Manchmal sagt ein Titel alles was du wissen musst und mit dem Wissen, dass es hier gehörig aufs Maul gibt, könnten wir dieses Review vielleicht auch schon beenden.
Ein paar weitere Infos haben wir aber dann doch noch.
Worum geht es in I’LL CRUSH Y’ALL?
Der frühere Boxer Gabriel lebt nach einer langen Zeit im Gefängnis zurückgezogen und abgeschieden bei seinem alten Vater Tino. Mit seiner kriminellen Vergangenheit hat er abgeschlossen, doch als Tino stirbt überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich stehen verschiedene Gruppen Gangster vor der Tür, die unterschiedliche Interessen haben, aber alle auf Gewalt aus sind.
Trotz des saftigen Titels lässt es I’LL CRUSH Y’ALL zunächst gemütlich angehen und stellt uns die Lebensumstände Gabriels, den alle nur Tarado (dt. Schwachkopf) nennen, vor.
Da ist vom Gespräch mit dem sehr zufriedenen Bewährungshelfer (Dauer-Filmmonster Javier Botet in einem Kurzauftritt) bis zu nostalgischen Momenten mit dem Papa alles dabei.
Vater Tino wird übrigens von Antonio Mayans gespielt. Der Mann ist seit 60 Jahren im Business und hat in ebenso vielversprechenden Filmtiteln wie JUNGFRAU UNTER KANNIBALEN, DIE NACKTEN SUPERHEXEN VOM RIO CASADA, DER ABGRUND DER LEBENDEN TOTEN und 200 weiteren oft trashigen, exploitativen Machwerken gespielt und allzu weit ist I’LL CRUSH Y’ALL davon auch nicht entfernt.
Denn spätestens in der zweiten Filmhälfte ist es ziemlich egal, wer mit oder gegen wen kämpft, es wird einfach geboxt, gehackt, geschossen und gestorben.
…und dagegen ist gar nichts zu sagen.
Allerdings wird mehr auf Masse als Klasse gesetzt und die Kills sind zwar viele, werden aber selten kreativ oder besonders blutig inszeniert.
So ist einerseits keine Langeweile vorhanden, gleichzeitig aber auch nicht allzu viel Abwechslung.
Die Action erinnert manchmal sogar an alte Folgen von DAS A-TEAM, wo im Zweifel mit Zwille und Luftgewehr eher auf blaue Flecken als offene Brüche gesetzt wird. Das hat dann mitunter was von Slapstick.
In Zeiten von perfekt choreographierter JOHN WICK-Action erscheinen die Kämpfe – je nach Sichtweise – angenehm altmodisch oder doch altbacken.
Dadurch, dass sich die Location in der zweiten Hälfte auch nicht mehr ändert und das Bild kontrastarm ist, wird dem Zuschauer visuell wenig Frisches geboten.
Was I’LL CRUSH Y’ALL trotzdem zu guter Unterhaltung macht, ist -auch wenn es paradox klingen mag- die Planlosigkeit. Es passiert, was passiert, nichts wirkt künstlich konstruiert und es gibt keine nennenswerte Agenda.
Fazit:
I’LL CRUSH Y’ALL ist einfach gestrickte Action, die auch an vergangene Tage erinnert. Kann man mögen, es bleibt aber etwas das Gefühl zurück, dass man mit ein paar leichten Kniffen und Ideen deutlich mehr hätte erreichen können.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mario Mayo is the main actor of I’ll Crush Y’all and he is a great actor. His character is very physical and he is wonderful.