränkt, aber sie sind da. Nutzt sie.

Fazit zu THE CURSED / EIGHT FOR SILVER

Wer eine ausgezeichnet abgestimmte Mischung aus Tradition und Fortschritt, sowie Atmosphäre, Brutalität und Grusel mag, sollte sich THE CURSED unbedingt ansehen.

Hier kannst du THE CURSED sehen

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