Review: NO ONE WILL SAVE YOU (2023)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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7.5/10 (4)

Darsteller: Kaitlyn Dever, Elizabeth Kaluev, Zack Duhame
Regie: Brian Duffield
Drehbuch: Brian Duffield
Länge: 93 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 22. September 2023 (Disney+)
Verleih/ Vertrieb: Disney+

Seit die Ära des Stummfilms endete, kehrten nur wenige Werke je wieder dahin zurück.
Selbst in BURIED, der genau einen Schauspieler zeigt, hing Ryan Reynolds andauernd am Telefon und auch in A QUIET PLACE, wo schon ein Flüstern tödlich sein konnte, gab es zahlreiche Dialoge.
NO ONE WILL SAVE ist zwar ebenfalls kein Stummfilm im traditionellen Sinne, die gesprochenen (und verständlichen) Sätze kann man aber ein einer Hand abzählen.

Aber worum geht es in NO ONE WILL SAVE YOU?
Eine junge Frau lebt alleine in einem Haus. Viele Kontakte zur Außenwelt scheint sie nicht zu haben, aber eines nachts kommt die Außenwelt in Form eines Außerirdischen zu ihr. Sie kann entkommen, doch in der nächsten Zeit folgen weitere Angriffe…

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Durch die fehlenden Dialoge ist NO ONE WILL SAVE YOU ein Vorzeigeprojekt von „Show, don’t tell“ und Regisseur/Autor Brian Duffield (Autor von LOVE & MONSTERS und UNDERWATER) leistet gute Arbeit uns die relevanten Details näherzubringen, während es Schauspielerin Kaitlyn Dever als einzige menschliche Hauptfigur gelingt, dass man mit ihr leidet und fiebert.

Spannung, die keine Worte braucht

Damit am Ende alles Sinn ergibt ist aber auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers gefordert, der zudem in der Lage sein sollte 1+1 zusammenzuzählen, um beim Abspann nicht mit Fragezeichen dazusitzen.

Die Detailarbeit ist zwar bedeutsam, der oberflächliche Großteil des Streifens aber selbsterklärend:
Die junge Frau, die -wie uns eines dieser Details verrät- Brynn heißt, muss sich gegen Außerirdische wehren.
Dabei ist NO ONE WILL SAVE YOU kein „großer“ Sci-Fi-Film, bei dem Großstädte dem Erdboden gleichgemacht werden, sondern nutzt als Location eine Kleinstadt, meist aber auch einfach nur Brynns geräumiges Wohnhaus.

no one will save you kaitlyn dever

Daher ist es nicht verkehrt hier von einem persönlichen Home Invasion – Film zu sprechen, wenngleich Duffield dann doch alle Register zieht, die auch Fox Mulder von einem Außerirdischen Besuch erwarten würde.

Da sind seltsame Kreise ins Gras gebrannt, Menschen werden in fliegende Untertassen gezogen und glubschäugige, langliedrige, graue Wesen schleichen durch die Wohnung.
Das erfüllt zwar einerseits jedes bekannte Klischee, ist andererseits aber erstaunlich effektiv und weckt die Frage, warum das in der Form noch keiner gemacht hat und es allenfalls partielle Parallelen gibt.

Man glaubt NO ONE WILL SAVE YOU zu kennen…liegt aber falsch

Stephen King zeigte sich begeistert und verglich das Werk mit einer Episode aus TWILIGHT ZONE…die aber 60 Jahre alt ist. SIGNS ist vielleicht ein entfernter Verwandter, aber nicht in gerader Linie.
In gewisser Weise erinnert NO ONE WILL SAVE YOU trotz der natürlich gänzlich anderen Prämisse an HIGH TENSION, den auch dort waren Dialoge ab dem Eintreffen des Eindringlings kaum noch relevant, es ging aber ebenfalls um das Katz- und Maus-Spiel einer einzelnen Frau und des Bösewichts.

Aber auch wenn man diese Parallelen nicht sieht, ist NO ONE WILL SAVE YOU eine spannende Angelegenheit geworden, die sich meist simpler, aber dadurch auch nicht aufgesetzt wirkender Elemente bedient.

Dass nicht nur die Raumschiffe, sondern auch die Aliens selbst mit CGI erstellt wurden, mag für manchen Zuschauer abschreckend sein, aber zum einen sehen die Effekte (bis auf wenige Ausnahmen) schick aus, zum anderen gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten. Es ist leicht zu beurteilen, wenn ein CG-Hund unecht aussieht, weil jeder Hunde kennt. Da die wenigsten eine Begegnung mit interstellaren Besuchern hinter sich haben dürften, vermag zumindest ich nicht zu sagen, wie die realitätsnah diese gezeichnet wurden.
Wie oben angedeutet ist NO ONE WILL SAVE YOU zu 90% Spannungskino, er erzählt aber auch die Geschichte von Brynn und ihrer Familie und hier schafft es der Film einen Bogen zu den unheimlichen Besuchern zu schlagen.

no_one_will_save_you rezension

Achtung Spoiler:
Ob man das Finale als Aufklärung / Erklärung oder Twist sieht, muss jeder selbst entscheiden,
hier werden aber die Beweggründe der Außerirdischen auf den Kopf gestellt.
Die Meinungen werden wohl auch hier auseinandergehen. Während sich die eine Seite wohl konsequent fiese Aliens wünscht, könnte die andere sich über ein ungewöhnlich versöhnliches Ende freuen.
Zuletzt bleibt die Frage, ob es denn immer schlecht sein muss, der harschen Realität zu entkommen und einer süßen Lüge aufzusitzen.
Spoilerende

Fazit: NO ONE WILL SAVE YOU wirkt wie ein Film, den man in ähnlicher Form schon 10 Mal gesehen hat…nur dass das nicht der Fall ist.
Nimmt man dazu den ungewöhnlichen Storyverlauf und die fehlenden Dialoge, wird aus dem Werk trotz der über-bekannten Elemente eine einzigartige Sache.

 

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