BLOOD & SINNERS ist der erste Gehversuch von Regisseur und Drehbuchautor Ryan Coogler im Horrorgenre. Davor hat sich der Absolvent der USC in Los Angeles mit BLACK PANTHER und BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER einen Namen gemacht. Nun folgt ein Vampirfilm, der klassische Inhalte mit neuen Ideen und gesellschaftlichen Themen verbindet. Der Genremix dürfte nicht allen gefallen, wird jedoch in vielen Kritiken sehr gelobt. Aber wir wollen uns natürlich ein eigenes Bild von BLOOD & SINNERS machen. Wie das ausfällt, könnt ihr im Folgenden lesen.
Inhalt von BLOOD & SINNERS
Die Zwillinge Smoke und Stack kehren nach einiger Zeit im Kriegsdienst und in Chicago im Jahr 1932 wieder in ihre alte Heimat im Mississippi zurück. In der landwirtschaftlich geprägten Gegend wollen sie eine Bar mit Musik eröffnen und das Leben der Bevölkerung bereichern. In der ersten Nacht nach der Eröffnung tauchen jedoch ungebetene Gäste auf und bald beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Resümee zu BLOOD & SINNERS
Der Film startet beinahe mit dem Ende: Ein junger Mann mit offensichtlichen Verletzungen geht in eine Kirche, in der gerade ein Gottesdienst gefeiert wird, und wird dort von dem Pastor aufgefordert, sich von seinen Sünden zu befreien. Die Szene ist gut eingefangen und schafft einen spannenden Anfang, denn man möchte natürlich wissen, wie es zu der Situation gekommen ist. Und das findet man in den folgenden etwa 136 Minuten von BLOOD & SINNERS heraus.
Während der Anfang wirklich schafft, das Publikum einzufangen, ist der folgende Abschnitt des Films zu lang geraten. Es geht um die Vorstellung der einzelnen Charaktere und diese nimmt gefühlt mehr als die Hälfte des Films ein. Es dauert eine ganze Weile, bis alle Leute eingesammelt sind und die Bar endlich eröffnet wird, was den Anfang der Haupthandlung einläutet.
Die Haupthandlung an sich erinnert etwas an Filme wie FROM DUSK TILL DAWN oder 30 DAYS OF NIGHT. Es geht darum, dass die Nacht überstanden werden muss, denn mit dem Sonnenaufgang ist die Gefahr gebannt, wie man es bereits aus vielen Vampirfilmen kennt. Und während es die klassischen Kennzeichen von dem Genre gibt, wie beispielsweise, dass die Vampire um Einlass bitten müssen, gibt es neuere Ideen, die eventuell auf den ersten Blick ungewohnt sind, aber doch in das Gesamtwerk passen.
Wie bereits erwähnt, ist BLOOD & SINNERS ein Genremix. Es gibt Horrorelemente, aber Musik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer nichts mit minutenlangen Musikszenen anfangen kann, die allerdings sorgfältig in die Handlung eingebettet sind, für den ist das nicht der richtige Film.
Zum Teil benehmen sich Charaktere aus heiterem Himmel extrem leichtsinnig, was vor dem vorherigen Geschehen wenig Sinn ergibt, allerdings muss die Handlung wohl irgendwie vorwärtsgebracht werden, und so kann man diese Aussetzer gut ignorieren.
Die Charaktere wirken auf den ersten Blick detailliert und überzeugend. Die Zwillinge Smoke und Stack werden beide von Michael B. Jordan gespielt und er schafft es, dass sie sich zwar sehr ähnlich, aber doch unterscheidbar sind. Alle anderen Personen haben ihre Eigenheiten und wirken somit lebendig. Hervorzuheben ist hier vor allem Wunmi Mosaku (HIS HOUSE), die die Rolle von Annie sehr glaubhaft rüberbringt.
Visuell ist BLOOD & SINNERS ein gelungenes Werk. Die Landschaft und die Sets passen gut zusammen und unterstützen die Atmosphäre. Und auch die Spezialeffekte, zum Teil CGI und zum Teil handgemacht, sehen glaubwürdig aus.
Zusammengefasst ist BLOOD & SINNERS ein unterhaltsamer Beitrag zum Vampirgenre. Er ist eine Mischung aus klassischen Inhalten und neuen Ideen, die vor allem zum Schluss Spaß machen. Die Laufzeit hätte gut um 30 Minuten gekürzt werden können, ohne dass zu viel Inhalt fehlen würde, und dies ist wohl der größte Makel von Cooglers Werk.