Wenn Maskierte mit Waffen vor deiner Tür stehen, bist du besser nicht daheim.
Da man es sich aber nicht immer aussuchen kann, muss man eben fliehen….oder zurückschlagen.
Der Home Invasion – Thriller WICKED GAMES zeigt uns Letzteres.
Wovon handelt WICKED GAMES?
Als Harley und ihr neuer Freund Kiel ein langes Wochenende in Kiels Familienanwesen verbringen, stehen die Zeichen zunächst auf Romantik, Sex und Ausruhen. Doch als Harley nachts wach wird, sieht sie ihren Freund blutend am Boden liegen. Und es sind Eindringlinge im Haus, die es als nächstes auf die junge Frau abgesehen haben…
WICKED GAMES ist die Sorte Horrorfilm, die von Sekunde eins nicht viel Zweifel daran lässt, dass nicht das große Geld involviert war. Es ist aber auch ein Film, der um diese Not weiß und versteht, dass er anderweitig punkten muss.
Das gelingt ihm zunächst mit einer längeren Einstiegsszene, die einen blutenden, schwer verletzten Polizisten zeigt, der scheinbar einer schrecklichen Nacht entkommen will.
Die Kameraführung ist hier, wie im Rest des Films teils wacklig und nutzt ungewöhnliche Perspektiven, schafft es aber auch nicht nur Stimmung einzufangen, sondern sogar aufzubauen. Die zweite Auffälligkeit ist ein drückend-lautes Sounddesign.
WICKED GAMES hat seine Momente….
Diese Stilmittel behält WICKED GAMES auch bei, als er Tempo rausnimmt und uns das junge Paar vorstellt. Dass wir schon auf dem Weg in den Urlaub erfahren, dass Harley keine Tussi ist, die einen starken männlichen Beschützer braucht, lässt erahnen, wohin die Reise inhaltlich führt.
Auch wenn Harley und Kiel als Paar eher wie ein One Night Stand, als die Liebe fürs Leben wirken, das Schauspiel ist erst mal in Ordnung.
Das ändert sich aber, als die Eindringlinge die Bühne betreten und hier verlor wohl auch der Drehbuchautor/Regisseur Teddy Grennan das Interesse an einer halbwegs glaubwürdigen Story.
Angefangen beim unsäglichen Gelächter der Bösewichter (Exkurs: wann hat jemals permanent dummes Gekicher einen Fiesling bedrohlicher gemacht?), das selbst noch andauert, wenn diese im Sterben liegen. Nein, wenn du ein faustgroßes Loch im Magen hast, ist dir nicht nach guter Laune.
An anderer Stelle befindet sich eine Figur gefesselt und ist schon nach kürzester Zeit so vom nahenden Hungertod überzeugt, dass sie darum fleht erschossen zu werden.
…aber auch seine Schattenseiten
Das ist alles so hanebüchen, dass es die besseren Szenen, in denen Harley in dem großen Haus ums Überleben kämpft untergehen lässt. Sicher, gesehen hat man das anderenorts alles schon mal. Spätestens seit YOU’RE NEXT sollten sich Einbrecher besser auf kampfwillige zierliche Frauen einstellen, aber es sind eben nicht die bekannten Muster, die WICKED GAMES schlecht aussehen lassen, sondern die unpassenden Augenblicke, die hinzugedichtet wurden.
Spätestens, wenn man am Abspann angelangt ist (WICKED GAMES dauert übrigens nur ca. 75 Minuten, bis die Credits und einige Blooper-Szenen einsetzen), stellt man fest, dass rückblickend zwar einiges, was im Film zunächst angedeutet wurde, am Ende Sinn ergibt; andere Dinge aber keiner zweiten Sichtung standhalten würden.
Fazit:
Der rasante Trailer zu WICKED GAMES machte Hoffnung auf mehr und aufgrund der kurzen Laufzeit, hätte der Streifen genau dieses Versprechen einlösen können, verfehlt dieses Vorhaben aber trotz ein paar guter Elemente.