Eine Gruppe von sechs inhaftierten Hackern reist durch das Weltall um das Computersystem eines ehemaligen Gefängnisschiffes zu bereinigen. Den jungen Leuten wird dafür ein Teil ihrer Strafe erlassen. Was wie ein Routinejob klingt, ist alles andere als alltäglich, denn das vermeintlich leere Raumschiff hat noch immer funktionierende Systeme, die sich eigenständig zur Wehr setzen.
Etwas TRON, etwas EVENT HORIZON, fertig ist DEBUG. Schade nur, dass alles an dem Film nach TV- oder B-Ware schreit und das nicht mal zu verstecken versucht. Wenn das Raumschiff gleich zu Beginn in epischer Breite vorgestellt wird und wie einst die Nostromo (ALIEN) oder eben die Event Horizon durch die Weiten des Weltraums zieht, sieht das bereits äußerst künstlich aus. Zudem wird nicht nur deutlich, dass dem Schiff ein paar individuelle Details gut zu Gesicht gestanden hätten, sondern auch wie reinlich alles wirkt.
Der Eindruck wird mit einem Blick ins Innere bestätigt. Helle Farben, viel Licht, Sauberkeit und Ordnung. Hier hat die Putzkolonne offenbar vernünftig gearbeitet. Weiß ist die vorherrschende Farbe, selbst die DVD-Hülle hat man daher farblich angepasst, was zumindest ein nettes Gimmick darstellt.
In der Praxis macht ein gut ausgeleuchtetes, sauberes Raumschiff sicher auch viel Sinn, dem Film raubt es aber viel Stimmung.
Dazu kommt, dass mehr Finsternis wohl den einen oder anderen Makel kaschiert hätte. DEBUG geizt mit Effekten wahrlich nicht, da wir uns inhaltlich im Computermilieu bewegen, hat man aber auch vieles am PC generiert, was zu gemischten Ergebnissen führt. Nicht alles ist eine Katastrophe, aber stellenweise wähnt man sich aus technischer Sicht in die 90er zurückversetzt und um den Vergleich ein letztes Mal zu ziehen: EVENT HORIZON, der schon bald 20 Jahre alt ist, sah besser aus…sogar der erste STAR WARS von 1977 sieht besser aus.
Übrigens sind nicht nur diverse Effekte, sondern auch die Hilfsmittel, derer sich die Figuren in der Story bedienen längst überholt. Hängt heute noch jemand 4 Fernseher nebeneinander um ein größeres Gesamtbild zu erreichen? Oder rechnet man in der Zukunft mit pixligen Computergrafiken, wo schon jetzt alles in HD stattfindet?
Die „realen“ Kulissen machen es indes nicht besser und bewegen sich zwischen Fabrikhalle (ebenfalls sauber) und Styroporwänden.
Die Story um das bösartige Computersystem hätte interessant sein können, wirkt aber zerfahren. Statt unbestimmte Bedrohung darzustellen, wird das Böse durch das Gesicht von Jason Momoa personifiziert. Den kennen viele als wilden Krieger aus GAME OF THRONES, nach dem schwachen WOLVES beweist der Mann aber hier erneut schlechte Rollenwahl. Der restliche Cast reißt ebenfalls keine Bäume aus.
Die orangen Gefängnisoveralls der Häftlinge sind glattgebügelt und die Menschen darin allesamt attraktiver als man das vom durchschnittlichen Hacker erwarten würde.
Da Overalls aber nicht sexy sind und die Produzenten die Darstellerinnen ohnehin zahlen mussten, gibt man ihnen aus eigenartigen Gründen die Chance ihr Dekolleté zur Schau zu stellen.
Da man schon dabei ist, legt man den Darstellern hier und da noch ein paar Dialoge über Sex in den Mund.
Warum Ripley in ALIEN nie über Sex sprach? Sie hatte besseres zu tun.
Fazit: Abgesehen von ein paar blutigen Szenen, eine sterile Sache.
Nächster Stopp: Nachtprogramm von Tele 5.