Review: DRAGGED ACROSS CONCRETE (2018)

dragged across concrete
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.5

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8/10 (1)

Darsteller: Mel Gibson, Vince Vaughn, Tory Kittles, Jennifer Carpenter, Don Johnson, Udo Kier
Regie: S. Craig Zahler
Drehbuch: S. Craig Zahler
Länge: 159 min
Land: ,
Genre: , ,
Veröffentlichung: 23. August 2019 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Universum
FSK: ab 16

 

S. Craig Zahler ist zweifelsohne der Mann der Stunde.
BONE TOMAHAWK wurde von vielen gefeiert.
BRAWL IN CELL BLOCK 99 wurde von vielen gelobt.
Selbst das vermeintlich ausgelutschte PUPPET MASTER – Franchise konnte er als Autor von PUPPET MASTER – DAS TÖDLICHSTE REICH wiederbeleben.
In Zeiten, wo Filme gefühlte 60 Schnitte pro Minute enthalten und Menschen die Geduld ausgeht, wenn nicht in jede zweite Szene voller Gore steckt, ist Zahlers Stil ein Anachronismus, der trotzdem viele Fans findet.
dragged across concrete ml gibson
Story:
Die Cops Ridgeman und Lurasetti fassen einen Verdächtigen und seine Freundin unnötig hart an und werden dabei gefilmt. Obwohl beide ohnehin von Geldsorgen geplagt sind, werden sie ohne Bezahlung suspendiert. Da wächst in ihnen der Gedanke, sich etwas Kohle „nebenbei“ zu beschaffen.
Gleichzeitig heuert der jüngst aus dem Knast entlassene Henry Johns bei dem Kriminellen Vogelmann an, um als Fluchtfahrer für einen Banküberfall zu fungieren und damit Geld für seine drogenabhängige Mutter und seinen gehbehinderten Bruder zu verdienen.
Als sie die Wege der Männer kreuzen endet das blutig.

Alleine der Titel DRAGGED ACROSS CONCRETE (sinngemäß: über den Beton geschleift) vermittelt ein 70ies-Grindhouse-Feeling und tut schon beim Lesen weh, auch wenn es nicht wörtlich zu nehmen ist und im Film nicht geschieht. Das enttäuschte wohl auch die FSK, die von Zahler offenbar härteres gewohnt ist und hier den 16er-Aufkleber verlieh.
Das ändert aber nichts daran, dass das Werk voller harter Momente steckt und der Bodycount hoch ist, allerdings wenig Blutiges in Nahaufnahme gezeigt wird.dragged across concrete ml gibsonWie schon in seinen Vorgängern konnte S. Craig Zahler auf einen namhaften Cast zurückgreifen.
Don Johnson, Vince Vaughn und Jennifer Carpenter kennt man bereits aus BRAWL IN CELL BLOCK 99, Laurie Holden (PYEWACKET), Tory Kittles (TRUE DETECTIVE), Udo Kier (SUSPIRIA) und Thomas Kretschmann (JUNGLE) sind ebenfalls dabei und mit Mel Gibson (LETHAL WEAPON) spielt sogar einer der ehemaligen Hollywood-A-Riege mit.

Damit erinnert Zahlers Stil immer wieder an Quentin Tarantino, der auch gerne aktuelle und vergangene Stars paart, ein paar Retro-Einflüße einbringt und sich vor Gewalt nicht scheut. Wo Tarantino hingegen auf ausufernde Dialoge setzt, stellt Zahler die Hintergründe seiner Charaktere häufiger durch ruhige Szenen vor.
Das sorgt dafür, dass man sich mit den (oftmals gar nicht sympathischen) Figuren identifiziert, aber auch für eine exorbitante Laufzeit von zweieinhalb Stunden.
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Man muss klar sagen, dass der Inhalt des Film locker in 90 Minuten zu erzählen wäre, aber Zahler mag den „slow burn“ und wer seine bisherigen Regiearbeiten schätzt, wird erneut begeistert sein.
Dagegen ist auch nichts zu sagen, aus ganz persönlicher Sicht, habe ich aber die gleichen Probleme, die mir schon bei BONE TOMAHAWK und BRAWL IN CELL BLOCK 99 aufstießen. Verschiedene Szenen kommen nicht auf den Punkt, wirken im Vergleich zur simplen Rahmenhandlung übertrieben ausführlich und sind auch technisch durch statische Kameraarbeit und wenige Schnitte so gemächlich, als würde man in ein Aquarium starren oder ein Tonband auf halber Geschwindigkeit abspielen.

Allerdings erschafft der Regisseur dadurch eine ganz eigene Stimmung und selbst Actionszenen wirken lässig. Man nehme als Beispiel nur eine Szene, in der ein Mann einen Laden überfällt, sowohl Kassierer als auch einen Kunden quasi unaufgeregt aus der Hüfte erschießt und dann mit einer automatischen Waffe in reiner Zerstörungswut durch das Geschäft ballert.
Nägelkauende Hochspannung will so nicht aufkommen, aber auch keine Langeweile.

Schauspielerisch ist das Ganze ohnehin im grünen Bereich, vor allem Gibson und Kittles gefallen, und zusammen mit den Hintergrundgeschichten der Figuren, formt sich daraus eine Handlung, die im zweiten Teil an Fahrt gewinnt, mit hohem Bodycount aufwartet (der aus einem langen Shootout entsteht), aber immer charakterbasiert bleibt.

Fazit:
Fans von S. Craig Zahler machen hier erneut nichts falsch.

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