Review: DELIVER US FROM EVIL (2009)

Deliver Us From Evil: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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Darsteller: Lasse Rimmer, Lene Nystrøm, Jens Andersen
Regie: Ole Bornedal
Drehbuch: Ole Bornedal
Länge: 93 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 24.09.2010 (DVD + BluRay)
Verleih/ Vertrieb: Senator
FSK: ab 16

Wenn man DELIVER US FROM EVIL in der Suche von imdb.com eingibt, wird direkt eine ganz Liste von Filmen mit diesem Titel angezeigt. Übersetzt bedeutet es Erlöse uns vom Bösen und stammt aus dem bekanntesten Gebet des Christentums: Dem Vaterunser.
Und auch ein dänischer Film trägt den Titel DELIVER US FROM EVIL, der bereits 2009 auf dem Fantasy Filmfest lief. Der Film stammt von Regisseur Ole Bornedal, der bereits 1994 mit NIGHTWATCH das Gruseln lehrte und verhandelt die Frage, wie weit man für die eigenen Moralvorstellungen gehen würde und baut nebenbei einen Klassenkampf mit ein. Recht viel Stoff für 93 Minuten.

Inhalt von DELIVER US FROM EVIL

Ein kleines Dorf im ländlichen Dänemark. Alles läuft wie immer, bis die beliebte Anna tot auf der Straße gefunden wird. Die schwelenden Konflikte zwischen den Brüdern Johannes und Lars, Studierten und Bildungsfernen spitzen sich zu. Inmitten dieses Konflikts befindet sich Alain, der seine gesamte Familie im Krieg in Bosnien verloren hat und versucht in Dänemark Frieden zu finden.

Deliver Us From Evil: Feiernde Meute

Resümee zu DELIVER US FROM EVIL

Was bei dem Film wohl als erstes auffällt ist die Farbgebung. Über weite Strecken ist das Bild entweder extrem kühl in gräulichen Tönen gehalten, oder fällt durch sehr hohe Kontraste auf. Es gibt nur ein paar Szenen in denen die Farbgebung natürlich erscheint – zumeist Rückblenden. Die kühlen Bilder schaffen direkt von Beginn eine Atmosphäre in der man sich eher unwohl fühlt und vom weiteren Verlauf von DELIVER US FROM EVIL keinen Spaß erwartet.
Unterstützt wird diese Einstimmung durch den unverhofften Auftritt einer Erzählerin, die die alle Personen kurz vorstellt und damit das Publikum auf das Folgende vorbereitet. Eine Erzählerin erwartet man bei einem Thriller nicht unbedingt, aber trotzdem passt es irgendwie zum Rest des Films und schafft eine gewisse Distanz, für die man zum Teil recht dankbar ist.

DELIVER US FROM EVIL greift einige grundlegende Probleme auf, mit denen wohl die meisten Gesellschaften zu kämpfen haben: Neid, Hass auf „Fremde“, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Verrohung. Dies alles wird in eine recht geradlinige Handlung eingebettet, die auch Dank der Erzählerin am Anfang, recht vorhersehbar ist, aber gerade deswegen nicht langweilig ist. Man schaut zu und weiß, dass ein grausames Ende unausweichlich ist. Das macht den Film sehr unangenehm.
Allerdings ist hier auch anzumerken, dass die einzelnen Charaktere sehr stereotyp und simpel gestrickt sind. So ist Lars beispielsweise das wandelnde Klischee eines ungepflegten Truckers, der während der Fahrtharten Alkohol trinkt, alle um sich herum anpöbelt und Zuhause seine schwangere Freundin schlägt. Im Kontext macht das zwar irgendwie Sinn – immerhin wird mit Absicht eine Distanz zum Geschehen konstruiert – wirkt aber auch ein wenig so, als hätte man es sich einfach machen wollen.

Deliver Us From Evil: Johannes und Pernille

Trotz der harten Themen schafft es DELIVER US FROM EVIL teilweise Humor einzubauen. So sind die Szenen, in denen Johannes dabei ist das Haus zu verbarrikadieren teils etwas Slapstickartig und einige Einstellungen erinnern an BRAINDEAD, was genremäßig wohl nicht weiter weg sein könnte. Durch diese Auflockerungen verliert DELIVER US FROM EVIL immer mal wieder etwas vom Schrecken und bietet eine Gelegenheit zum Aufatmen.

Das Gewaltlevel in DELIVER US FROM EVIL ist übrigens eher moderat. Es kommt zwar kurz eine Nagelpistole zum Einsatz, aber besonders explizit ist die Szene nicht. Der Schrecken wird eher über die Atmosphäre und der immer weiter aus der Kontrolle geratenden Situation geschaffen.

DELIVER US FROM EVIL ist ein unangenehmer Film, der einige Probleme moderner Gesellschaften aufzeigt. Der Film punktet durch Atmosphäre und eine Handlung, die trotz Vorhersehbarkeit nicht langweilig ist. Die Charaktere könnten etwas mehr Tiefe vertragen, aber erfüllen ihren Zweck.

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