Review: MALIGNANT (2021)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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7.8/10 (5)

Darsteller: Annabelle Wallis, Maddie Hasson, George Young
Regie: James Wan
Drehbuch: James Wan, Ingrid Bisu, Akela Cooper
Länge: 111 min
Land: ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 02. September 2021 (Kino)
FSK: ab 16

Man kann wirklich nicht sagen, dass es in den letzten Jahren besonders ruhig um James Wan geworden ist, aber während der Australier mit malaysischen Wurzeln zunächst als Horrorregisseur auffiel, arbeitete er seit 2016 entweder nicht als Regisseur oder nicht im Horrorgenre.
Mit MALIGNANT bringt er wieder beides zusammen und gibt Fans das, wofür sie ihn lieben.
Oder?malignant rezension

Story:
Als die schwangere Madison von ihrem gewalttätigen Freund attackiert und mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen wird, schließt sie sich aus Angst ein und hat einen Alptraum, in dem ihr Partner von einem Unbekannten getötet, sie selbst aber ebenfalls angegriffen wird.
Sie kommt im Krankenhaus zu sich, hat ihr Kind verloren und der Freund ist tatsächlich tot, doch damit endet der Schrecken nicht.
Der Mörder geht weiter um und Madison kann seine Taten als dunkle Visionen verfolgen.
Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, muss sie tief in ihre Vergangenheit und ihren eigenen Körper reisen.

MALIGNANT kann soviel bedeuten wie INSIDIOUS

„Malignant“ kann so viel wie bösartig oder heimtückisch bedeuten. Sucht man Synonyme für das Wort ist ein Ergebnis Insidious. Da liegt der Verdacht nahe, dass uns Wan nur eine Variation seines Erfolgsfilms von 2010 präsentieren will. Diese Annahme ist aber nicht berechtigt. Zwar kann man Wan’sche Trademarks erkennen, aber dazu gehören auch seine Ausflüge ins Actiongenre (AQUAMAN, FAST & THE FURIOUS 7) und so ist in MALIGNANT neben typischem Grusel auch mal eine rasante Verfolgungsjagd angesagt.malignant review

Darüber hinaus dauert es einen Moment, bis man die Story einordnen kann bzw. überhaupt versteht, was Sache ist und wer sich komplett überraschen lassen möchte, sollte vielleicht gar nicht weiterlesen.
Vergleichbar ist die Geschichte wohl am ehesten mit STARK – THE DARK HALF und BASKET CASE, also Werken, in denen ein sinistrer Zwilling den Antagonisten gibt. Kein gänzlich neuer Ansatz also, aber auch frisch genug, um ihn mal wieder aufzugreifen.

Im Fall von MALIGNANT erscheint uns das böse Geschwisterchen auf unterschiedliche Weise. Achtung Spoiler: Mal als imaginärer Freund der jungen Madison, mal als eigenständige Manifestation mit eigenwilligem Bewegungsapparat und mal als Teil ihres Körpers. Spoilerende.

James Wan kann mehr als das

Zusammen mit Wans Stärke für gruslige Settings und der nötigen Technik (die Kamera ist weder zu wacklig, noch zu lahm; das Bild ist weder zu hell, noch zu dunkel), lässt sich natürlich schon einiges rausholen, doch womöglich verweilte der Regisseur zu lange im Marvel-Universum, um noch mal den Weg zum echten Horror zurückzufinden.
So werden Madisons Visionen durch CGI-überladene Übergänge eingeleitet und Bösewicht Gabriel hat einen hippen Dolch, den vermutlich ein Designer 6 Wochen lang bearbeitete.
Das alles wirkt angepasst und glatt. Als Entschädigung findet man dafür jedoch einige ansehnliche Kills.malignant kritik

Wer sich etwas mehr mit der Geschichte beschäftigen will, stellt fest, dass sich vieles nicht von allein erklärt, sondern durch mühsame Dialoge aufgedeckt werden muss. Natürlich macht es Sinn, dass zum Beispiel Madisons Fehlgeburten auf Gabriel zurückzuführen sind, bessere Drehbuchautoren hätten dieses und andere Elemente aber wohl eleganter eingeflochten.
Das gilt auch für eine Szene, die schon an Albernheit grenzt. Nochmals Spoilerwarnung: da hält Gabriel ein Opfer auf dem Dachboden gefangen und nachdem sich die Frau in größter Mühe befreit, kracht sie durch die Decke und stirbt auf dem Wohnzimmertisch. Spoilerende.
Diese Szene ist nur ein Beispiel, wie ein unrundes Drehbuch versucht seine Schwächen mit Effekthascherei zu kaschieren.

Fazit:
Vermutlich könnte man Wan aus dem Tiefschlaf reißen und er würde ohne Anlauf einen erträglichen Film drehen. Auch MALIGNANT ist schaubar, aber längst nicht so gelungen wie das, was er in der Vergangenheit produzierte.

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