Review: VIRUS – UNSICHTBARER TOD (2019)

virus - unsichtbarer tod indien 2019
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Redaktion: 6.0

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Darsteller: Soubin Shahir, Tovino Thomas, Revathi
Regie: Aashiq Abu
Drehbuch: Muhsin Parari, Sharfu, Suhas
Länge: 152 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 28. April 2023 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Busch Media Group
FSK: ab 16

Wenn man in Deutschland von indischen Filmen spricht, ist bei vielen vermutlich Bollywood die erste Assoziation. Aber keine Angst, VIRUS ist keine zuckersüße Lovestory mit spontanen Gesangseinlagen, sondern greift den Ausbruch eines gefährlichen Virus auf.

Wovon handelt VIRUS – UNSICHTBARER TOD?
Wie der Film glaubhaft zu verstehen gibt, von realen Ereignissen.
Wir werden Zeuge, wie immer mehr Menschen an Fieber, Übelkeit und starken Kopfschmerzen leiden, während Ärzte und Wissenschaftler sowohl nach der Ursache, dem Patienten Null, als auch der Lösung suchen.

VIRUS – UNSICHTBARER TOD ist ein Film, der hierzulande über Busch Media erscheint. Das Label wühlt sich seit Jahren durch die Archive des asiatischen Raums und hat dort (bislang insbesondere in Südkorea und Japan) die ein oder andere Perle hervorgeholt.
Dass dabei öfters Epidemien (z.B. CONTAMINATION, PANDEMIE) thematisiert werden, mag Zufall sein, ist bei einem Titel wie VIRUS aber selbstredend auch der Fall.

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VIRUS – UNSICHTBARER TOD verzichtet auf Effekthascherei

Das Nipah-Virus dürfte dabei den meisten Mitteleuropäern kein Begriff sein, ist aber hochansteckend und aufgrund einer Hirnentzündung oft tödlich. 2018 trat er in der indischen Kerala-Region auf.
Diesen Ausbruch begleitet der Film und tut das auf nüchterne Weise, die sich grundsätzlich mit der Serie CHERNOBYL vergleichen lässt.

Das bedeutet, dass wir zunächst Einblick in einen Klinikalltag erhalten (auch mit ein paar Patienten, die nichts zur Sache tun) und dann zunehmend mit dem Nipah konfrontiert werden, wobei der Film darauf verzichtet einer einzelnen Person zu folgen, sondern eine größere Figurenzahl vorstellt, sodass es knifflig sein kann, den Überblick zu behalten.
Auch die weitere Handlung verästelt sich zunehmend, was zweifelsohne in der realen Situation ähnlich lief.

virus - unsichtbarer tod 2019 kritik

Wer sich VIRUS – UNSICHTBARER TOD wegen der Showwerte anschaut, wird enttäuscht.
Auch wenn zu Beginn mal ein schwer blutender Mann ins Krankenhaus eingeliefert wird, setzt der Film nicht auf Ekel-Szenen. Es werden daher kaum hässliche Symptome der Krankheit als Closeup gezeigt.

Bildlich gesprochen zoomt die Kamera eher raus und betrachtet das große Ganze. Dadurch entsteht unweigerlich die Gewissheit, keinen Horrorfilm, sondern eine sachliche Abhandlung der jüngeren Geschichte zu verfolgen.

Mit rund zweieinhalb Stunden Laufzeit ist VIRUS – UNSICHTBARER TOD recht lange ausgefallen. Nicht jeder Aspekt, der in dieser Zeit aufgegriffen wird, ist gleichermaßen spannend, allerdings wäre eine Straffung der Handlung in Verbindung mit einer schmalen Laufzeit bei der gewählten Herangehensweise nicht zielführend gewesen.

Das gilt aber auch für emotionale Musik und heldenhafte Worte, die hier und da für Pathos sorgen und nicht zum Stil des Films passen wollen.

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Eine indische Geschichtsstunde

Ein paar Worte zur Herkunft des Films, die eine gewisse Beachtung verdient: Immerhin zählt der indische Markt zu den größten weltweit, was nicht nur an der Bevölkerungszahl liegt. Hunderte Produktionen werden jährlich veröffentlicht, trotzdem finden kaum indische Genre-Filme und -Serien den Weg nach Europa. Für uns ist VIRUS – UNSICHTBARER TOD erst das dritte rein indisch-stämmige Review (nach den Serien VETALA und GHOUL).
Somit eröffnet sich ungeachtet der Qualität des einzelnen Werkes zumindest ein interessanter Einblick in diese (Film)welt. Dass sich diese vom bekannten Kino abhebt, versteht sich von selbst.

Andererseits: so viel dann doch nicht und abgesehen von Hautfarbe, Kleidung und ein paar anderen Details, hätte ein ähnlicher Film beispielsweise auch aus Südkorea kommen können.

Fazit: Auch wenn die Produktionsweise öfters an einen Fernsehfilm erinnert, wirkt VIRUS – UNSICHTBARER TOD nie unprofessionell und liefert Aufklärungsarbeit zu einer realen Bedrohung. Die dichte Erzählweise von CHERNOBYL bringt er aber nicht mit.
Ein anderes Manko, für das ein 2019 entstandener Film aber nichts kann: nach der Corona-Pandemie haben vermutlich nur wenige Lust einen Film über Viren zu sehen.

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