Jahrzehnte nachdem die Mondnazis die Erde angriffen und ein Atomkrieg unseren Planeten verwüstete, existieren nur noch wenige Menschen…und das ausgerechnet auf der maroden Mondbasis der Nazis.
Dort lebt auch Obi, die entdeckt, dass der ehemalige An-Führer Wolfgang Kortzfleisch immer noch auf der Mondbasis lebt.
Der erzählt ihr von den Vrils, einer außerirdischen Rasse, zu der auch Adolf Hitler gehört und die im Inneren der Erde leben. Könnte dieser Ort der zerfallenen Mondkolonie als Zufluchtsstätte dienen?
IRON SKY war natürlich abgefahrener Hochglanz-Trash und wie es sich für ein ordentliches Sequel gehört, muss da noch einer drauf gesetzt werden.
Das bedeutet, dass man einfach alles in einen Topf wirft, was sich finden ließ:
Mond und Nazis sind eh klar….dazu noch Russen, Außerirdische, Dinosaurier, eine Apple-Sekte und die Reise zum Mittelpunkt der Erde.
Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass all die ganzen reichbürgerlichen, aluhuttragenden, neue Weltordnung herbeisehnenden, an Flacherde und Reptilienmenschen glaubenden Flitzpiepen derart überhandgenommen haben, dass man zwangsläufig so dick auftragen muss, aber IRON SKY 2 meint es wirklich etwas zu gut und hätte mit weniger mehr erreicht.
Zwar ist neben Ur-Regisseur Timo Vuorensola auch Udo Kier (diesmal in einer Doppelrolle als Kortzfleisch und Reptil-Hitler) wieder am Start und man sollte denken, dass sich damit ein sowohl zum ersten Teil passendes, als auch in sich stimmiges Sequel machen lässt, aber IRON SKY 2 gelingt beides nur bedingt.
Trotz des nahezu dreifachen Budgets, wirkte der Erstling gehaltvoller und besaß eine (zur Thematik passende) düstere Atmosphäre, während gleichzeitig die Gags mehr Spaß machten.
Auch IRON SKY war sicher nicht perfekt, hatte aber einen roten Faden und der Trash war inhaltlicher Natur. THE COMING RACE ist hingegen ein bunter Bubblegum-Zirkus, der vieles aufgreift, aber selten schlüssig wirkt und deswegen auch optisch näher an SHARKNADO und Konsorten dran ist, als er das sicher wollte.
Das bedeutet nicht, dass er nicht seine Momente hätte. Die Szene in der „das letzte Abendmahl“ mit reptiloiden Weltherrschern nachgestellt wird, ist etwa eine schöne Anspielung, aber davon finden sich leider zu wenige.
Die Effekte (und davon gibt es einige) sind ebenfalls nicht schlecht, wobei auch hier der ein oder andere Schatten in Teil 1 angenehm kaschierend wirkte.
Politische Referenzen gibt es naturgemäß wieder, aber vielleicht ist auch das ein Zeichen der Zeit, dass man es jedem Recht machen will, statt sich bei der Gelegenheit über die Knallköppe auszulassen, die derzeit die Welt regieren (das wird unter Mitwirkung von Vuoronsola immerhin hier nachgeholt).
Und so ist IRON SKY: THE COMING RACE in verschiedener Hinsicht ein zahnloses Spektakel, das sicher nicht schrecklich ist, aber wenige Highlights zeigt.
Übrigens: Timo Vuorensola hat schon THE ARK: AN IRON SKY STORY abgedreht. Seinem Universum bleibt er also treu und Udo Kier wird auch wieder dabei sein.