Review: EXORZIST: DER ANFANG (2004)

Exorzist: Der Anfang: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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5.8/10 (4)

Darsteller: Stellan Skarsgård, Izabella Scorupco, James D'Arcy, Remy Sweeney
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Caleb Carr, Alexi Hawley
Länge: 114 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 18.11.2004 (Kino)
Verleih/ Vertrieb: Warner Bros.
FSK: ab 16

Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Film nach vollständigem Dreh von der Produktionsfirma als zu schlecht bewertet wird und das fast selbe Drehbuch mit teilweise der gleichen Besetzung noch einmal verfilmt wird. Aber genau das ist DOMINION: EXORZIST – DER ANFANG DES BÖSEN passiert. Nachdem die Version von Paul Schrader von Morgan Creek Productions abgelehnt wurde, da sie unter anderem nicht blutig genug war, durfte sich Renny Harlin unter dem Titel EXORZIST: DER ANFANG an dem Material versuchen. Allerdings kam Harlins Version bei Publikum und Kritik nicht gut an, so dass Schrader seinen Film doch noch in die Postproduktion schicken durfte und dieser zumindest auf ein paar Festivals und in ausgewählten Kinos lief. Generell scheint dieses Drehbuch zum Prequel von DER EXORZIST kein Glück zu bringen und um das Drama perfekt zu machen, fanden wohl beide Regisseure das Werk des jeweilig anderen lächerlich.

Exorzist: Der Anfang: Merrin und Priester

Inhalt von EXORZIST: DER ANFANG

Der ehemalige Priester und nun Archäologe Lancester Merrin fährt an eine Ausgrabungsstätte nach Kenia, wo eine byzantinische Kirche unter der Erde vergraben liegt – die bereits vor der Christianisierung dieser Gegend dort gebaut wurde. Merrin versucht dem Rätsel dieser Kirche auf den Grund zu kommen und stößt dabei auf ein grausames Geheimnis.

Resümee zu EXORZIST: DER ANFANG

DER EXORZIST ist mittlerweile 50 Jahre alt, erfreut sich als Klassiker noch immer großer Beliebtheit und erst dieses Jahr kam mit DER EXORZIST – BEKENNTNIS eine weitere Geschichte aus diesem Universium in die Kinos. EXORZIST: DER ANFANG ist aus dem Jahr 2005 und zeigt mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden wie der ehemals abtrünnige Priester Lancester Merrin wieder zum Glauben findet und die erste Begegnung mit einem Dämon hat und so in gewisser Weise auf die Geschehnisse um die besessene Regan vorbereitet wird.

Die zwei Stunden Laufzeit sind für den Inhalt des Films eindeutig zu viel, und da hätte gut mindestens eine halbe Stunde geschnitten werden können. Es gibt einige Szenen, die mit der eigentlichen Handlung so gut wie nichts zu tun haben. Beispielsweise wenn eine Kenianerin ein totes Baby zur Welt bringt, das offenbar bereits in der Gebärmutter von Maden übersät gewesen ist. Oder wenn ein ziemlich ekliger Typ immer wieder versucht, eine junge Ärztin anzubaggern und ungefragt in ihr Bett steigt. Diese Szenen blähen die Handlung unnötig auf und tragen kaum etwas zur eigentlichen Geschichte um Merrin und den Dämon Pazuzu bei.

Exorzist: Der Anfang: Merrin vor der Dämonen-Statue

Die Haupthandlung an sich ist in etwa das, was man von einem Exorzismus-Film erwartet. Nachdem Merrin an der Kirche ankommt, häufen sich merkwürdige Geschehnisse, ein früherer Ausgrabungsleiter ist wahnsinnig geworden und in einer Psychiatrie gelandet und es kommen Kinder in Berührung mit dem Dämon. Das ist soweit ganz gut umgesetzt und die Szenen in der vergrabenen Kirche sind mit die besten von EXORZIST: DER ANFANG, da dort eine mysteriöse und unangenehme Atmosphäre geschaffen wird. Besondere Überraschungen gibt es in der Geschichte nicht, da sie doch sehr dem Schema der Exorzismus-Filme folgt. Der Exorzismus an sich fällt im Anbetracht der Laufzeit dann doch ziemlich kurz aus, da recht viel Zeit mit Nebenhandlungen verschwendet wird.

Ab und an gibt es in EXORZIST: DER ANFANG CGI-Effekte zu sehen. Und da der Film aus 2004 stammt, sind diese leider nicht sonderlich gut gealtert. Hier und da wirken die Kulissen dadurch merkwürdig unecht, wie in einem Videospiel, und vor allem die hinzugefügten Hyänen und Krähen sehen mittlerweile eher lächerlich aus. Schade ist dies vor allem, weil es die CGI-Effekte im Grunde nicht gebraucht hätte. Immerhin haben es auch andere Filme vorher schon geschafft, mit echten Tieren zu arbeiten oder diese gekonnt und überzeugend mit Puppen auszutauschen.

Dafür sind immerhin die schauspielerischen Fähigkeiten aller Beteiligten gut (sofern man einen sehr dramatischen Tod netterweise übersieht). Wie zu erwarten macht Stellan Skarsgård das Beste aus dem vorgegebenen Stoff.

Exorzist: Der Anfang: Aufgehängte Leiche

Für große Fans von DER EXORZIST mag die Vorgeschichte dazu ganz interessant sein, wobei man nicht unbedingt tiefere Einblicke in die Hintergründe bekommt.  Wer kein Fan ist und generell nicht begeistert von Filmen mit Exorzismus-Thema, sollte die zwei Stunden lieber mit etwas anderem verbringen.

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