Achtung, dieses Review bezieht sich auf die ungekürzte Version von THE ABCS OF DEATH 2. In Deutschland wird der Film unter dem Namen 23 WAYS TO DIE erscheinen und wie es der Name andeutet, hierzulande nur 23 statt 26 Buchstaben enthalten.
26 Regisseure aus der ganzen Welt bekommen je einen Buchstaben des Alphabets zugeteilt, suchen ein Wort, das mit dem Buchstaben beginnt und formen daraus einen etwa fünfminütigen Kurzfilm, der auf irgendeine Weise mit Tod zu tun haben sollte.
Die Idee ist auch beim zweiten Film der ABCS OF DEATH-Reihe die gleiche geblieben und anders als in der V/H/S-Reihe wo eine stilistische Verwandtschaft unter den Segmenten zu erkennen ist, genießt man hier alle kreativen Freiheiten.
Neu sind die Filmemacher, die einmal komplett ausgetauscht wurden. Wie im ersten Teil setzt man aber auf Jungregisseure bzw. -regieteams, ältere Horrorgrößen wie etwa John Carpenter oder Wes Craven verirren sich nicht ins Lineup.
Vincenzo Natali (CUBE) oder Alexandre Bustillo/Julien Maury (AMONG THE LIVING) kennt man natürlich trotzdem, andere Teilnehmer sind absolute Nobodys, was sich qualitativ aber gar nicht immer niederschlägt.
Die Qualitätsspanne ist ohnehin immens und deckt nahezu das komplette Spektrum von Trash bis Kunst ab.
Teilweise schaffen es Regisseure durch cleveres Storytelling den Stoff einer längeren Geschichte in 5 min zu packen, so z.B. E.L. Katz (CHEAP THRILLS) oder Alejandro Brugués (JUAN OF THE DEAD), andere Abteile sind so öde, dass selbst die paar Minuten zur Qual werden.
Grundsätzlich kennt man das so auch von Teil 1, wobei die Fortsetzung noch internationaler daherkommt: Israel, Frankreich, Kanada, Nigeria, Japan, Philippinnen, mit dem Österreicher Marvin Kren (BLUTGLETSCHER) hat es sogar ein deutschsprachiger Regisseur in die Runde geschafft.
Das erlaubt so manchem unbekannten Filmemacher seine Visitenkarte dazulassen, doch leider hat man öfters den Eindruck, dass die vermeintlich durchgeknallten Künstler lieber auf Nummer sicher gehen und nur wenige der Filme sind Experimente. Selbst die kruden japanischen Beiträge, die aus Teil 1 herausstachen, nehmen sich zurück.
Von den bekannteren Regisseuren bekommt man in etwa das, was man erwarten durfte. Die Soska Twins (AMERICAN MARY) setzen auf Frauenrechte, Vincenzo Natali liefert einen Blick in eine dunkle Zukunft und bei Bustillo/Maury spielt mal wieder Béatrice Dalle (INSIDE) eine böse Frau.
Mutiger geben sich nur Todd Rohal mit einer Schwarzweiß-Hommage an alte Komödien, Robert Morgan mit einem Stopmotion-Short und Bill Plympton mit einem schrägen Zeichentrickfilm.
Klar ist, dass man sich am Ende von THE ABCS OF DEATH 2 reichlich geföhnt fühlt. 26 Filme fordern ihren Tribut, da kommt schon ansatzweise Hektik auf und nach dem Z-Segment fällt schwer sich an den Buchstaben A zu erinnern.
Fazit: Ein paar interessante Neuentdeckungen, viel Routine, etwas erzwungener Schrecken…das dürfte reichen um demnächst Teil 3 zu drehen.