Review: DIE LÜGE (2023)(Miniserie)

Die Lüge: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

Please rate this

9/10 (3)

Darsteller: Alexandra Karlsson Tyrefors, Björn, Bengtsson, Lo Kauppi
Regie: Per Hanefjord
Drehbuch: Hans Jörnlind, Anna Platt
Länge: 50 Minuten
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 24.11.2023 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix
FSK: ab 16

DIE LÜGE ist die neueste Nordic-Noir-Serie auf dem Streamingdienst Netflix. Wie alle Titel in diesem beliebten Genre ist die Thematik düster, die Charaktere allesamt fehlerbehaftet und es ist eine gewisse Prise Gesellschaftskritik untergebracht. Die Miniserie basiert auf dem gleichnamigen Roman des schwedischen Autors Mattias Edvardsson, der hier als Produzent mitgearbeitet hat. DIE LÜGE bietet eine Mischung aus Drama und Krimi, wobei sie nie zu sehr auf grausige Details eingeht.

Die Lüge: Ulrika und Amina

Inhalt von DIE LÜGE

Seit einem traumatischen Erlebnis der Tochter Stella ist die Familie Sandell nur noch nach Außen hin die perfekte Familie. Dieser Schein wird zerstört, als die 19-Jährige aus heiterem Himmel wegen Mordes an ihrem Freund festgenommen wird. Ihre Eltern, Ulrika und Adam, versuchen ihrer Tochter zu helfen und stoßen dabei auf düstere Geheimnisse.

Resümee zu DIE LÜGE

Die erste Folge der Miniserie startet mit einem eigentlich schönen Moment für die damals 15-Jährige Stella, der sehr schnell eine Wendung Richtung Albtraum nimmt. Achtung SPOILER: Wer genug von Vergewaltigungen in Film und Serien hat, sollte bei DIE LÜGE lieber aussetzen. Dieses Erlebnis ist für die Familie Sandell der Anfang einer ausgewachsenen Familienkrise, die erst Jahre später wieder abklingen soll. Und genau diese Krise spielt eine wichtige Rolle für das weitere Leben von Stella, die sich von ihren Eltern zurückzieht und gegen sie rebelliert, beispielsweise indem sie nach dem Abitur nicht ein Studium beginnt, sondern in einer Bäckerei arbeitet und auf eine Weltreise spart. DIE LÜGE nimmt sich Zeit, ihre einzelnen Charaktere vorzustellen und diese dann nach und nach als fehlerbehaftet zu entlarven. Das ist gut umgesetzt und lädt im späteren Verlauf dazu ein, die eigene Meinung über die Personen zu überdenken.

Die Lüge: Stella auf der Anklagebank

Obwohl Stella bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Miniserie verhaftet wird und in Untersuchungshaft landet, ist beinahe bis zum letzten Moment der insgesamt sechs Episoden nicht klar, was in dieser Nacht, in der der Freund von Stella ermordet aufgefunden wurde, wirklich passiert ist. Die Geschichte wird innerhalb von zwei Zeitsträngen erzählt: Der Gegenwart und ab dem Zeitpunkt, wo Stella Chris Olsen, das spätere Mordopfer, kennenlernt. Somit bleibt es bis zum Schluss spannend, da man natürlich wissen möchte, ob und inwieweit die Protagonistin mit dem Mord zu tun hat. Vom Aufbau her erinnert DIE LÜGE ein wenig an die ebenfalls schwedische Miniserie QUICKSAND.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Handlung an sich nicht besonders originell ist. Teilweise kann die geübte Zuschauerin bereits Wendungen vorhersehen, so dass diese nicht mehr sonderlich überraschend sind. Und wahrscheinlich wird die eine oder andere eine ähnliche Geschichte schon einmal gesehen haben.
Allerdings gibt es trotz dieser Erzählweise teils langwierige Szenen, beispielsweise wenn immer und immer wieder deutlich gemacht wird, dass die Stimmung innerhalb der Familie alles andere als rosig ist. Wahrscheinlich hätte man hier etwas straffen und statt sechs Episoden nur fünf drehen können. Allerdings würde dann natürlich der Dramafaktor reduziert werden.

Die einzelnen Episoden sind zwischen 45 und 50 Minuten lang, so dass man die Miniserie – sofern Zeit vorhanden – gut in einem Rutsch schauen kann.
Die Schauspieler*innen machen ihren Job gut und können die Rollen überzeugend darstellen. Vor allem die Schauspielerin von Stella, Alexandra Karlsson Tyrefors, kann die doch recht ambivalente Protagonistin authetisch spielen.

DIE LÜGE erfindet das Rad nicht neu, aber bietet doch sechs Episoden anständige Unterhaltung. Hier und da kann eine Wendung erahnt werden, was aber die Spannung nicht kaputt macht. Wer ohnehin eine Vorliebe für die skandinavischen Krimis hat, wird hiermit nichts falsch machen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert