GIRL ON THE THIRD FLOOR ist ein Haunted House-Film, in dem der ehemalige WWE-Superstar Phil Brooks alias CM Punk die Hauptrolle übernimmt. Brooks hat bereits im RABID-Remake eine kleine Rolle übernommen. Der Film lief auf dem Fantasy Filmfest 2019 und wurde April 2020 für das Heimkino veröffentlicht. Geschichten über verfluchte oder spukende Häuser gibt es so einige, in den letzten Jahren beispielsweise SPUK IN HILL HOUSE oder RELIC. Bleibt die Frage, ob GIRL ON THE THIRD FLOOR etwas Neues auf den Tisch bringt, oder nur bereits Bekanntes wiederholt.
Inhalt von GIRL ON THE THIRD FLOOR
Der ehemalige Betrüger Don zieht in ein altes und sehr renovierungsbedürftiges Haus, um dieses für seine Frau und das bald kommende Kind vorzubereiten. Während er an dem Haus bastelt, stößt er immer wieder auf seltsame Substanzen und merkt bald, dass das Haus nicht so verlassen ist wie es scheint.
Resümee zu GIRL ON THE THIRD FLOOR
Die Handlung von GIRL ON THE THIRD FLOOR ist nicht grundlegend neu. Ein altes Haus mit düsterer Vergangenheit – immerhin befand sich einmal das Bordell der Kleinstadt dort – entwickelt ein Eigenleben. Ein wenig origineller ist die Art und Weise, wie sich der Spuk zeigt. Das Haus sondert einiges an abstrusen Flüssigkeiten ab, die man mit diversen Körperflüssigkeiten vergleichen kann. Aber genau hier zeigt sich auch schon eine Schwäche: Es dauert viel zu lange bis unser Heimwerker Don beginnt das ganze merkwürdig zu finden. Für ihn scheint Schleim an der Wand ganz normal zu sein und kein Grund zur Sorge. Entweder hat er wirklich keinerlei Ahnung von Handwerk oder hier präsentiert sich ein größeres Problem des Drehbuches.
Bereits in den ersten Minuten von GIRL ON THE THIRD FLOOR gibt es diverse Anspielungen auf sexualisierte Körperteile von Frauen. Eine Lampe an der Decke sieht wie eine Brust aus, an der Wand hängt eine weitere Lampe, deren Form allerdings eher an eine Vulva erinnert. Damit wird schon recht schnell klar, dass es in dem Film auch um Sex gehen wird. In einem ehemaligen Bordell ist das anscheinend naheliegend. Nun wäre das alles kein Problem, wenn es gut gemacht wäre. Allerdings wirken die sexuellen Anspielungen alle lieblos hingeworfen und ergeben am Ende kein sinniges Gesamtbild. Da hilft es auch nicht, wenn eine Steckdose zwischendrin Murmeln gebärt.
Generell bleiben in GIRL ON THE THIRD FLOOR am Ende einige Fragen offen. Es ist beispielsweise unklar was am Ende mit unserem Protagonisten Don passiert ist. Das letzte Viertel des Films ist zwar angenehm abgedreht und bietet auch optisch ein paar nette Effekte, erklärt die Geschichte aber nur halbherzig. Die Tatsache, dass es überhaupt eine Art von Aufklärung gibt wirkt eher wie Pflichtprogramm als Kür. Schade, denn mit mehr Fokus auf dem Warum hätte der Film deutlich an Tiefe gewonnen.
Die Charaktere wirken allesamt etwas platt und lieblos. Don ist als eine Art Antiheld angelegt, kann diese Rolle aber nicht wirklich erfüllen, da der Tiefgang fehlt. Seine Frau ist derart charakterlos, dass es schwer fällt sie davon abgesehen zu beschreiben.
Hinzu kommt, dass die Schauspieler*innen nicht unbedingt mit ihren Leistungen glänzen. Während Phil Brooks als Wrestler immer gute Leistung zeigte, wirkt sein Schauspiel wenig überzeugend und teils albern. Die deutsche Synchronisation tut wohl ihr übriges dazu.
Die Spezialeffekte sind okay, ein paar sehen sehr gut aus und machen Spaß. Der Rest der handwerklichen Seite von GIRL ON THE THIRD FLOOR wirkt bemüht, aber nicht vollends erreicht. Aber hier sollte beachtet werden, dass es sich um den ersten Spielfilm von Regisseur Travis Stevens handelt.
GIRL ON THE THIRD FLOOR hat einen interessanten Ansatz, kann aber nicht überzeugen. Die Handlung lässt viele Fragen unbeantwortet, so dass auch der recht unterhaltsame Schlussakt nicht mehr viel retten kann.