Review: THE STRAYS (2023)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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5.3/10 (6)

Darsteller: Rosie Akerman, Maria Almeida, Tom Andrews
Regie: Nathaniel Martello-White
Drehbuch: Nathaniel Martello-White
Länge: 100 min.
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 22. Februar (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Netflix-Horrorfilme stehen bei den meisten Genrefans nicht ganz oben im Kurs. Weshalb sich zwar immer etwas Vorfreude ankündigt, sobald neue Startdaten veröffentlicht, diese aber nicht ohne Skepsis betrachtet werden. erfreulich ist hingegen, wenn Filme wie THE STRAYS, aus dem Thrillergenre, sowohl einen roten Faden, als auch Unterhaltung bieten.

Die Geschichte in THE STRAYS:

Neve, die mit ihrer liebevollen Familie ein idyllisches Leben in der Vorstadt führt und einen erfüllenden Job an einer Privatschule hat, genießt ihr Dasein. Als sie aber bemerkt, dass ein seltsamer Mann und eine ebenso kuriose Frau in merkwürdigen Momenten unerwartet auftauchen, beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln. Natürlich wendet sie sich an ihre Familie und Freunde, welche ihr wenig Glauben schenken, nun ist Neve auf sich allein gestellt.

Neve – Der schöne Schein:

Geld, Macht, Ansehen… Neve kann das alles ihr Eigen nennen. Ihr Mann Ian, gespielt von Justin Salinger, arbeitet als Versicherungsvertreter und ist ein guter Ehemann und Vater. Neve hat klare Vorstellungen, wie das Leben, welches sie führen will, aussehen soll. Als stellvertretende Schulleiterin genießt sie Ansehen und Hochachtung. Was sie jedoch nicht kann ist, ihre Herkunft anerkennen. Schnell wird dem Zuschauer klar, dass Neve eine Perücke trägt, Medikamente einnimmt um ihr Hautbild zu verändern und ihre Aussprache sauber und klar hält. Diese Darstellung wirft von Beginn an Fragen auf, was der Spannung zuträglich ist.

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Die Spirale nach unten.

Das Leben in der wohlhabenden Vorstadt ist langweilig, um im Gespräch zu bleiben plant Neve eine Charity-Veranstaltung zugunsten von Menschen die wenig und/oder eine Behinderung haben. Offensichtlich gehört in Neves Augen auch eine nicht weiße Hautfarbe zu einer Art Behinderung, wie später klar wird, aber schon vorher durchsickert.  Der Terror beginnt, als Neve von zwei Figuren verfolgt wird, die keine Freundschaft im Sinn haben. Immer wieder tauchen die beiden auf und bringen die eigentlich coole Mutter Neve in brenzligen Situationen durcheinander.

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THE STRAYS – Plot(s)

THE STRAYS arbeitet stetig auf einen Plot hin, den man nur zum Teil kommen sieht. Nach der Hälfte des Films ist dieser erste Turn erzählt und man fragt sich nun was da noch kommen soll, bei noch viel übriger Laufzeit. Ab hier kommt THE STRAYS auch ins Straucheln. Der Mittelteil bietet einige Längen, die der Story geschuldet sind und auch schwer umschifft werden konnten. Augen zu und durch (nicht wörtlich nehmen) heißt es für diesen Abschnitt. Der Lohn kommt im zweiten Teil des Streifens.

Leise Töne über Rassismus.

Serien oder Filme wie HIS HOUSE oder THEM liefern  das Thema auf dem Silbertablett. THE STRAYS geht da behutsamer vor, hier beschränkt sich dieser Hass auf das eigene Empfinden, weniger auf die Sicht von Außen. Neve verleugnet ihre Herkunft, nicht weil sie keinen Stolz hat, sondern weil sie sich der Gesellschaft beugen muss, denn in ihrem Kopf ist nur eine weiße Hautfarbe erfolgreich und Angesehen. Im Verlauf von THE STRAYS ist sie tatsächlich die einzige Person, die dieses Denken offen legt.

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Schauspiel, Spannung und Gewalt.

THE STRAYS macht wenig falsch, was schon einmal ein großer Gewinn ist. Neve, gespielt von Ashley Madekwe, spielt besonnen klar und lässt keinen Zweifel daran, dass sie über Jahre hinweg eine zweite Persönlichkeit einstudiert hat. Sobald eine Situation eintrifft, die außerhalb ihrer Komfortzone liegt, blitzt ihr zweites Gesicht durch und auch dieses mimt sie brillant. Die Spannung hält sich durchweg und wird durch einige Wendungen und Erklärungen aufrechterhalten. Während andere Filme durch ihre Gewalt glänzen wollen, schafft THE STRAYS eine unangenehme Atmosphäre, die durch Bilder die nie alles offenlegen, aber aussagekräftig  genug sind, zu überzeugen und auch zu erschrecken, denn kaum Gewalt offen zeigen heißt nicht, dass sie nicht stattfinden kann.

Fazit zu THE STRAYS:

Mit einer Laufzeit von 100 Minuten ist THE STRAYS relativ lang und hat mit ein paar Längen zu kämpfen. Schaut man darüber hinweg bekommt man einen guten Thriller zu sehen, der mit einigen Wendungen auffährt. Spannend und energiegeladen liefert Regisseur Nathaniel Martello-White einen Thriller ab, der abendfüllend für Unterhaltung sorgt. Gesagt werden muss noch, dass THE STRAYS ein offenes Ende hat, ein zweiter Teil ist also denkbar. Wie so oft liegt diese Entscheidung aber bei Netflix.

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