Was hat HOUSE mit DEAD SNOW gemeinsam?
Beide spielen in und kommen aus Norwegen, beide beinhalten Schnee, beide haben mit deutschen Wehrmachtssoldaten zu tun und HOUSE-Regisseur Reinert Kiil wirkte auch schon an den DEAD SNOW-Filmen mit, dort allerdings im „Art Department“.
Was die Filme hingegen unterscheidet, ist das Fehlen jeglichen Humors in HOUSE (den man nicht mit dem gleichnamigen Spukhausfilm von 1985 verwechseln sollte).
HOUSE stützt sich zudem fast ausschließlich auf drei Schauspieler und trägt damit Kammerspielcharakter.
Inhalt:
1942 irren zwei deutsche Soldaten mit einem verletzten Gefangenen durch die Wälder Norwegens. Als sie ein abgelegenes Farmhaus entdecken, suchen die Männer dort Schutz, doch das Haus will sie so schnell nicht wieder gehen lassen.
DEAD SNOW war kein Hochglanzfilm und auch HOUSE ist anzumerken, dass die Kohle knapp war. Zwar verrennt sich Reinert Kiil nicht in der Idee, mit aufgeblasenen Effekten punkten zu wollen, dafür scheitert er aber schon an vermeintlichen Kleinigkeiten, wie ausreichend Beleuchtung.
Ich hasse es, wenn in Horrorfilmen die Wälder nachts ausgeleuchtet sind wie ein Fussballstadion und HOUSE ist in diesem Belang definitiv realistischer, ist dafür aber nicht nur in einer einzelnen Szene, sondern beinahe durchgängig so duster, dass das Sehvergnügen auf Dauer zur Anstrengung wird.
Ungeachtet dessen baut der Film die gleiche kühle, minimalistische Stimmung auf, die auch das Cover andeutet. Das Haus ist unheimlich, nicht mehr nicht weniger.
Darüber hinaus bemüht sich HOUSE eine vernünftige Story zu erzählen und die wenigen Charaktere ordentlich einzuführen. Ganz schlüssig ist die Figurenzeichnung zwar nicht immer und über den Norweger erfahren wir wenig, das hat man aber im Horrorgenre schon deutlich platter erlebt.
Die Geschichte ist sogar relativ vielseitig und NEBEN DIE UNHEIMLICHE MACHT, wo deutsche Soldaten ebenfalls mehr bekamen als ein Dach über den Kopf, begibt man sich in die Nähe von TRIANGLE und Co.
Bevor nun irgendjemand Freudenschreie ausstößt, gut gemeint ist nicht das gleiche wie gut und leider zeigt HOUSE inszenatorische Schwächen. Oder anders gesagt: es kommt zu selten Spannung auf, da man sich aber offenbar (SPOILER) in einer Raum- und Zeitschleife befindet, entsteht auch noch Verwirrung.
HOUSE ist die Art Film, dem ich gerne mehr Punkte gegeben hätte, weil er mehr bietet als fünf dumme Teenies, die zum See fahren, aber leider bleibt der Film in der Umsetzung hinter dem Potential zurück.