Review: THE MUNSTERS (2022)

the munsters rezension
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 3.0

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3/10 (2)

Darsteller: Jeff Daniel Phillips, Sheri Moon Zombie, Daniel Roebuck
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Länge: 109 min
Land: ,
Genre:
Veröffentlichung: 27. September 2022 (Netflix, derzeit nur Ausland)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Zwischen 1964 und 66 lief die Serie THE MUNSTERS (deutsch: DIE MUNSTERS). Über 20 Jahre später wurde die Serie als THE MUNSTERS TODAY bzw. FAMILIE MUNSTER fortgesetzt.
Die Figuren um das Gruselehepaar Herman und Lily Munster sind längst generationenübergreifender Kult, wurden auch in einigen Filmen aufgegriffen, doch dann wurde es länger ruhig…bis Rob Zombie seine Version erschuf.

Worum geht’s im Film THE MUNSTERS?
Der verrückte Wissenschaftler Dr. Wolfgang und sein buckliger Assistent rauben Gräber nach Leichenteilen aus, um daraus eine Kreatur zu bauen.
Das Experiment gelingt und das Geschöpf wird Herman Munster getauft.
Herman tritt später als Musiker auf und lernt die 150jährige Vampirin Lily kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick.

The Munsters rob zombie 22

Rob Zombies Tun als Regisseur ist nicht unumstritten ist und bekanntermaßen geriet er das ein oder andere Mal mit dem Jugendschutz aneinander, während die Serien trotz ihrer -auf den ersten Blick- angsteinflößenden Figuren Familienunterhaltung waren. Andererseits nutzt Zombie als Musiker immer wieder Zitate aus uralten Horrorfilmen und dürfte gut mit dem Basis-Material vertraut sein.

Dass er dabei im Grunde nur verlieren kann, ist ihm selbst klar, wie auch folgende selbstironische Beitrag zeigt:

Screenshot 2022 10 14 092257 - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
Um es nicht unnötig spannend zu machen, er hat sich für die familienfreundliche Variante entschieden. Vom Härtegrad ist THE MUNSTERS damit für Rob Zombie das, was DAS HAUS DER GEHEIMNISVOLLEN UHREN für Eli Roth war.
Grundsätzlich wohl der richtige Weg, wenngleich ein Hauch mehr Düsternis und Spannung dem Film gestanden hätte.

LSD und Musikvideos

Optisch ist das Werk eine farbenfrohe 60er Hommage, die teils an einen LSD-Trip erinnert und manchmal scheint THE MUNSTERS Farben abzubilden, die noch nie jemand sah, aber lecker schmecken.
Wer Zombies Musikvideos zu „Dragula“ oder „Living dead girl“ kennt, wird auch dort Parallelen entdecken.
Ursprünglich war die Idee in Schwarzweiss zu drehen, da sich aber Universal dagegen aussprach, wirkt die Farbpalette fast wie eine Trotzreaktion.

Spannung oder auch nur eine interessante Story ist hingegen quasi nicht vorhanden.
Wir folgen Herman und Lily beim Kennenlernen, beim Anbandeln, bei der Hochzeitsreise und beim Umzug von Transsylvanien nach Kalifornien. Sicher kann man mal schmunzeln, wenn die beiden den Sonny & Cher – Klassiker „I got you babe“ zum Besten geben oder die frisch Getrauten in den Katakomben von Paris ein krokodilartiges Monster finden, satte Lacher dürften aber bei den meisten die Ausnahme bleiben, was vor allem daran liegt, dass auch der Humor der Originalserie entliehen scheint.

the munsters kritik

THE MUNSTERS mit bekanntem Cast

Eine Sache, die man Mr. Zombie auch immer wieder ankreidet, ist die Besetzung von Ehefrau Sheri Moon. Die ist selbstredend wieder dabei und spielt Lily. Wer von Frau Zombies Schauspielkünsten nicht angetan ist, sollte wissen, dass sie nicht das schwächste Glied der Kette ist, denn Herman-Darsteller Jeff Daniel Phillips passt weder optisch, vor allem aber aufgrund seiner eher hellen, nuscheligen Stimme (Originalton) nicht in seine Rolle.
Phillips gehört wie Richard Brake und Daniel Roebuck, die ebenfalls mitspielen, zum Stammpersonal der Zombies. Man kennt die Herren aus THREE FROM HELL, 31, LORDS OF SALEM oder HALLOWEEN. Hier sind sie sogar in Mehrfachrollen zu sehen.

Zum Stammpersonal der Munsters gehören hingegen noch Sohn Eddie und Nichte Marilyn, von denen aber weit und breit nichts zu sehen ist.
Spätestens hier muss sich Film und Filmemacher fragen lassen, was das eigentlich soll. Wenn ohnehin keine vernünftige Story vorhanden ist, hätte man wenigstens über die Figuren kommen können und die „normal“ aussehende Marilyn wäre sicher eine Bereicherung gewesen.
Dass Zombie seine Freakshow nahezu komplett durchzieht, ist in sich zwar stimmig, reicht an Unterhaltungswert aber eben nur für ein Musikvideo oder Shortfilm.

Fazit:
Wer einen Horrorfilm sehen will, ist bei THE MUNSTERS garantiert an der falschen Adresse, Wer launige, farbige Horrorfiguren erwartet, ist aber auch nur bedingt richtig. Die gibt es zwar, sie füllen aber keine 100+ Minuten.
Immerhin: THE MUNSTERS macht Lust darauf mal wieder die alte Serie zu schauen. Die mag auch nicht mehr wirken wie damals, hat aber zumindest die Ausrede 60 Jahre alt zu sein, was vor allem dem Humor zusetzt. Der Film hat hingegen keine Ausrede.

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