„Itsy bitsy spider“ ist im Englischen ein beliebtes Kindergedicht, was den seltsam anmutenden Filmtitel schon einmal erklärt.
Und es ergibt auch Sinn, dass ITSY BITSY (schon 2019 gedreht) nun endlich auf den Markt kommt. Denn es ist das Jahr der Spinne, zumindest was die deutschen Releases im Horrorfilm angeht.
Den Anfang machte vor einigen Monaten STING, nun erscheinen SPIDERS und ITSY BITSY fast zeitgleich. Über die anderen beiden haben wir bereits gesprochen. ITSY BITSY bildet das Schlusslicht. Schauen wir mal, was der zu bieten hat.
Worum geht es in ITSY BITSY?
Kara ist Krankenschwester und zieht mit ihren Kindern aus der Stadt aufs Land um Walter Clark zu unterstützen. Der alte Sammler von historischen Artifakten benötigt Hilfe im Alltag ist hinsichtlich seines Hobbys aber immer noch aktiv und hat kürzlich ein neues Relikt erworben. Doch als dies Schaden nimmt, entweicht eine gefährliche Spinne, die nun eine Gefahr für alle in der Umgebung wird.
Da wir nicht über ein zufällig eingeschmuggeltes Spinnchen sprechen, sondern einen Achtbeiner in Größe eines Mopses, ist auch klar, dass Menschen mit übertriebenem Sinn für Realitätsnähe mit diesem Werk ihre Probleme haben dürften.
ITSY BITSY ist aber ein Film, der Dinge einfach angeht, keine sozialen Untertöne vermitteln möchte und damit eher die Nähe zu STING als SPIDERS findet.
Was bei der Story aber auffällt ist der Subplot um ein drittes Kind, das verstorben ist, den Konflikten in der Familie und der Tablettensucht, der alleinerziehenden Mutter. Klar, ähnliches kennt man, auch STING hatte viel Side-Story, hier wird all das aber so breit ausgerollt, dass sich irgendwann die Frage stellt, worauf eigentlich der Fokus liegt.
ITSY BITSY verliert den Fokus
Mag sein, dass die drei Autoren, die sich für ITSY BITSY verantwortlich zeigen, wussten, dass ihre Spinne auf acht wackligen Beinen steht und es reichlich Füllmaterial braucht.
Es mag aber auch auf mangelnde Erfahrung zurückzuführen sein, denn zwei der Drei haben kaum Schreiberfahrung, der dritte kommt vor allem aus dem TV-Bereich.
Das wiederum ergibt auch Sinn, denn schon das seltsame Ei-Artefakt, die Story darum und auch einige der Effekte hätten sich auch gut als Folge von X-FACTOR verkaufen lassen.
Nun ist es kein Kompliment mit einer TV-Serie der 90er verglichen zu werden, die hat aber immer noch Fans, was gemütlichen Charme liegt.
Das Gleiche lässt sich über ITSY BITSY sagen, der nicht durch übertriebenen Ekel auffällt und wohl auch für all jene erträglich ist, die beim Anblick eines Weberknechts im Keller weiche Knie bekommen.
Gemütlicher Grusel ohne Highlights
Aus technischer Sicht lässt sich festhalten, dass der Abendhimmel stets aussieht wie eine Fototapete und die Beleuchtung auch nicht immer stimmig ist. Die Monster-Spinne ist dafür gut in Szene gesetzt.
Bei den menschlichen Schauspielkollegen gibt es hingegen eine Ausrutscher nach unten. Zwar sind die teils allzu klischeehaften und unstimmigen Dialoge erneut dem Autoren-Trio zuzuordnen, aber auch das Acting ist öfters nicht wirklich gut.
Bekanntestes Gesicht im Cast dürfte übrigens Denise Crosby, der Mutter aus FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE (1989) sein.
Fazit zu ITSY BITSY
ITSY BITSY ein paar Jahre früher zu veröffentlichen, hätte ihm einen Gefallen getan, denn auch wenn er gerade zu STING einige Parallelen aufweist, ist er schwächste der drei eingangs genannten Spinnenfilme und das fällt im direkten Vergleich besonders auf.
Einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihm nicht absprechen, das durchwachsene Acting und die zu viel Platz einnehmende Nebenhandlung (die im Finale noch mal mit viel Kitsch betont wird), verhindern aber eine bessere Bewertung.
Hier kannst du ITSY BITSY sehen