Review: THE WELL (2023)

the well filmkritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.5

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7/10 (1)

Darsteller: Lauren La Vera, Claudio Nathan Brezzi, Gianluigi Calvani, Yassine Fadel
Regie: Federico Zampaglione
Drehbuch: Federico Zampaglione, Stefano Masi
Länge: 88 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 25. April 2025 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Lighthouse
FSK: ab 18

Zu alten italienischen Splatterschinken empfinde ich viel nostalgische Sympathie, die größer ist als die Qualität dieser Werke.
THE WELL ist ein italienischer Splatterschinken, relativ neu zwar, aber im Herzen mit Lucio Fulci per Du.

Die Locations sind urig, die Effekte (meist) handgemacht, die Geschichte, na ja… Und mit dabei ist die aus den TERRIFIER – Filmen bekannte Lauren LaVera.

Wovon handelt THE WELL?

Kunstrestauratorin Lisa reist zu einem alten Anwesen in Italien, um dort ein Gemälde in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Schon bald wird sie von monströsen Alpträumen geplagt und ein geheimnisvolles Mädchen warnt sie und etwas scheint nicht zu stimmen. Was sie noch nicht weiß, im Keller des Herrenhauses ereignen sich abscheuliche Dinge.

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THE WELL lebt seine Klischees voll und ganz aus und diese stammen oft aus einer Zeit als Gialli, Hammer Studios oder Edgar Wallace Filme angesagt waren.

Da ziehen Nebelwaden durchs Bild, der Strom fällt aus, wir erleben finstere Verliese und wenn Lisa vor einem offenbar eigens angefertigten Wegweiser im nächtlichen Wald steht, rechnet man damit, dass gleich Klaus Kinski auftritt.
Dass sich Regisseur Federico Zampaglione den Traditionen bewusst ist, steht dabei außer Frage und der Kurzauftritt von Giovanni Lombardo Radice (EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL, THE SECT) in einer seiner letzten Rollen, ist kein Zufall.

Ein bisschen Art muss sein

Ein Kinski bleibt uns indes verwehrt und die Qualität der Bösewichter ist schwankend. Der schmerbäuchig-debile Folterknecht mit Atemwegsproblemen ist so überzogen, dass man wieder weiß, warum diese Art Filmen aus der Mode kam. Dass er clownartige Schminke trägt, ergibt eigentlich keinen Sinn, außer man will an LaVeras Begegnung mit Art, dem Clown erinnern.

Der Dämon, dem der sadistische Handlanger angehört, macht in Sachen Maske schon mehr her und das kahle Wesen, das im Gemäuer umherschleicht, kommt auch ohne Makeup effektiv rüber. Dabei handelt es sich um Melanie Gaydos, ein Model mit unorthodoxem Äußeren, das auf einen Gendefekt zurückzuführen ist.

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Well ist hier nicht alles

Wer sich mit all den beschriebenen Zutaten wohl fühlt, wird vermutlich auch mit dem Rest des Films warm, der aber nüchtern betrachtet, handwerklich, inszenatorisch und schauspielerisch allenfalls Mittelmaß ist.
Dass Lauren LaVera von Kunstrestauration so viel versteht wie du und ich, ist auch für dich und mich ersichtlich. Mehr als ein Youtube-Tutorial kann hier nicht als Vorbereitung gedient haben.

Das Foltervierlies sieht zu gleichmäßig verdreckt aus und die Angst der Opfer überträgt sich überhaupt nicht auf den Zuschauer. Mit Logik nimmt man es auch nicht so genau und wenn beispielsweise das warnend-mahnende Mädchen mal wieder wo auftauchen soll, ist sie eben da.

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Wenn eine Figur von einem waagrecht geschossenen Pfeil getroffen wird, dann aber plötzlich einen Meter über dem Boden an die Tür genagelt wieder zu sehen ist, ist das Quatsch, es ist aber blutig.

Und in Sachen Gewalt, Brutalität und Splatter ist THE WELL dann wieder vorne mit dabei.
Das ist mitunter durchaus ansehnlich, teils aber auch weder origineller noch technisch besser als in einem deutschen Amateursplatter.
Mit Art hatte Lauren LaVera jedenfalls einen kreativeren und gemeineren Gegner.

Fazit zu THE WELL

Gewitter, Stromausfälle, adipöse Killer mit Fleischerbeil.
Wenn das dein Ding ist, ist THE WELL dein Ding. Selbst Nostalgiker und Retro-Fans müssen aber damit leben, dass THE WELL die Frivolität alter Italo-Streifen ausspart.

Erwartest du aber einen A-Film, bei dem Lauren LaVera „den nächsten Schritt“ in ihrer Karriere tut, wirst du ihn hier nicht finden.

Hier kannst du THE WELL sehen

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