Viveca Stens Romane, im typischen Nordic-Noir-Stil, umfassen die Geschichten KALT UND STILL, TIEF IM SCHATTEN und BLUTBUSSE. Die erste Staffel DIE ÅRE-MORDE schließt bisher nur die ersten beiden Geschichten ein. Was also können wir erwarten, wenn Hanna Ahlander gezwungen ist, einen Fall in der verschneiten Kälte Schwedens anzutreten?
Story
Hanna ist ausgelaugt, nicht nur, dass ihr Partner sie verlassen hat, sie muss sich auch noch mit einer Beurlaubung bei der Polizei auseinandersetzen. Um all das etwas vergessen zu können, fährt sie in die Ferienwohnung ihrer Schwester in Åre welches am Fuß des 1420 Meter hohen Berges Åreskutan liegt. Der Plan, sich etwas auszuruhen scheitert, als sich ein Fall offenbart, für den Hanna schnell Feuer und Flamme ist. Nach ein paar Gesprächen arbeitet sie nun an der Seite von Daniel, der ihr gegenüber skeptisch ist. Die beiden nehmen das Verschwinden einer jungen Frau, in der Lucia-Nacht, ernst und müssen nun versuchen, das Mädchen lebendig zu finden, diese Hoffnung schwindet bei der Kälte Schwedens stetig und mündet im Fund der Leiche.
Kalt, düster, Schweden!
Natürlich ist es im Winter kalt, allerdings bietet die Schneelandschaft in Åre noch mal eine ganz andere Kälte. DIE ÅRE-MORDE muss sich nicht um ein setting bemühen, dieses ist hier absolut gegeben und man nimmt auch den Schauspielern ab, dass der Dreh wohl wenig sonnig war. So bleibt auch das Thema der Serie fast ohne jegliche Wärme, was für einen Krimi spricht. Einzig die kleinen Sorgen von Hannas Kollegen Daniel bieten etwas liebliches, denn wie so oft ist er als Polizist viel zu wenig zu hause, bei seiner Frau und dem Baby, diese Tatsache und Daniels Gedanken darüber, lenken etwas vom Geschehen rund um den Mord ab, lockern auf, strecken die schon recht kurzen Folgen.
Spannungsgeladen?
DIE ÅRE-MORDE verspricht viel Spannung und wenn man die Machart von Nordic-Noir gewohnt ist, auch ein gewisses Maß an Brutalität und nicht selten eine verschachtelte Handlung. Nicht alles wurde hier gleichermaßen bedient, die Spannung ist nicht zum Bertsen geladen, auch lässt die Serie so manche Spitze in der Handlung vermissen. Dennoch ist es gerade so viel, dass man sich nicht langweilt, was man auch den Figuren anrechnen muss, da sie sympathisch sind und für Empahtie sorgen.
Was hingegen kaum bis gar nicht vorhanden ist, ist Brutalität. Ja, man sieht eine Leiche und ja, auch andere Verletzungen, aber weder gibt es offene Wunden, noch grausige erzählte Szenarien. Das kann man doof finden, es passt allerdings in DIE ÅRE-MORDE, in die Erzählweise und das Tempo. Ebenso positiv darf man aufnehmen, dass man keinen Knoten im Hirn bekommt, um den Figuren folgen zu können. Die Serie versucht nicht, wie zum Beispiel in Serien von Harlan Coben, jede Figur mit extra roten Fäden auszustatten um den Zuschauer möglichst lange null Ahnung haben zu lassen, wer nun eigentlich der Täter ist. Dafür kann man bemängeln, dass schon arg zeitig klar ist, wer hier was zu verbergen hat.
Am Ende geht es weiter.
Die erste Geschichte ist nach etwa 3 Folgen auserzählt, man denkt sich als Zuschauer, dass hier nun ein gutes Ende gefunden wurde und die Serie eine angenehme Laufzeit hat. Pustekuchen! Ein neuer Fall beginnt und wird in nur zwei Folgen erzählt. An sich ist das kein fehler, die Romane erzählen nun einmal mehrere Geschichten, nur leider lag der Fokus die ganze Zeit auf Hanna und Daniel, was es schwer macht, sich nun auf andere Personen einzulassen.
Fazit zu DIE ÅRE-MORDE
Man kann die Serie als kleine feine Krimi-Serie gut sehen. Die Spannung bleibt oftmals auf der Strecke, dafür bekommt man glaubwürdige Charaktere und eine Story, die ohne viel Schnickschnack auskommt. Natürlich ist die Schönheit Schwedens eingefangen und diese bietet immer ein wenig schaurige Bitterkeit. Ob es eine zweite Staffel geben wird, ist noch nicht bekannt, die dritte Geschichte der Romane ist wohl aber noch nicht verfilmt worden.
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