Genrebeiträge aus der Türkei kommen bei uns selten an. Einige Leute kennen wahrscheinlich Baskin, das war es dann aber auch. FATMA ist eine türkische Thriller-Serie, die durch ihr Erscheinen bei Netflix einem großen Publikum zur Verfügung gestellt wird.
Die Mini-Serie spielt hauptsächlich in Istanbul und hat mit Burcu Biricik eine Schauspielerin in der Hauptrolle, die bereits viel Erfahrung mitbringt.
Inhalt von FATMA
Die 35-jährige Fatma schlägt sich als Reinigungskraft durch, nachdem ihr Mann Zafer nach einem Gefängnisaufenthalt verschwindet. Durch einen Zufall erfährt sie mehr über die Vergangenheit von Zafer und beginnt selbst ihn zu suchen. Dabei gerät sie zunehmend selbst in Gefahr.
Resümee zu FATMA
In sechs Folgen erzählt FATMA die Geschichte der gleichnamigen Protagonistin, die unverschuldet in eine verzwickte Situation gerät. Bereits in der ersten Folge erfahren wir, dass nicht nur ihr Ehemann verschwunden ist, sondern dass ihr autistischer Sohn bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Die Ausgangssituation erscheint aussichtslos und genau das sieht man Fatma auch an. Alles an ihr schreit nur so nach Verzweiflung und Hilflosigkeit. Im Laufe der Serie ändert sich ihre Position allerdings auch etwas und somit ist FATMA in gewisser Weise auch eine Emanzipationsgeschichte.
Die Idee eine Reinigungskraft aus einem kleinen Dorf in eine spannende Geschichte einzubauen hat man noch nicht allzu oft gesehen. Natürlich gibt es beispielsweise den Film THE CLEANING LADY, der allerdings einen ganz anderen Weg einschlägt. Aber im Allgemeinen bleiben die Reinigungskräfte doch eher im Hintergrund des Geschehens. Genau das ist für Fatma teils ein Vorteil und wird auch innerhalb der Serie immer wieder thematisiert.
Die Handlung von FATMA ist für sich allein gesehen nicht sonderlich neu. Die Suche nach einer vermissten Person ist vor allem in Thrillern immer wieder Thema, wie beispielsweise in den 96 HOURS-Filmen mit Liam Neeson. Aber Fatma ist kein abgebrühter Ex-Geheimagent, sondern eine oftmals verschüchternd wirkende Reinigungskraft. Aus diesem Grund ist es durchaus interessant zu sehen, wie sie die Situationen meistert. Außerdem gibt es hier und da auch den ein oder anderen Plottwist.
Im Laufe der Folgen wird die Vergangenheit von Fatma durch Rückblenden gezeigt und somit auch weshalb sie die geworden ist, die sie nun ist. Das ist gut umgesetzt, wirkt aber manchmal auch ein wenig stereotyp. Trotzdem ist es interessant ihren Werdegang zu verfolgen, zumal man so ihre Handlungsweise deutlich besser nachvollziehen kann.
Viele der Charaktere in FATMA sind eher oberflächlich gehalten, wie beispielsweise diverse kriminell angehauchte Männer. Allerdings spielen sie auch eher Nebenrollen und sind nur Mittel um die Handlung voranzubringen.
Handwerklich gesehen ist FATMA solide. Stellenweise erinnert die Machart ein wenig an den deutschen TATORT. Es fallen keine großen Mängel auf und von daher ist alles in Ordnung.
Schauspielerisch ist vor allem Burcu Biricik zu erwähnen. Sie kann die Entwicklung von Fatma gut darstellen und wirkt sehr überzeugend als verzweifelte Frau.
FATMA ist eine unterhaltsame Mini-Serie. In den insgesamt sechs Folgen mit jeweils etwa 40 Minuten Laufzeit wird die Geschichte von Fatma ohne größere Längen erzählt. Es gibt nicht viel Blut, aber eine interessante Entwicklung der Protagonistin.
FATMA läuft auf Netflix.