Evan Spiliotopoulos schrieb das Drehbuch zu seinem Horrorfilm THE UNHOLY und übernahm die Regie. Dass ihn ein unheiliges Thema im Film interessiert, zeigt auch sein Drehbuch zu dem noch jungen THE POPE`S EXORCIST. Nun könnte man erwarten, dass diese zwei Horrorfilme thematisch nah beieinander liegen und das tun sie auch, zumindest wenn es um Dämonen und die Kirche geht. Ob die Story in THE UNHOLY dann doch zu überraschen weiß?
Story in THE UNHOLY
Gerry Fenn, gespielt von Jeffrey Dean Morgan, ist eigentlich Journalist von Beruf. Mit einem erfolgreichen Job bei einer renommierten Zeitung gelangt Gerry zu Ruhm. Leider reicht ihm dieser nicht und sein Plan, sich Geschichten auszudenken, um mehr Leser für sich zu gewinnen, wird aufgedeckt… somit verliert er seinen Job und muss sich nun, mit kleinen Aufträgen über eventuell spannende Storys, über Wasser halten.
Eine neue Geschichte treibt Gerry in eine Kleinstadt, die seit jeher stark gläubig ist. Diesmal sollen Rinder schlimm zugerichtet worden sein, was sich als quatsch rausstellt. Nun steht der Journalist vor einem Problem, denn Geld bekommt er nur, wenn er eine Story abliefert.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Um trotz der Pleite ein bisschen Geld zu verdienen bedient sich Gerry an einem seiner Muster, er will eine Story erfinden und der Fund einer schaurigen Puppe, umwickelt mit einer Eisenkette, bietet ihm diese quasi an. Zufrieden über den baldigen Geldsegen tritt er dem Heimweg an und verwickelt die kleine Alice in einen Unfall.
Das junge Mädchen ist wohlauf, läuft sogar ohne Verletzungen in den Wald hinein. Gerry verfolgt sie und betritt damit den unheilvollen Schauplatz in THE UNHOLY.
Alice und die heilige Mutter Maria.
Das Mädchen ist taubstumm und lebt ein frommes Leben bei ihrem Onkel, dem Priester der Gemeinde. Nach der Begegnung mit Gerry Fenn und den seltsamen Ereignissen währenddessen, kann Alice wieder Sprechen und Hören. Der Grund dafür ist, dass die heilige Mutter Maria zu Alice spricht und ihr Kräfte schenkt. Schnell spricht sich diese Story rum und schon bald gilt Alice als Heilerin, was auch gut gelingt, denn durch ihre Hände werden Menschen geheilt und der Glaube an sie wächst stetig. Gerry riecht nun eine tatsächlich gute Geschichte, mit der er in sein altes Büro, bei der Zeitung, zurückkehren kann.
Schnell fasst Alice vertrauen zu Gerry und die beiden führen etliche Interviews, die ausgestrahlt werden. So positiv, wie THE UNHOLY bis hierhin klingt, bleibt es natürlich nicht, was die blutweinenenden Maria-Figuren in der Kirche unterstreichen.
Ist THE UNHOLY originell?
Nein, nichts an der Geschichte ist neu oder besonders. Wir haben ein Mädchen, welches an Gott und die heilige Maria glaubt, wir haben einen Priester und einen Kerl der alles aufklären will und wird, was in THE UNHOLY schief geht. Wir haben also einen X-beliebigen Horrorfilm, der die Themen Exorzismus, Besessenheit, Kirche und natürlich Hexen sowie Dämonen behandelt.
Hier gibt es also nichts, was man noch nicht gesehen hat. Dennoch schafft es THE UNHOLY nicht zu „Drüber zu„ wirken, was die Story um die kleine Alice angeht. An dieser Stelle muss aber auch die schauspielerische Leistung von Alice-Darstellerin Cricket Brown, hierzulande relativ unbekannt, gelobt werden. Sie trägt THE UNHOLY auch über schwache Momente hinweg. Damit sticht sie auch Jeffrey Dean Morgan aus, wobei sein hölzernes Spiel nie sonderlich gut wirkt. Die Rollen seines Lebens als John in SUPERNATURAL oder Negan in THE WALKING DEAD, sind was er kann und was man ihm abnimmt, es wird aber schwierig, sobald eine andere Charakter-Rolle gefragt ist.
Viel hilft eben nicht viel.
Wenn die Story schon kaum Fesselndes hergibt, muss eben CGI her. THE UNHOLY bietet eine breite Palette von Jump Scares. Ja, sie sind erschreckend, da sie mit 100 Dezibel lauten Geräuschen unterlegt wurden. Neben einem unangenehmen Hörschaden bekommt man also wenig geboten. Unnötig sind diese Schrecksekunden ebenfalls, da THE UNHOLY ein gutes Setting bietet und tatsächlich eine schaurige Atmosphäre besitzt.
Das Monster, welches hier zur Geschichte gehört, ist ein weiterer Punkt, über den man streiten kann. Regisseure neigen dazu, dass sie unbedingt einer bösen Figur ein Gesicht, einen Körper geben müssen. Der Wunsch danach ist verständlich, die Wirklichkeit aber zeigt dann oft, wie auch hier, dass kein gezeigtes Monster oft die besserer Wahl gewesen wäre. Nein, THE UNHOLY hält sogar mit Close Up´s drauf und nimmt dem Streifen somit viel von seiner Spannung. Nimmt man dann noch einige Logiklöcher dazu, hat man einen von unzähligen B-Horrorfilmen.
THE UNHOLY
Ein weiterer Versuch, einem alten Thema im Horrorfilm ein neues Gewandt zu geben. Stellenweise spannend und atmosphärisch, verliert man im Laufe den Films ab und an die Lust. THE UNHOLY ist etwas für Horrorfans, die mit Okkulten Themen Hand in Hand gehen. Sicher werden auch die Jeffrey Dean Morgan-Fans einen Blick riskieren wollen. Immerhin ist dieser unheilige Streifen kein Totalschaden, aber auch weit entfernt von Meisterwerk.